Sport | Anti-Aging
JOGGEN STOPPT ALTERUNGSPROZESSE
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Diese Frage haben sich auch Forscher der Universität des Saarlandes gestellt. Dr. Christian M. Werner und sein Team von der Klinik III für Innere Medizin ließen 266 Probanden zwischen 30 und 66 Jahren im Dienste der Wissenschaft schwitzen – 124 von ihnen nahmen bis zum Ende Teil. Die Teilnehmer trieben dreimal die Woche 45 Minuten lang Sport, für insgesamt sechs Monate. Zu Beginn und nach Ablauf der Studie wurde Blut abgenommen. Dabei schauten sich die Wissenschaftler vor allem die Lymphozyten an, genauer gesagt deren Telomer-Länge. Dabei handelt es sich um sich wiederholende DNA-Sequenzen, die an den Enden der Chromosomen wie Schutzkappen fungieren. Im Alter lässt ihre Länge zusehends nach, ebenso wie die Aktivität des Enzyms Telomerase, das dem natürlichen Abbau-Prozess der Telomere entgegenwirkt. Und wie ist es bei regelmäßigem Sport?
In diesem Falls scheint Ausdauer- dem Krafttraining überlegen. Die untersuchten Probanden wurden dazu in vier Gruppen aufgeteilt, mit verschiedenen Aufgaben:
- Moderates Lauftraining,
- Intensives Lauf-Intervalltraining,
- Geräte-Krafttraining,
- Kontrollgruppe.
Bereits im Akuttest, nachdem einige Teilnehmer zusätzlich Blutproben abgeben mussten, zeigte sich eine erhöhte Telomerase-Aktivität. Nach Ende der sechs Monate hatten sich die Werte bei den Ausdauer- und Intervallprobanden verdoppelt. Auch die Telomere blieben im Vergleich zu Kontroll- und Krafttrainings-Gruppe signifikant länger. In den Blutzellen konnten also „Anti-Aging“-Effekte nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler gehen von vergleichbaren Auswirkungen auf die Herzkranzgefäße aus. Welche Ausreden gibt es also noch? Auf zum Lauf.
Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion
Quelle: Werner CM et al. Eur Heart J 2018; online first aus der Medical Tribune, 54. Jahrgang, Nr. 4, 25. Januar 2019: 3