PTA-Fortbildung 12/13
HAUTPFLEGE
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Die Haut übernimmt eine ganze Reihe lebens- und überlebenswichtiger Aufgaben. Zusätzlich soll sie auch noch gut aussehen. Kein Wunder, ist sie doch mit das Erste, das unsere Mitmenschen von uns wahrnehmen. Das Aussehen der Haut entscheidet wesentlich darüber, ob wir alt oder jung, gesund oder krank erscheinen. Klar, dass zu allen Zeiten gecremt, gepudert, bemalt oder anderweitig verschönert wurde. Dabei schwankten die Schönheitsideale in den einzelnen Epochen und das tun sie noch heute.
Während gebräunte Haut früher ein Hinweis auf harte Landarbeit war und als wenig vornehm galt, ist sie heute ein Zeichen für Vitalität und bei uns immer noch sehr gefragt. In Asien dagegen wünschen sich viele Frauen eine helle Porzellanhaut und schrecken nicht davor zurück, sie dauerhaft zu bleichen.
Der große Unterschied zwischen moderner Kosmetik und der unserer Vorfahren besteht vor allem darin, dass wir den Aufbau und die Bedürfnisse der Haut heute sehr genau kennen und uns mittlerweile Wirkstoffe zur Verfügung stehen, die Defizite ausgleichen und Alterungsprozesse verlangsamen. Kosmetik bleibt heute nicht mehr nur auf dekorative oder schützende Maßnahmen begrenzt, sondern kann aktiv in Stoffwechselprozesse der Haut eingreifen.
Die Epidermis Unsere Haut besteht aus drei Schichten, von außen nach innen sind dies die Epidermis , das Korium oder die Dermis (Lederhaut) und die Subcutis (Unterhaut, Unterhautfettgewebe). Die Epidermis hat eine Dicke von 0,5 bis 5 Millimeter, an mechanisch besonders beanspruchten Stellen ist sie am stärksten ausgebildet. Sie erneuert sich innerhalb von etwa 28 Tagen ständig vom Körperinneren her.
Von innen nach außen unterscheidet man histologisch die Basalzellenschicht (Stratum basale), die Stachelzellenschicht (Stratum spinosum), die Körnerzellenschicht (Stratum granulosum), die Leucht- oder Glanzschicht (Stratum lucidum) und die Hornschicht (Stratum corneum). Die Basalzellenschicht ist eine einlagige, sehr wasserreiche Zellschicht, die die Epidermis gegen die Lederhaut abgrenzt.
Jede Basalzelle teilt sich durch Mitose in zwei gleichwertige Tochterzellen. Eine wird durch die nachfolgenden Zellen in Richtung Körperoberfläche gedrückt. Die andere Tochterzelle bleibt in der Basalzellenschicht und teilt sich erneut. Auf ihrem Weg zur Körperoberfläche verlieren die Zellen Wasser und schrumpfen. Durch den Druck flachen sie ab und beginnen zu verhornen.
Erst in der Hornschicht ist der Verhornungsprozess abgeschlossen, die Zellen sterben nun ab. Aus ihnen sind flache Hornschüppchen geworden. Die Hornsubstanz, das Keratin, ist ein Protein mit einer sehr hohen chemischen Beständigkeit. Im unteren Teil der Hornschicht sind die Schüppchen noch fest miteinander verzahnt, oben werden ständig einzelne losgelöst und unbemerkt abgeschilfert.
Die Lederhaut Sie besteht überwiegend aus festem Bindegewebe. Hauptbestandteil sind zu etwa 70 Prozent Kollagenfasern. Dies sind dicke, wellig verflochtene und extrem reißfeste Faserbündel. Zwischen den Kollagenfasern befinden sich elastische Fasern, die die Haut nach einer Dehnung schnell wieder in ihre ursprüngliche Form bringen. Dazwischen findet man zahlreiche Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven. Eine der Hauptaufgaben der Lederhaut ist die Versorgung der gefäßlosen Epidermis mit Nährstoffen.
Die Unterhaut Die Subcutis ist ein lockeres, mit Fettgewebe und Fasern durchzogenes Bindegewebe. Das Fett ist in Form von traubenförmig zusammengeschlossenen Fettzellen eingelagert. Subcutanes Fettgewebe dient vor allem dem Kälteschutz und stellt einen Energiespeicher dar. Darüber hinaus werden auch darunterliegende Organe vor Stößen geschützt. Größere Fettreserven in der Unterhaut erhöhen die Spannung der Haut, weshalb dicke Menschen häufig ein jünger erscheinendes Gesicht haben als schlanke. Vor allem nach strengen Reduktionsdiäten kann der Verlust des Unterhautfettes zur Hauterschlaffung führen.
