Eine Familie sitzt am reich gedeckten Tisch, eine Frau reicht einer anderen einen Teller mit Lammkeulen und Bazlama.
Fasten ist für den Gesunden auch während der Corona-Pandemie möglich, beim Fastenbrechen raten Mediziner jedoch zur Vorsicht. © Rawpixel / iStock / Getty Images Plus

Ramadan | Corona

INTERVALLFASTEN WÄHREND DER PANDEMIE UNBEDENKLICH

Am 23. April hat der Ramadan begonnen. Gläubige Muslime fasten von Sonnenauf- bis -untergang. In diesem Jahr stellt sich für viele die Frage, ob es Bedenken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 gibt. Mediziner sagen: nein, mit Einschränkungen.

Seite 1/1 1 Minute

Seite 1/1 1 Minute

Ob während des Ramadans aus religiösen Gründen oder beim Intervallfasten zu diätetischen Zwecken: Erhält der menschliche Körper tagsüber kein Essen, wechselt er in den Hungerstoffwechsel. Dies stellt nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderer Mediziner jedoch keine Schwierigkeit für das Immunsystem des Gesunden dar, auch nicht während der Corona-Pandemie. Kranke, Schwangere, Stillende, Menstruierende und Kinder sind ohnehin von der Fastenpflicht ausgenommen. Allerdings berufen die Mediziner sich hierbei auf theoretische Überlegungen - Studien zum Fasten und Covid-19 liegen noch keine vor.

Die Wahl der Speisen beim abendlichen Fastenbrechen sei eine besondere Herausforderung: "Hier sollte man sehr maßvoll bleiben und vor allen Dingen nicht zu viele Kohlenhydrate in Form von Süßigkeiten und Backwaren essen", empfiehlt der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin Joachim Gardemann. Er empfiehlt viele frische und stark gelbe, rote oder dunkelgrüne pflanzliche Nahrungsmittel, da ihre Inhaltsstoffe das Immunsystem stärken. Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten ihren Essrhythmus nicht verändern, um Wirkungsschwankungen zu vermeiden. Martha Ritzmann-Widderich von der Ärztegesellschaft Heilfasten ist jedoch zuversichtlich: "Ich denke, die meisten wissen das schon und verhalten sich da schon richtig."

Das traditionell gemeinsam begangene Fastenbrechen nach Sonnenuntergang könnte laut Gardemann in Zeiten des Social Distancing problematisch sein: "Ich stelle es mir sehr schwierig vor, dabei die jetzt nötigen Abstandsregeln einzuhalten. Fasten ja, bitte Fastenbrechen mit Maß – und Abstandsregeln dabei beachten." Die Geselligkeit sollte auch hier in den digitalen Raum verlegt werden.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

×