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Hirnforschung

IM ALTER LEICHTGLÄUBIGER?

Laut einer amerikanischen Studie soll bei älteren Menschen die Aktivität in einer Gehirnregion nachlassen, die normalerweise ein ungutes Bauchgefühl vermittelt und Misstrauen aufkommen lässt.

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Senioren könnenschlechter am Gesicht erkennen, ob ein Mensch vertrauenswürdig ist. Das könnte erklären, warum sie häufiger auf Trickbetrüger hereinfallen. Das berichten die Experten in den «Proceedings» der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Die Forscher um Elizabeth Castle von der University of California in Los Angeles hatten einer Reihe von Testpersonen zwischen 20 und 84 Jahren Fotos von Menschen gezeigt und gefragt, wie sie diese Personen einschätzten: vertrauenswürdig, neutral, nicht-vertrauenswürdig. Es stellte sich heraus, dass Senioren vertrauenswürdige und neutrale Personen richtig einstuften, wenig vertrauenswürdige Menschen jedoch zu positiv beurteilten. «Wir fanden diesen Effekt bei den meisten Älteren», sagte Studienleiterin Shelley Taylor.

In einem zweiten Versuch beurteilten die Versuchspersonen die Gesichter in einen Magnetresonanztomographen. So konnten die Forscher beobachten, dass bei den jüngeren Erwachsenen beim Beurteilen der Bilder und vor allem beim Betrachten von wenig vertrauenswürdigen Gesichtern eine bestimmte Region im Gehirn aktiv war: die anteriore Insula. Bei den Älteren hingegen war diese nur schwach aktiv. Aus früheren Studien ist bekannt, dass die anteriore Insula bei Abneigung oder bei der Bewertung von Risiken eine Rolle spielt. Sie nimmt innere Gefühle wahr, interpretiert diese für das Gehirn und ist so vermutlich an der Entstehung eines Bauchgefühls beteiligt.

Die Forscher berichteten weiter, dass die Vertrauensseligkeit der Senioren erhebliche Auswirkungen habe. 2012 sei US-Bürgern über 60 Jahren einer Studie zufolge durch Betrügereien ein finanzieller Schaden in Höhe von mindestens 2,9 Milliarden US-Dollar entstanden. Auf der anderen Seite trage die Vertrauensseligkeit älterer Menschen aber vermutlich auch zum Wohlbefinden bei. «Die geringere Empfänglichkeit für negative Reize, wie sie etwa in nicht vertrauenswürdigen Gesichtern zu finden sind, könnte auf positive Weise dazu beitragen, dass sich Senioren die meiste Zeit gut fühlen», schreiben die Forscher. Quelle: pharmazeutische-zeitung.de

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