Hautdrüsen Man unterscheidet ekkrine und apokrine Hautdrüsen sowie Talgdrüsen. Die ekkrinen Schweißdrüsen sind unregelmäßig über den ganzen Körper verteilt. Von den etwa zwei Millionen Schweißdrüsen der menschlichen Haut findet man die meisten auf der Stirn, in den Achselhöhlen und an den Handflächen und Fußsohlen. An Armen und Beinen sind nur wenige zu finden, während die Lippen gar keine Schweißdrüsen besitzen.
Zutritt verboten
Die Grenzzone von lebenden Epidermisschichten zu absterbenden Hornzellen nennt man Reinsche Barriere oder einfach nur Barriere. Es handelt sich nicht um eine starre Grenze, sondern um einen dynamischen Bereich. Während vom Hautinneren her immer wieder neue Hautschichten in die Barrierezone eintreten, gelangen verhornte, abgestorbene Zellen hinaus in Richtung Körperoberfläche. Innerhalb der Barriere sind die Zellen besonders dicht gepackt. Hier liegt mit pH 4,5 bis 5,5 der niedrigste pH-Wert aller Hautschichten vor. Dadurch ist die Barriere in der Lage, die Penetration und Resorption von Stoffen durch die Haut zu begrenzen. Auch die Wasserdurchlässigkeit von innen nach außen wird von der Barriere bestimmt.
Das in den Schweißdrüsen gebildete Sekret, der Schweiß, wird bei Bedarf nach außen abgesondert. Durch die beim Verdunsten des Schweißes entstehende Verdunstungskälte wird dem Körper Wärme entzogen und er kühlt ab. Frisch produzierter Schweiß ist normalerweise farb- und geruchlos. Erst durch bakterielle Zersetzung kommt es zum unangenehmen Schweißgeruch. Schweiß besteht zum größten Teil aus Wasser, darin gelöst sind organische und anorganische Verbindungen. Der pH-Wert liegt bei 5 bis 6.
Bereits ohne diese an Schweißdrüsen gebundene Art der Sekretion schwitzt man ständig, ohne es wahrzunehmen, allein durch die Verdunstung von Flüssigkeit durch feinste Poren in der Lederhaut. Dabei werden etwa 0,5 Liter Schweiß pro Tag abgegeben. Man bezeichnet die Diffusionsrate durch das Stratum corneum als transepidermalen Wasserverlust (transepidermal water loss, TEWL).
Die apokrinen Schweißdrüsen tragen nicht zur Abkühlung des Körpers bei. Man findet sie in hoher Dichte im Anogenitalbereich, an den Brustwarzen und in den Achselhöhlen. Die Zusammensetzung des apokrinen Schweißes ist der des ekkrinen Schweißes ähnlich, jedoch ist auch ein hoher Anteil an organischen Substanzen enthalten. In frischem Zustand ist auch der apokrine Schweiß fast geruchlos, bestimmt aber den typischen Eigengeruch jedes Menschen.
Durch den hohen Gehalt an organischen Verbindungen entstehen nach bakterieller Zersetzung kurzkettige Fettsäuren, wie Buttersäure, und der Schweiß „riecht“. Erst mit einsetzender Pubertät werden die apokrinen Schweißdrüsen aktiv, weshalb bei Kindern der typische unangenehme Schweißgeruch fehlt. Ihre Funktion ist die Bildung von Pheromonen, die als Sexuallockstoffe dienen. Welche Rolle die Pheromone heute beim Menschen spielen, ist fraglich, da sie von Kleidung, Deos und Parfüm überdeckt werden.
Talgdrüsen entwickeln sich immer aus Ausstülpungen der Haarfollikel. Jeder davon besitzt in der Regel mehrere Talgdrüsen, die rosettenartig um den Follikelkanal angesiedelt sind. Bei der Talgbildung werden die mit Lipiden gefüllten Drüsenzellen komplett zu Sekret umgewandelt. Nur die äußerste Lage der Drüsenzellen bleibt bestehen und bildet durch Zellteilung wieder neue Talgdrüsenzellen. Der Talg (Sebum) wird dann in den Follikelkanal abgegeben. Die durchschnittliche Talgabgabe aller Talgdrüsen eines Menschen liegt bei ein bis zwei Gramm pro Tag.
Die höchste Talgdrüsendichte und die größten Talgdrüsen befinden sich beim Menschen im Gesicht und auf der Kopfhaut. Hier wird dementsprechend die Hauptmenge an Talg produziert. Vor allem in der T-Zone, also auf der Stirn und im Bereich zwischen Nase und Kinn, macht sich eine vermehrte oder verminderte Talgabsonderung bemerkbar.
Wird zu viel Talg gebildet, ist die Haut fettig und man spricht von Seborrhoe. Ist die Talgsekretion vermindert, so ist die Haut trocken, was als Sebostase bezeichnet wird. Je weiter die Talgdrüsen vom Kopf entfernt sind, umso kleiner sind sie und umso geringer ist ihre Anzahl. An Handflächen und Fußsohlen fehlen sie dagegen ganz.
