Könnte eine Impfung bald den Auslöser einer Katzenhaarallergie beseitigen? © didesign021 / iStock / Getty Images Plus

Hoffnung für Allergiker | HypoCat

IMPFUNG GEGEN KATZENHAARALLERGIE ENTWICKELT

Eine Katzenhaarallergie kann dramatische Auswirkungen haben: Vom Jucken und Tränen der Augen bis zum lebensbedrohlichen Asthmaanfall ist alles drin. Doch jetzt gibt es Hoffnung: Schweizer Forscher haben einen Impfstoff entwickelt – der der Katze verabreicht wird.

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Die Katze ist das beliebteste Haustier der Deutschen – 14,8 Millionen Stubentiger tummeln sich in unseren Haushalten, mehr als in allen anderen westeuropäischen Staaten. Doch die Liebe zum Tier wird oftmals getrübt. Die fälschlicherweise als „Katzenhaarallergie“ bezeichnete Reaktion ruft sehr unangenehme Reaktionen bei gefährdeten Menschen hervor, die Luftnot verursachen und zum Tod führen können.

Dabei sind es gar nicht die Katzenhaare, die die Beschwerden verursachen. Es ist vielmehr ein Stoff, den die Katze beim Putzen ihres Felles mit dem Speichel freisetzt – ein körpereigenes Protein mit dem Namen „Fel d 1“. Bisher schoss man mit der Gabe von Cortison oder Antihistaminika wie mit Kanonen auf Spatzen. An der Universität Bern dachte man einmal anders herum. Die Wissenschaftler versuchten, das Ausstoßen dieser Allergene bei der Katze zu verhindern. „Das machen wir, indem wir diese Katzen gegen das Allergen immunisieren, damit Antikörper im Körper der Katze diese Allergene binden und diese gar nicht mehr aus der Katze herauskommen“, erläuterte der Immunologe Dr. Martin Bachmann in der Tagesschau, der ein eigens dafür gegründeten Tochterunternehmen leitet. Das Immunsystem der Katze denkt also, dass das Allergen ein Virus ist und entwickelt dementsprechend eine starke Immunantwort dagegen – wie wir, wenn wir gegen die Grippe geimpft werden.

Unter dem Namen „HypoCat“ soll der neue Impfstoff in weniger als drei Jahren auf den Markt kommen. 70 Katzen wurden bisher getestet, ohne dass man negative Folgen für die Tiere herausfand. Im Gegenteil: „Einerseits werden die allergischen Symptome beim Menschen reduziert“, so Bachmann. „Und wir konnten auch zeigen, dass der Besitzer die Katze mehr streichelt, wenn man sie immunisiert hat – dass es also mehr Interaktion zwischen dem Besitzer und der Katze gibt. Das ist gut für die Katze und für den Menschen.“

Alexandra Regner,
PTA und Journalistin

Quelle: Die Welt
   www.tagesschau.de

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