Haare
GESUND GEPFLEGT
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Überpflegtes Haar wird schlechter frisierbar Auch die richtige Wahl von Shampoo und Conditioner ist maßgeblich für gesundes und gut frisierbares Haar. Viele Kunden greifen automatisch zu Produkten für strapaziertes Haar. Doch nicht immer ist das die richtige Wahl. Strapaziert wird häufig mit schlappem Fall und schlechter Frisierbarkeit gleichgesetzt. Tatsächlich kann die Ursache in falscher Pflege liegen. Denn zu reichhaltige Produkte können dazu beitragen dass die Frisur einfach nicht hält. Gleiches gilt, wenn überwiegend Produkte mit Silikonen zum Einsatz kommen. Sie ummanteln jede einzelne Haarfaser, was sie auf Dauer trocken und schlechter frisierbar macht. Ferner haften die Farbpigmente von Colorationen schlechter auf dem Haar.
Hair damit! Wer sein Haar von Stylingrückständen befreien oder aufs heimische Färben vorbereiten möchte, kann das beispielsweise mittels Reinigungsshampoo. Selbst gegen Spliss lässt sich beim Waschen schon etwas tun: etwas Spülung in die trockenen Spitzen einarbeiten und wie gewohnt waschen. So werden Haarenden schon unter der Dusche vor unnötigem Austrocknen geschützt. Conditioner bieten eine hilfreiche Möglichkeit nasse Haare, die jetzt besonders empfindlich sind, besser durchzukämmen. Allerdings haben Spülungen nicht den pflegenden Effekt von Haarkuren, was oft falsch verstanden wird.
Wer seinen Haaren eine Extraportion Feuchtigkeit, Fette und pflegende Inhaltsstoffe zukommen lassen möchte, sollte einmal pro Woche eine Pflegekur, der individuellen Haarstruktur entsprechend, anwenden. Sehr wirksame Produkte aus Ihrem Sortiment bieten sich als effektives Extra an. Was in keinem Badezimmer fehlen sollte, ist ein weiches Handtuch oder ein konfektionierter Handtuchturban – am besten aus Mikrofaser. Nasse Haare darin einwickeln und etwa fünf bis zehn Minuten darunter antrocknen. Im Anschluss mit einer speziellen Entwirrbürste ganz sanft durchkämmen. Das schützt vor unnötigem Haarbruch und schont jede Haarfaser ungemein.
Thermische Reize wohl dosieren Ganz gleich ob Wassertemperatur, Föhnluft oder Hitze von Glätteisen oder Lockenstab: je niedriger desto besser, je heißer desto stärker der Stressfaktor. Fragen Sie nach, wie Kunden ihr Haar stylen. Empfehlen Sie vorher einen Hitzeschutz als Spray oder Lotion ins Haar zu geben. Bevor sie mit Hitze in Form gebracht werden, gilt es sie möglichst an der Luft oder auf kalter Stufe vortrocknen.
Die Kombination von heißen Temperaturen auf nassen Haaren ist der Garant für Schäden. Denn Wasser in jeder Faser verdampft und der so entstehende Druck sprengt die poröse Oberfläche auf, sorgt für Haarbruch und Trockenheit. Besonders schonend, jedoch etwas zeitaufwendig ist es, das leicht vorgetrocknete Haar auf große Klettwickler zu drehen, kurz zu föhnen, trocknen zu lassen. Dann erst die Wickler herauslösen und durchkämmen.
Glänzende Angelegenheit Besonders natürlich und gesund wirken Haare, wenn sie eine Extraportion Glanz bekommen. Feuchtigkeitsspende Shampoos und Sprühkuren, beispielsweise mit Keratin, Zink, Goldhirse, Avocado-, Nuss- oder Olivenöl aus Ihrem Sortiment verleihen einen natürlichen Schimmer. Wer es besonders glänzend mag, gibt etwas Glanzspray auf einen dicken Puderpinsel und streicht damit über die Haarlängen. Wer sein Haar mit passendem Shampoo, Spülung und Kur versorgt und es nicht ständig zu heiß frisiert, tut schon einiges, damit die Pracht auf dem Haupt gesund und griffig wird oder bleibt.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/17 auf Seite 74.
Kirsten Metternich, Freie Journalistin
Eine prachtvolle Mähne ist für viele das Non plus ultra, wenn es um schönes Haar geht. Nur sieht die Realität oft anders aus. Auch wenn in den Medien zelebriert wird, dass sämtliche Stars und Sternchen von Natur aus voluminöse, kräftige und leicht frisierbare Haare haben, ist dem nicht so. Ein Trost für jede Kundin, die mit ihrem eigenen Haar nicht zufrieden ist. Einerseits wandern Haare von Schauspielern, Moderatoren oder Models vor jedem Auftritt durch die Hände von Profis, die sie entsprechend stylen.
Andererseits wird sich im Showgeschäft auch gerne an Hilfsmitteln wie beispielsweise zusätzlicher Haarsträhnen bedient. Auch wenn Ihre Kunden nicht zum illustren Kreis derer gehören, die sich regelmäßig von Profis frisieren lassen, können sie einiges tun, um ihr Haupt zu verwöhnen und zu pflegen. Dazu gibt es wirksame Helfer aus Ihrem Sortiment und wichtige Tipps, die Sie Kunden mit auf den Weg geben können.
Erbsenzählerei Wenn es beim Waschen ordentlich schäumt, dann ist der Pflegeeffekt optimal? Weit gefehlt, denn üppige Schaumberge bedeuten nicht zwangsläufig, dass Haare ihren Bedürfnissen entsprechend gut versorgt werden. Weniger ist oft mehr, das heißt, dass für mittellanges Haar ein erbsen- bis haselnussgroßer Klecks Shampoo zum gründlichen Reinigen ausreicht. Es müssen auch keine zwei Waschgänge sein.
Viel wichtiger ist es, das Produkt gründlich auszuwaschen. Als Faustregel gilt: doppelt so lange auswaschen wie shampoonieren. Ein Zeichen, dass alle Reste ausgespült sind, ist ein leichtes Quietschen der Haare beim Spülen. Zwei bis drei Wäschen pro Woche sind beiden meisten Menschen ausreichend. Raten Sie Kunden, die zu fettigen Haaren neigen davon ab, die Kopfhaut beim Waschen ausgiebig zu massieren. Das regt die Talgdrüsen nur unnötig an mehr Fett zu produzieren.