Der Säureschutzmantel Aus Schweiß, Talg und Hornzellmasse entsteht eine Emulsion, die die gesamte Haut überzieht, geschmeidig hält und vor chemischen und mikrobiellen Einflüssen schützt. Diese Emulsion wird als Hydrolipidfilm oder Säureschutzmantel bezeichnet. Hauptbestandteil mit einem Anteil von über 90 Prozent ist Talg. Der physiologische pH-Wert der Haut liegt zwischen 5,4 und 5,9. Ein Puffersystem, an dem im Wesentlichen Milchsäure und ihre Salze beteiligt sind, hält den pH-Wert bis zu einem gewissen Grad stabil.
Trocken oder fettig? Der Hauttyp ist der genetisch festgelegte Grundzustand der Haut. Er definiert sich über die Menge und die Zusammensetzung des Hydrolipidfilms. Innere Ursachen, wie hormonelle Veränderungen, Krankheiten und Stress, sowie äußere Einflüsse, wie UV-Bestrahlung oder niedrige Luftfeuchtigkeit, beeinflussen den Hauttyp. Alles gemeinsam führt zum tatsächlichen Hautzustand.
Die Feststellung des aktuellen Hautzustandes ist Grundvoraussetzung für eine qualifizierte Beratung, da sich die Wahl der Pflegeprodukte in erster Linie am Hautzustand orientiert. Dies kann sich im Laufe des Lebens mehrmals verändern. Für die Beurteilung des Hautzustands spielen zwei Größen eine Rolle. Einerseits handelt es sich um das durch die Talgdrüsen produzierte Fett, andererseits ist dies das durch die Schweißdrüsen sezernierte oder direkt durch die Hornschicht diffundierende Wasser, sodass sich die Eigenschaften fett und fettarm sowie feucht und trocken gegenüberstehen.
Alles gut Bei der wenig empfindlichen, weder zu trockenen noch zu fetten Normalhaut sind keine Defizite auszugleichen. Allerdings ist dieser Hautzustand nicht unbedingt stabil. Er kann durch ungünstige innere oder äußere Einflüsse in eine zu trockene oder zu fette Haut übergehen. So wird beispielsweise im Winter durch die kalten Außentemperaturen die Talgproduktion der Haut gedrosselt. Die Haut wird fettarm und kann keinen ausreichenden Hydrolipidfilm mehr bilden.
Reizend
Von folgenden Stoffgruppen ist bekannt, dass sie häufig zu Hautreizungen oder zu allergischen Reaktionen führen:
+ Ätherische Öle oder einzelne Komponenten daraus
+ Alkohol
+ Chemische Lichtschutzsubstanzen
+ Duftstoffe
+ Emulgatoren
+ Farbstoffe
+ Konservierungsmittel.
Auch bei falscher Reinigung oder Pflege kann die Haut austrocknen oder durch Stimulation der Talgdrüsen in einen fetten Zustand übergehen. Geeignete Wirkstoffe, die dafür sorgen, dass die Haut ihren Idealzustand behält, sind Liposomen und Ceramide sowie Feuchthaltefaktoren, die die Haut pflegen. Lichtschutzfaktoren schützen vor vorzeitiger Hautalterung durch UV-Strahlung. Die Cremegrundlage sollte im Sommer nicht zu fett sein.
Liposomen, Ceramide und Nanopartikel Erstere können mit Wirkstoffen beladen oder leer eingesetzt werden. Es sind kugelförmige Vesikel, die synthetisch hergestellt werden und überwiegend aus Phospholipiden, meist aus Lecithin, bestehen. Daneben sind Cholesterol und Glycolipide enthalten. Ihr Aufbau entspricht einer Lipid-Doppelmembran, in der sich die hydrophilen Köpfe in Richtung innerer und äußerer Membranoberfläche orientieren, während alle lipophilen Reste einander zugewandt nach innen gerichtet sind.
Dementsprechend sind Liposomen wasserlöslich. Sie besitzen einen wässrigen Innenraum, in den hydrophile Wirkstoffe eingelagert werden können. Lipophile Wirkstoffe werden zwischen den Schichten angereichert. Da auch die Membranen unserer Hautschichten aus ganz ähnlich aufgebauten Lipid-Doppelmembranen bestehen, sind Liposomen in der Regel sehr gut verträglich. Die Hauptwirkung der Liposomen besteht darin, dass sie den Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht erhöhen.
Die Lipid-Doppelmembranen der Liposomen vereinigen sich mit denen der Hautstrukturen. Dadurch werden zusätzliche hydrophile Gruppen eingebaut, die Wasser binden können. Schon Leerliposomen üben diesen Effekt aus, durch Verarbeitung von Feuchthaltestoffen in die Liposomen lässt sich diese Wirkung noch steigern. Ceramide unterscheiden sich von Liposomen durch den Austausch des dreiwertigen Alkohols Glycerol gegen den Aminodialkohol Sphingosin. Lipid-Nanopartikel bestehen aus festen Lipiden im Innern, die von einer einlagigen Phospholipidschicht umgeben sind.
