Mann auf Feld gegen den Planeten mit Ringen
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Zeitreisen | Plausibilität

KINO IM DIENST DER WISSENSCHAFT

Endlich haben sich zwei Forscher einmal die Filme „Zurück in die Zukunft“ und „Interstellar“ genauer angesehen. Ihr Fazit: Man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Aber sie lässt sich in der Geschwindigkeit verändern, immerhin.

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In der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins der Goethe-Universität „Forschung Frankfurt“ erklären Sascha Vogel und Professor Roger Erb das Phänomen, das Menschen seit jeher fasziniert: die Zeitreise. In der Nähe großer Massen vergeht die Zeit langsamer, das ist spätestens seit der Formulierung von Einsteins Relativitätstheorie erwiesen. Im Film „Interstellar“ sind Menschen mit einem Raumschiff durch ein Wurmloch in eine andere Galaxie unterwegs. In dem Streifen kommt das Bild eines schwarzes Loches vor, das physikalisch vollkommen korrekt berechnet wurde Die Wissenschaftler haben dabei sogar neue Erkenntnisse gewonnen. „Da sag noch einer, Hollywood-Filme seien unnütz!“ betont der Physiker und Wissenschaftskommunikator Sascha Vogel dem Branchendienst „Informationsdienst Wissenschaft“ (idw) gegenüber.

Viele grundlegende physikalische Gesetze sind zwar auch gültig, wenn die Zeit rückwärts läuft, erklärt der Physik-Didaktiker Professor Roger Erb von der Universität Frankfurt. . Dennoch habe der Zeitpfeil eine eindeutige Richtung. Filmt man den Stoß zweier Billardkugeln, so kann man den Film rückwärts abspielen, ohne dass dies auffällt. Dagegen laufen viele natürliche Vorgänge in nur einer Richtung ab. Ein Film vom Abbrennen einer Kerze, rückwärts vorgeführt, würde niemanden überlisten. Solche Prozesse nennen Physiker irreversibel („Entropie“).

Ein weiterer Grund für die Unmöglichkeit von Zeitreisen hängt damit zusammen, dass Unordnung viel wahrscheinlicher ist als Ordnung: In einem geschlossenen System nimmt die Unordnung niemals ab, sie nimmt meistens sogar noch zu. Deswegen ist es unwahrscheinlich, dass die Anfangs-Ordnung je zurückkehrt. Und noch etwas anderes ist den Wissenschaftlern beim Betrachten des Filmes „Zurück in die Zukunft aufgefallen: „Wie schaffen wir es eigentlich, dass die Zeit überall zurückgedreht wird und außer in der Zeitmaschine von Doc Brown selbst?“ fragt Sascha Vogel sich. Denn ein biologisches System wie den Menschen kann man nicht in der Zeit zurückdrehen, und selbst wenn es so wäre, würden Marty und Doc Brown irgendwann als Säuglinge aus dem Auto krabbeln. (Quelle: idw)

Alexandra Regner, PTA und Redaktion

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