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Influenza

HÖHERE LUFTFEUCHTIGKEIT SCHADET GRIPPEVIREN

Mit Zunahme der Luftfeuchtigkeit verlieren Influenzaviren laut einer US-Studie immer mehr von ihrer Infektiosität. Die Wissenschaftler empfehlen Werte von mindestens 40 Prozent.

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Diese Erkenntnis einer neuen US-Studie könnten sich Architekten beim Klinikbau und Ärzte bei Einrichtung ihrer Praxen zu Nutze machen.

Für ihre Versuche unter kontrollierten Bedingungen bauten die US-Mikrobiologen  einen luftdichten Raum in der Größe eines normalen Untersuchungszimmers und platzierten darin zwei Dummies im Abstand von zwei Metern. Der eine Dummy simulierte eine hustende Person, der andere eine normal atmende. Husten und Atmen der Dummies wurden synchronisiert, indem jeder Husten - mit definiertem Volumen - jeweils zu Beginn des Einatmens ausgelöst wurde.

Die Wissenschaftler verwendeten H1N1-Viren. Die relative Luftfeuchtigkeit in dem Versuchsraum ließ sich zwischen sieben und 73 Prozent bei konstanter Raumtemperatur einstellen, die meisten Viren befanden sich in den Aerosolpartikeln mit einem Durchmesser kleiner als vier μm, nur 7,5 Prozent in den größeren Partikeln.

Um beurteilen zu können, wie schnell Influenzaviren mit Zunahme der relativen Luftfeuchtigkeit inaktiviert werden, wurden die Aerosolpartikel zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Husten und bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20 bis 45 Prozent eingesammelt.

Die Kernerkenntnis aus den Dummy-Versuchen: Eine Stunde nach dem Husten sind bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 7 und 23 Prozent fünf Mal mehr Viren infektiös als bei über 43 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Die Infektiosität lag in trockener Luft zwischen 71 und 77,3 Prozent, in der feuchteren Luft dagegen nur noch zwischen 14,6 und 22,2 Prozent. Und das war weitgehend unabhängig von der Partikelgröße der Aerosole.

Am stärksten wurden die Viren in der ersten Viertelstunde nach dem Husten inaktiviert - mit über 90 Prozent in der Fraktion mit den größten Partikeln. Die Virusaktivität nahm kontinuierlich bis fünf Stunden nach dem Husten ab, und zwar gleichermaßen bei niedriger wie hoher Luftfeuchtigkeit und unabhängig von der Partikelgröße.

Viren in den kleinsten Aerosolpartikeln verlören dabei offenbar deutlich langsamer ihre Aktivität als in den größten Partikeln, so Noti und seine Kollegen. In Untersuchungszimmern nachträglich die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um die Übertragung der Viren zu verringern, ist nach Ansicht der Wissenschaftler wahrscheinlich wenig praktikabel.

Sinnvoller sei es, bereits bei der Planung von Kliniken und Praxen mehr darauf zu achten, entsprechende Geräte für eine Klimatisierung mit der erforderlichen Mindestluftfeuchtigkeit zu installieren. Quelle: ple/aerztezeitung.de

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