Wirkstoffe können molekulardispers verteilt eingearbeitet werden. Damit können chemisch labile Wirkstoffe stabilisiert und kontrolliert freigesetzt werden. Wie auch Liposomen und Ceramide besitzen die Lipid-Nanopartikel auch ohne Beladung mit Wirkstoffen eine Eigenwirkung. Sie steigern die Hydratation der Haut und schützen durch Filmbildung auf der Haut vor Austrocknung.
Zuviel des Guten Bei der fett-feuchten Haut ist es das Ziel, den Überschuss an Talg zu binden und die Infektion der Follikel zu verhindern. Da fette Haut sehr widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen aller Art ist, sind keine besonders schützenden Wirkstoffe nötig. Hautirritationen durch Pflegeprodukte treten bei diesem Hautzustand vergleichsweise selten auf.
Die Gesichtspflege sollte sowohl tagsüber wie auch nachts aus einer O/W-Emulsion mit geringem Fettgehalt bestehen. Teilweise enthalten die Produkte für fette Haut Emulgatoren im Überschuss, die den Talg emulgieren können. Dadurch kann der zu viel produzierte Talg von der Creme aufgenommen und die Haut vor dem störenden Fettglanz bewahrt werden. Zur Abdeckung der Hautunreinheiten sind für die Anwendung am Tage getönte Tagescremes sinnvoll.
Es fehlt an allem Die fettarm- trockene Haut ist wegen ihres Fett- und Feuchtigkeitsmangels und ihrer besonderen Empfindlichkeit gegenüber Einflüssen aller Art der problematischste Hautzustand. Hier liegt der Fokus auf einer Steigerung des Wasserbindevermögens gelegt wird. Dafür eignen sich vor allem W/O-Emulsionen oder O/W-Emulsionen mit hohem Lipidanteil.
Lipide in ausreichender Menge gewährleisten eine flächendeckende Ausbildung des Hydrolipidfilms und verhindern durch einen leichten Okklusionseffekt ein übermäßiges Verdunsten von Wasser. Wirkstoffe, die sich für Kosmetika bei trocken-fettarmer Haut bewährt haben, sind vor allem Substanzen, die Feuchtigkeit binden.
Feuchthaltefaktoren Damit die Haut geschmeidig bleibt, benötigt sie einen bestimmten Gehalt an Wasser. Für die Hornschicht sind dies 10 bis 20 Prozent. Geht mehr Wasser verloren, so entstehen kleine Fältchen und Schüppchen. Um auch bei ungünstigen äußeren Bedingungen nicht zu viel Wasser zu verlieren, besitzt die Haut wasserbindende Substanzen, die das Wasser in der Hornschicht festhalten. Diese Substanzen stammen aus dem Schweiß und Talg oder entstehen beim Verhornungsprozess.
Die Summe dieser wasserbindenden Stoffe der Haut wird als NMF (natural moisturizing factor) bezeichnet. Als Feuchthaltesubstanzen in Kosmetika, auch Moisturizer genannt, finden unter anderem die einzelnen Bestandteile des NMF oder Kombinationen, die dem NMF in ihrer Zusammensetzung ähnlich sind, Verwendung. Hierzu zählen Aminosäuren, Pyrrolidoncarbonsäure, die üblicherweise als Natriumsalz (Natrium PCA) verwendet wird, Milchsäure oder ihr Natriumsalz, das Natriumlactat, Hyaluronsäure, mehrwertige Alkohole, wie Glycerol, Propylenglykol oder Sorbitol, Zucker, Aloe vera und Harnstoff.
»Mit den heutigen Wirkstoffen ist es möglich, Alterungsprozesse in der Haut zu verlangsamen.«
Aloe vera ist ein dickflüssiger Extrakt, der aus den Blättern der Aloepflanze durch Auspressen oder Extraktion mit Wasser gewonnen wird. Er enthält vor allem Heteropolysaccharide, die in der Pflanze für die Wasserspeicherung zuständig sind. In kosmetischen Mitteln wirkt Aloe vera dementsprechend feuchtigkeitsbindend, aber auch entzündungshemmend. Harnstoff ist in gesunder Haut zu etwa sieben Prozent zu finden. Er hat von allen natürlichen Feuchthaltefaktoren die größte Bedeutung.
In Dermatika ist mit Harnstoff ab zwei Prozent eine deutliche Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts der Haut zu erreichen. Die Substanz ist nicht toxisch, nicht sensibilisierend und wirkt außerdem juckreizstillend, entzündungshemmend und antimikrobiell. Zahlreiche Pflegecremes fürs Gesicht, aber auch viele Körperlotionen enthalten Harnstoff als Moisturizer. In der Kosmetik ist die zulässige Harnstoffkonzentration auf zehn Prozent beschränkt, in der Dermatologie wird Harnstoff auch höher konzentriert eingesetzt. In Konzentrationen über zehn Prozent wirkt Harnstoff zusätzlich keratolytisch.
