Die rote Schleife ist seit den 90er Jahren ein weltweites Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken. © dolgachov / 123rf.com

Welt-AIDS-Tag 2017 | Gemeinschafts-Kampagne

HIV UND AIDS: IMMER NOCH VORURTEILE UND UNSICHERHEITEN

Weitersagen! Solidarität! Noch Fragen? Mit dem Welt-AIDS-Tag, der jährlich am 1. Dezember sattfindet, soll zum einen natürlich auf die weiterhin präsente Erkrankung aufmerksam gemacht werden. Zum anderen wird mit Hilfe der aktuellen Kampagne auch zu mehr Solidarität aufgerufen, mit dem Ziel, dass „alle positiv zusammen leben können“.

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Zu Beginn ein paar Zahlen: Weltweit leben etwa 36,7 Millionen Menschen mit HIV, davon rund 88 400 in Deutschland. Im letzten Jahr wurden circa 1,8 Millionen Neuinfektionen registriert, davon handelte es sich bei ungefähr 160 000 um Kinder. Die meisten Neuinfektionen (ca. 43%) finden weiterhin in Ost- und Südafrika statt, aber auch in Ost-Europa und Zentralasien ist die Zahl deutlich gestiegen. Weltweit sind im vergangenen Jahr knapp eine Million Menschen an den Folgen einer HIV-Infektion gestorben und nur 57 Prozent aller Erkrankten haben bisher Zugang zu Medikamenten. Die diesjährige gemeinsame Kampagne des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung möchte unter dem Motto „Positiv zusammen leben" weiter Berührungsängste abbauen und zeigen, dass positiv zusammen leben zwischen Menschen mit und ohne HIV bereits stattfindet und möglich ist.

Der Appell an die Öffentlichkeit soll mit Hilfe dreier Protagonisten gelingen, die sich auf Postern, öffentlichen Veranstaltungen oder in Gesprächen offen zu ihrer Erkrankung bekennen und von ihren Erfahrungen im beruflichen und alltäglichen Leben berichten. „Viele denken auch 2017 noch, HIV-Positive sind alle abgemagert, müssen 20 Tabletten am Tag nehmen und sterben demnächst – wie Tom Hanks in Philadelphia“, erzählt einer der drei, Christoph, im Interview. Mit Stigmatisierung, Zurückweisung und Verunsicherung werden Erkrankte regelmäßig konfrontiert. Durch die Kampagne und anhaltende Öffentlichkeitsarbeit erhoffen alle Beteiligten mehr Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema „Leben mit HIV“. Noch immer wissen viele Menschen nicht, dass HIV-infizierten Menschen dank moderner Medikamente ein weitgehend normales Leben möglich ist – ein Leben unterhalb der Nachweisgrenze der Viren ist keine Seltenheit mehr. Je enger der Kontakt mit einem Betroffenen wird, umso unsicherer reagieren Menschen weiterhin bei Fragen um die Ansteckungsmöglichkeiten und den Übertragungsweg des Virus. Dies geht aus der 2014 durchgeführten repräsentativen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche „Aufklärung über Wissen und Einstellung der Bevölkerung zu den Infektionsrisiken mit HIV im Alltag“ hervor. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass 65 Prozent keine Berührungsängste mit dem Thema HIV/AIDS haben und fast alle (97%) Informationen und Aufklärung rund um das Thema befürworten.

Im Hinblick auf die jährlichen Neuinfektionen erinnert die Kampagne natürlich auch an die bereits erfolgreiche Präventionsarbeit und fordert eine weitere, verstärkte Fortsetzung der Aufklärungsarbeit mit dem Ziel, die Zahl der Ansteckungen weiter zu reduzieren. Aktuell gehört Deutschland zu den Ländern mit der niedrigsten HIV-Neuinfektionsrate in Europa.

Farina Haase, Volontärin

Quelle: www.welt-aids-tag.de/presse/pressematerial

 

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