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KAMPO-MEDIZIN – WISSEN AUS 1.500 JAHREN

Mit dem ersten in Deutschland zugelassenen Kampo-Arzneimittel ist die japanische Kampo-Medizin in der westlichen Welt eingetroffen. Im 5. und 6. Jahrhundert wurde die Kampo-Medizin durch buddhistische Mönche nach Japan eingeführt, wo sie sich in den nachfolgenden Jahrhunderten zu einer eigenständigen Therapieform entwickelt hat.

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Ein für die Kampo-Medizin historisch wichtiges Ereignis stellt im Jahr 562 n. Chr. das Eintreffen des koreanischen Prinzen Chiso am japanischen Hof dar. Bei seiner Ankunft überreichte er dem Kaiser 164 Bände pharmazeutischer und medizinischer Bücher, von denen allesamt einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Kampo-Medizin hatten. Damit nimmt die 1.500-jährige Geschichte der Kampo-Medizin ihren Lauf.

Während der folgenden Jahrzehnte brachten buddhistische Missionare in großer Zahl medizinisches Wissen aus China nach Japan. Es wurden zahlreiche Klöster erbaut und Mönche mit der Kultivierung von Arzneipflanzen und der Produktion von Fertigarzneimitteln beauftragt. Regionale Behörden waren angewiesen, wichtige Arzneipflanzen zu sammeln und Arzneipflanzengärten anzulegen. In der weiteren Entwicklung der Kampo-Medizin kam es zur Schaffung staatlicher Strukturen wie der Einführung eines kaiserlichen Gesundheitsamtes (allerdings nur für Hof und Adel) und den Aufbau einer Hochschule, an der Studenten in einem 9-jährigen Studium medizinisch ausgebildet wurden. Neben der Institutionalisierung waren vor allem die erzielten therapeutischen Erfolge ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Erfolg der Kampo-Medizin.

Wechselhafte Geschichte
Die folgenden Jahrhunderte litt das Medizinalsystem unter Finanzierungsproblemen und Bürgerkriegen. Erst im 16. Jh. wendete sich das Blatt und das wissenschaftliche und medizinische Leben blühte wieder auf. Bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts kam es über in Japan lebende Jesuiten zu ersten Kontakten mit der europäischen Medizin. Diese wurden allerdings im 17. Jahrhundert mit der japanischen Abschottungspolitik unterbrochen, die fast zwei Jahrhunderte andauert. Aus heutiger Sicht erweist sich diese Abschottung als Segen für die Kampo-Medizin. Sie erhielt in dieser Zeit durch ständige Weiterentwicklungen ihre eigene, unverwechselbare Identität. „Nach einer Phase der weitgehenden Nachahmung der chinesischen Lehre kam es in der Edo-Zeit zwischen 1600 und 1868 zu einer eigenständigen Entwicklung der japanischen Kampo-Medizin. Auch die Eigenkomposition neuer Rezepturen fällt in diese Zeit“, bestätigt auch die Internistin, Gastroenterologin und Kampo-Expertin Dr. Heidrun Reißenweber-Hewel.

Als sich das Inselreich Mitte des 19. Jahrhunderts wieder der Welt öffnete, erinnerte man sich an die europäischen Kontakte. Das Land strebte nach Modernität und so orientierte man sich zunächst politisch und wissenschaftlich an Europa. Auch das Medizinstudium wurde nach europäischem Vorbild gestaltet, was dazu führte, dass nur Ärzte praktizieren durften, die an den Universitäten westliche Schulmedizin studiert hatten. Die Kampo-Medizin spielte in dieser Zeit eine untergeordnete bis unterdrückte Rolle. Nach dem zweiten Weltkrieg besann man sich wieder auf die traditionellen japanischen Werte. Die Kampo-Medizin bekam ihren Stellenwert zurück und erlebt seitdem einen unaufhaltsamen Aufschwung.

Voll integriert in das moderne Gesundheitssystem
Heute ist die Kampo-Medizin in der Mitte der japanischen Gesellschaft angekommen. Dr. Reißenweber-Hewel zeigt auf: „Kampo-Medizin hat einen hohen Stellenwert bei japanischen Ärzten. Über 80 Prozent der Ärzte verschreiben Kampo-Arzneien in ihrer täglichen Praxis. Kampo-Medizin ist Teil des modernen japanischen Gesundheitssystems. Kampo-Arzneien sind dort etabliert, integriert und gut überwacht.“ Die Kampo-Medizin lässt sich vielfältig einsetzen. Heute werde sie schwerpunktmäßig bei leichteren Beschwerden eingesetzt oder unterstützend, wenn mit der Schulmedizin nicht ausreichend therapiert werden kann. „Besonders indiziert ist Kampo bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts“, sagt die Expertin.

Erstmalig ist nun auch ein Fertigarzneimittel auf dem deutschen Markt erhältlich, das seinen Ursprung in der Kampo-Medizin hat. Yamato®Gast beruht auf der traditionellen Rezeptur Rikkunshito, die in Japan seit Jahrhunderten zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, wie Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt wird.

Quellen:
1. Kuchta K. Traditionelle Japanische Medizin – Kampo, Zeitschrift für Phytotherapie, 2014; 35: 79-84
2. PD Dr. Jenett-Siems K, Kampo- vom Sho zum Ho, Deutsche Apotheker-Zeitung, 158. Jahrgang, Nr. 48 


Yamato®Gast. Zus.-Setz.: Eine Filmtablette enth. 265 mg Trockenextrakt (DEV 3-6:1) aus einer Mischung von Ginsengwurzelstock, Atractylodes-japonica-Wurzelstock, Poria-Fruchtkörper, Pinellia-Rhizom, Citrus Unshiu Fruchtschale, Jujube-Früchten, Süßholzwurzel und Ingwerwurzelstock (2:2:2:2:1:1:0.5:0.25), Auszugsmittel: Wasser. Sonst. Bestandt.: Siliciumdioxid-Hydrat, Croscarmellose-Natrium, Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Hypromellose, Macrogol 6000. Anw.: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung v. leichten Magen-Darm-Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Völlegefühl u. Blähungen ausschließlich auf Grund langjähriger Anwendung. Zur Anw. b. Erwachsenen. Gegenanz.: Nicht anwenden b. bek. allerg. Reakt. gegen einen der o. g. Bestandteile, b. bek. Lebererkrankungen, Stillzeit/Schwangerschaft, Kindern u. Jugendlichen, Einnahme von weiteren Arzneimitteln m. Süßholzwurzel, Diuretika, Herzglykosiden, Kortikosteroiden, Abführmitteln o. a. Arzneimitteln, welche Einfluss auf den Elektrolythaushalt haben. Nebenwirk.: Durchfall sowie Überempfindlichkeitsreaktionen o. Leberschädigungen. Pohl-Boskamp, Hohenlockstedt (1)

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