Was geschieht beim Altern? Während des Alterns der Haut verringern sich die Schweiß- und Talgdrüsensekretion, wodurch der Hydrolipidmantel nicht mehr flächendeckend die Hautoberfläche überzieht. Auch die Produktion der körpereigenen Feuchthaltefaktoren nimmt immer mehr ab. Zusammen mit der durch Falten und Runzeln vergrößerten Oberfläche sind dies die Ursachen für die ausgesprochene Trockenheit der gealterten Haut.
Die Trockenheit bedingt das Erscheinungsbild der Altershaut mit schuppigen und rissigen Arealen und durch den verminderten Eigenschutz die Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen, unter der viele ältere Menschen leiden. Schon lange bevor sich der Feuchtigkeitsverlust so deutlich bemerkbar macht, verliert die Haut aufgrund der Vorgänge in tieferen Hautschichten an Spannung. Es entstehen Fältchen und Falten.
Unter diesem äußerlich sichtbaren Merkmal des Alterns leiden viele Menschen besonders, weshalb gerade auf diesem Gebiet in den letzten Jahren viel geforscht wurde. Heute ist es möglich, schädliche Einflüsse durch das Abfangen freier Radikale zu verringern und in Stoffwechselprozesse einzugreifen, um abbauende Prozesse zu verlangsamen sowie aufbauende Prozesse zu beschleunigen.
Antioxidanzien Einer der wichtigsten Inhibitoren für freie Radikalkettenreaktionen ist Vitamin E. Es wird direkt in die Zellmembran eingebaut und kann sowohl bereits gebildete freie Radikale abfangen als auch in gerade ablaufende Reaktionen eingreifen. In jedem Falle wird die Radikalkettenreaktion unterbrochen und die Zelle vor oxidativen Schäden geschützt.
Durch den Schutz von Membranen und interzellulären Lipiden wird außerdem die Barrierefunktion der Haut stabilisiert. Dies führt zu einer Verminderung des transepidermalen Wasserverlusts, sodass Vitamin E auch den Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht verbessert. Eine weitere kosmetische Wirkung des Vitamin E beruht auf der Fähigkeit, die im Alter abnehmende Mitoserate der Basalzellen wieder zu erhöhen.
Vitamin A und die Retinoide werden in der Haut in die eigentliche Wirkform, die Vitamin-A-Säure umgewandelt. Diese kann im Prinzip als Hormon bezeichnet werden, da sie im Zellkern an spezifische Rezeptoren bindet und auf diese Weise epidermale Funktionen steuert. Ein normaler Vitamin-A-Gehalt der Haut, wie er bereits durch ausgewogene Ernährung gewährleistet ist, regelt die Differenzierung der Epidermiszellen und den Bindegewebsab- und -aufbau.
Die Wirkung von zusätzlichem Vitamin A besteht in einer gesteigerten Mitoserate der Basalzellen und damit einer Verdickung der Epidermis. Die Wirkung übertrifft die des Vitamin E deutlich. Außerdem erhöht Vitamin A die Anzahl an bindegewebsbildenden Zellen in der Lederhaut und steigert die Produktion von Kollagen. Die Aktivität der bindegewebsabbauenden Kollagenasen wird hingegen gesenkt. Durch die Anwendung von Vitamin-A-Säure wird die atrophierte Altershaut wieder dicker. Außerdem wirkt die Haut glatter und straffer, kleine Fältchen und Runzeln gehen zurück. Zusätzlich wird das Hautoberflächenrelief gleichmäßiger, da Pigmentierungs- und Verhornungsstörungen reduziert werden.
Vitamin C gehört zu den bestuntersuchten Anti-Aging-Wirkstoffen. Es regeneriert das Vitamin E und stellt so dessen oxidatives Potenzial wieder her. Darüber hinaus besitzt es selbst auch antioxidative Eigenschaften, die es aufgrund seiner Wasserlöslichkeit besser im Plasma ausüben kann. Ein weiterer Grund für seinen Einsatz in Kosmetika ist die anregende Wirkung auf die Kollagensynthese in der Lederhaut. Vitamin C ist direkt an Reaktionen im Verlauf der Kollagensynthese beteiligt.
Durch eine vermehrte Zufuhr von Vitamin C kann man die Kollagensynthese fördern und teilweise sogar altersbedingte Bindegewebsschäden regenerieren. Außerdem hemmt Vitamin C kollagen- und elastinabbauende Enzyme. Bei einem schweren Vitamin-C-Mangel kommt die Kollagensynthese völlig zum Erliegen. Dies ist die Ursache für Skorbut.
Coenzym Q10 ist wie Vitamin E ein lipophiles Antioxidans. Für den menschlichen Körper ist es eine lebenswichtige Substanz, die, wie Selen oder Vitamin E, zum antioxidativen Schutzsystem der Zelle gehört. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Energie. Topisch appliziertes Coenzym Q10 ist in der Lage, die Bildung freier Radikale zu vermindern und oxidiertes Vitamin E zu reduzieren.
Pflanzliche Polyphenole werden von Pflanzen produziert, um diese vor freien Radikalen zu schützen. Einige dieser Pflanzenstoffe werden in Anti-Aging-Cremes eingesetzt, beispielsweise Anthocyane, Bioflavonoide oder Proanthocyanidine. Bioflavonoide wirken antioxidativ und antientzündlich. Anthocyane reduzieren die UV-B-induzierte DNA-Schädigung sowie die Anzahl freier Sauerstoffradikale in den Hautzellen.
Proanthocyanidine scheinen die Produktion freier Radikale und proentzündlicher Mediatoren, wie Histamin, Prostaglandine und Leukotriene zu hemmen. Das lipophile Coenzym Alpha-Liponsäure ist vor allem in den Mitochondrien zu finden. Es wirkt in der Haut ebenfalls als Antioxidans und ist in der Lage, freie Sauerstoffradikale abzufangen. Vor kurzem konnte gezeigt werden, dass Alpha-Liponsäure auch die Biosynthese von neuem Kollagen verbessert.
Stoffwechselaktivatoren Die aus verschiedenen Pflanzen stammenden Phytoestrogene lösen im menschlichen Körper estrogenartige Wirkungen aus. Es sind chemisch gesehen hauptsächlich Isoflavone, aber auch Cumestane und Lignane, die aufgrund einer gewissen Strukturähnlichkeit mit dem körpereigenen 17-beta-Estradiol an die entsprechenden Hormonrezeptoren der Haut binden. Ihre estrogene Potenz ist jedoch wesentlich geringer, sodass keine systemischen Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Lässt die körpereigene Hormonproduktion mit dem Eintritt in die Wechseljahre nach, so wirkt sich dies auch auf die Haut aus. Durch den Einsatz von Phytoestrogenen, beispielsweise aus Soja, versucht man, den Alterungsprozess zu verlangsamen und damit das Gewebe zu festigen. In Untersuchungen konnte eine Stimulation des Kollagenstoffwechsels gezeigt werden. Weitere phytoestrogenhaltige Pflanzen sind Traubensilberkerze, Ginseng, Klee, Ginster und Sonnenblume.
Können Cremes überhaupt wirken?
Voraussetzung für die Wirksamkeit von Radikalfängern und Stoffwechselaktivatoren ist, dass die Wirkstoffe durch das Stratum corneum in lebende Hautschichten penetrieren können. Der Durchtritt durch die Reinsche Barriere ist vor allem an die Molekülgröße und die Polarität eines Moleküls gebunden. Kleine unpolare Moleküle dringen am leichtesten ein.
Niacinamid, das Vitamin D3, ist in den letzten Jahren immer häufiger als Anti-Aging-Wirkstoff eingesetzt worden. In-vivo-Untersuchungen zeigen, dass mit einer fünfprozentigen Niacinamidcreme feine Falten, Hyperpigmentierungen und Hautrötungen als Zeichen der Altershaut signifikant gemindert werden. Zudem wurde eine Zunahme der Hautelastizität festgestellt.
D-Panthenol wird in der Haut rasch zu Panthotensäure umgewandelt. Diese ist Bestandteil von Coenzym A und damit an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Bei topischer Anwendung wirkt Panthenol einerseits in unveränderter Form als Feuchthaltefaktor, da die Substanz aufgrund ihrer hydrophilen Eigenschaften Wasser bindet. Andererseits kann die Pantothensäure Hautfunktionen regulierend beeinflussen.
Seit kurzem beobachtet man vielversprechende Effekte bei der Anwendung des Vitamin-B-Abkömmlings 2-Dimethylaminoethanol (DMAE). Die Applikation von dreiprozentigem DMAE im Gesicht führte in einer Studie nach 16 Wochen zu einer Verbesserung von Falten, Augenringen, Dunkelverfärbungen, Nasolabialfalten sowie zu einer Straffung der Haut am Hals.
Zu den meistverwendeten Kosmetikwirkstoffen gehört die Hyaluronsäure. Hochmolekulare Hyaluronsäure zählt zu den Feuchthaltefaktoren, da sie die Hautbarriere nicht überwinden kann und nur an der Oberfläche wirkt. Niedermolekulare Hyaluronsäure wird nicht nur zum Unterspritzen von Falten verwendet, sondern auch in verschiedensten Anti-Aging-Cremes eingesetzt.
In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass niedermolekulare Hyaluronsäure, also Hyaluronsäurefragmente bestimmter Länge, auf die Haut appliziert, in die Haut eindringen und der Hautatrophie entgegenwirken können. Mit Fragmenten mittlerer Länge gelang es, Keratinozyten in vitro zur Proliferation anzuregen, was zu einer Zunahme der Hautdicke führte. Auch auf die Faltentiefe und die Hautelastizität zeigen die Hyaluronsäurefragmente positive Effekte.
Eine relativ neue Entwicklung unter den in Anti-Aging-Produkten eingesetzten Wirkstoffen stellen die Peptide dar. Schon länger ist bekannt, dass bestimmte Peptidfragmente die Synthese von Kollagen in dermalen Fibroblasten signifikant erhöhen. Um sie lipophiler zu machen und dadurch ihre Penetration in die Haut zu erhöhen, können sie an Fettsäuren, wie Palmitinsäure, gebunden werden.
Ganz stoppen kann man das Altern der Haut sicher noch lange nicht, da helfen weder Pflegeprodukte noch der Schönheitschirurg. Eine hochwertige Pflege zahlt sich aber sehr wohl aus. Verbindet man dies noch mit einem vernünftigen Lebenswandel, so kann man auch noch in höherem Lebensalter frisch und gut aussehen. Ein paar Falten stören da überhaupt nicht, schließlich verleihen sie einem Gesicht oftmals erst Charakter.
ZUSATZINFORMATIONEN
Trocken oder fettig? Der Hauttyp ist der genetisch festgelegte Grundzustand der Haut. Er definiert sich über die Menge und die Zusammensetzung des Hydrolipidfilms. Innere Ursachen, wie hormonelle Veränderungen, Krankheiten und Stress, sowie äußere Einflüsse, wie UV-Bestrahlung oder niedrige Luftfeuchtigkeit, beeinflussen den Hauttyp. Alles gemeinsam führt zum tatsächlichen Hautzustand.
Die Feststellung des aktuellen Hautzustandes ist Grundvoraussetzung für eine qualifizierte Beratung, da sich die Wahl der Pflegeprodukte in erster Linie am Hautzustand orientiert. Dies kann sich im Laufe des Lebens mehrmals verändern. Für die Beurteilung des Hautzustands spielen zwei Größen eine Rolle. Einerseits handelt es sich um das durch die Talgdrüsen produzierte Fett, andererseits ist dies das durch die Schweißdrüsen sezernierte oder direkt durch die Hornschicht diffundierende Wasser, sodass sich die Eigenschaften fett und fettarm sowie feucht und trocken gegenüberstehen.
Normale Haut Sie ist glatt und straff, weich und geschmeidig, gut durchblutet und dadurch rosig sowie kleinporig und ohne Falten. Gut geschützt durch einen Hydrolipidfilm in der richtigen Menge und Zusammensetzung, ist die Haut wenig empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und ist weder zu trocken noch zu fett. Diesen Hautzustand findet man eigentlich nur bei jungen Menschen. Hier sollte das Ziel der Pflegekosmetik sein, diesen wünschenswerten Zustand so lange wie möglich zu erhalten. Etwa mit Beenden des dritten Lebensjahrzehnts verändert sich der Hautzustand auch ohne äußere Einflüsse in Richtung fettarm-trocken.
Fett-feuchte Haut Dieser Hautzustand ist gekennzeichnet durch eine dicke, kräftige und grobporige sowie fettig glänzende Haut, die mit zahlreichen Mitessern (Komedonen) besetzt ist. Die Haut ist relativ widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse und lässt Falten erst in höherem Lebensalter entstehen. Betroffen sind nur Gesicht, Rücken und Dekolleté, da hier die Talgdrüsendichte sehr hoch ist. Man findet den fett-feuchten Hautzustand bei beiderlei Geschlecht praktisch erst nach Eintritt in die Pubertät.
Mit zunehmendem Alter wird die Haut durch Verringerung des Hydrolipidfilms fettärmer und trockener. Mitesser entstehen, wenn vermehrt Talg produziert wird, ein fetter Hautzustand ist daher Voraussetzung. Bei beiden Geschlechtern steigern Androgene die Talgdrüsensekretion, während Estrogene sie vermindern. Dabei muss kein überhöhter Androgenspiegel vorliegen, in den meisten Fällen scheint es sich um eine erblich bedingte Überempfindlichkeit der Talgdrüsen gegen Androgene zu handeln. Kommt dazu noch eine vermehrte Verhornung im Bereich der Follikelausgänge, so staut sich der Talg.
Ursache für diese Verhornungsstörung können durch mikrobielle Zersetzung entstandene körpereigene Stoffe sein. Aber auch als komedogen (komedonenauslösend) bezeichnete Substanzen in ungeeigneten Pflegeprodukten, die die Haut im Bereich der Follikel reizen, sind in der Lage, die Verhornung anzuregen. Das Gemisch aus Hornsubstanz und Talg bildet dann einen festen Pfropf im Follikelausgang. Der Follikel füllt sich auch im unteren Bereich mit dieser Masse und schwillt dabei beträchtlich an. Jetzt liegt ein weißer oder geschlossener Komedo vor. Durch die sich vermehrende Hornsubstanz-Talg-Masse erweitert sich die Follikelöffnung dann nach einiger Zeit. Es kann ein schwarzer oder offener Komedo entstehen.
Der Kontakt von Sauerstoff mit Lipiden führt zur Verfärbung. Diesen Zustand bezeichnet man auch als unreine Haut, was zunächst noch keinen pathologischen Charakter hat, sondern typisch für den fett-feuchten Hautzustand ist. Allerdings kann das Selbstwertgefühl darunter leiden. Der Begriff „unreine Haut“ ist irreführend, da er nichts mit Unsauberkeit zu tun hat. Unter den Bedingungen, die im Komedo herrschen, gedeihen nun anaerobe Mikroorganismen sehr gut, durch die der Komedo sich entzünden kann. Jetzt spricht man vom Pickel.
Trocken-fettarme Haut Sie ist durch kleine abgelöste Schüppchen rau und glanzlos. Die Dicke der Hautschichten ist verringert, die Haut ist gespannt und neigt zu frühzeitiger Faltenbildung. Da die Durchblutung ungleichmäßig und die Haut besonders empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen aller Art ist, sieht trocken-fettarme Haut fleckig aus. Entzündlich gerötete Areale wechseln mit blassen und normal gefärbten Bereichen ab.
Die Poren sind sehr klein, Mitesser findet man gar keine. Das Hauptproblem des trocken-fettarmen Hautzustands ist die extreme Empfindlichkeit. Auch die Sonnenempfindlichkeit ist hier besonders hoch. In Abhängigkeit vom Alter entwickelt jeder Mensch irgendwann eine trocken-fettarme Haut. Personen mit normaler Haut müssen ungefähr ab dem 40. bis 50. Lebensjahr mit einem Übergang in Richtung fettarm-trocken rechnen, bei Personen mit fett-feuchter Haut kann dies einige Jahre später eintreten. Ab dem 60. Lebensjahr haben praktisch alle Menschen eine fettarm-trockene Haut. Man spricht dann von Altershaut, reifer Haut oder einfühlsamer ausgedrückt von „anspruchsvoller“ Haut.
Empfindliche Haut Ungefähr die Hälfte aller Frauen und auch einige Männer bezeichnen ihre Haut Umfragen zufolge als empfindlich. Diese sehr subjektive Einschätzung ist schwer objektivierbar, denn jeder bewertet die Reaktionen seiner Haut anders. Tatsächlich kann die Haut bereits auf geringfügige chemische oder physikalische Reize mit Irritationen wie Rötung, Schwellung, Wärmegefühl, Kribbeln oder Spannen reagieren. Empfindliche Haut reagiert heftiger auf Umwelteinflüsse als normale Haut.
Überempfindliche Haut ist noch sensibler. Die Intoleranz zeigt sich oftmals schon bei geringfügigen Reizen durch Entzündungserscheinungen. Ursache für die erhöhte Reaktionsbereitschaft der Haut können innere und äußere Faktoren, wie Stress, nervliche Anspannung, Krankheiten oder falsche Pflege sein. Meist handelt es sich um vorübergehende Intoleranzreaktionen.
Nur etwa zehn Prozent der Irritationen scheinen allergischen Ursprungs zu sein. Gegebenenfalls ist dies durch einen Allergietest auszuschließen. Fast immer ist empfindliche Haut gleichzeitig trocken und die Barrierefunktion gestört. Als Folge können Mikroorganismen und chemische Substanzen aus der Umwelt oder aus zuvor verwendeten Kosmetikprodukten leichter in die Haut penetrieren und den Weg für Irritationen, aber auch allergische Kontaktekzeme bereiten.
Grundsätzlich gilt, je weniger Stoffe in einem Produkt enthalten sind, umso eher kann man eine Irritation vermeiden. Hier ist es also ganz besonders wichtig, bei einer Serie oder zumindest einer Marke zu bleiben und nicht zu viel zu experimentieren. Vor allem Duftstoffe und Konservierungsmittel, aber auch Emulgatoren sollten, wenn überhaupt, nur in geringer Menge enthalten sein. Große Bedeutung kommt dem Sonnenschutz zu, denn auch UV-Strahlung kann die Haut reizen.
Mischhaut Unter dem Begriff Mischhaut versteht man im kosmetischen Sinn einen Hautzustand, bei dem sich fett-feuchte Hautstellen mit normalen oder trocken-fettarmen Arealen abwechseln. Meist neigt die T-Zone zu fett-feuchter Haut. Die Haut an den Wangen erscheint dagegen normal bis fettarm-trocken. Beide Hautzustände weichen nur wenig vom normalen Zustand ab, die typischen Erscheinungen sind also nur wenig ausgeprägt. Daher können für Mischhaut auch meist die gleichen Produkte verwendet werden wie für normale Haut. Auch die Mischhaut geht mit zunehmendem Alter in einen fettarm-trockenen Hautzustand über.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 12/13 ab Seite 34.
Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion