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Galenik

FITNESSKURS REZEPTUR

Nach wie vor ist die Anfertigung individueller Arzneimittel ein Aushängeschild der Apotheke vor Ort – wir laden Sie ein, Ihre Kenntnisse zu prüfen und wenn notwendig zu aktualisieren sowie „Praxisroutinen“ zu hinterfragen.

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Hand auf’s Herz – kennen Sie diese Situation? Ein Kunde kommt kurz vor Feierabend in die Apotheke mit einer Verordnung über ein Rezepturarzneimittel … und Sie sind gar nicht begeistert. Gründe dafür kann es einige geben. Sei es, dass der Kunde nicht gerne wartet und Sie heute noch so viel zu tun haben oder dass Sie immer wieder hören, die Rezepturherstellung in der Apotheke sei kaum wirtschaftlich oder dass Sie die zahlreichen Anforderungen der novellierten Apothekenbetriebsordnung vor Augen haben.

ABER – die Herstellung von individuellen Arzneimitteln ist und bleibt ein wesentlicher Kompetenzfaktor. Das belegen Zahlen der ABDA, nach denen im Jahr 2011 mehr als elf Millionen Rezepturen für GKV-Versicherte Patienten in den Apotheken hergestellt worden sind – das sind pro Apotheke im Durchschnitt jährlich über 500 Arzneimittel. Dazu kommen die zu Lasten der privaten Krankenversicherung und auf Patientenwunsch gefertigten Rezepturen.

Gerade im Hinblick auf die Diskussion um die Arzneimittelversorgung per Versandhandel kann die Apotheke vor Ort hier eindrucksvoll Fachkompetenz und Kundenservice demonstrieren. Leider zeigen die Ergebnisse der ZL-Rezeptur-Ringversuche nach wie vor, dass es Verbesserungspotenzial bei der Herstellung qualitativ einwandfreier Arzneimittel gibt. Des Weiteren hat der Gesetzgeber mit der Novellierung der Apothekenbetriebsordnung im Jahr 2012 wichtige Aspekte explizit hervorgehoben, um zur Qualitätssicherung beizutragen.

Auf Sie als PTA kommt es an Sie sind häufig mit der praktischen Umsetzung der Rezepturherstellung betraut und damit dem Apotheker ein unverzichtbarer Partner bei der Herstellung qualitativ hochwertiger Arzneimittel. Die Ausbildung zur pharmazeutischen Fachkraft PTA bietet ein umfangreiches und solides Grundrüstzeug. Dennoch kommt es entscheidend darauf an, ständig up-to-date zu bleiben und die vorhandenen Kenntnisse laufend aufzufrischen und zu erweitern.

Wir möchten deshalb in den folgenden Ausgaben wichtige praxisrelevante Punkte aufgreifen und Ihnen als Informations- und Schulungsgrundlage bieten, um Ihre Kenntnisse zu prüfen und wenn notwendig zu aktualisieren. Die Auswahl der Inhalte erfolgt vor allem vor dem Hintergrund der nach wie vor gefundenen Mängel in den ZL-Ringversuchen sowie unter Berücksichtigung der nunmehr in die novellierte Apothekenbetriebsordnung aufgenommenen Forderungen.

Folgende Themen erwarten Sie
+ Hygiene – das A und O in der Apothekenrezeptur!
+ Plausibilitätskontrolle – eine neue Forderung?
+ Einwaage – nicht trivial?
+ Arbeitsschutzmaßnahmen
+ Herstellungsdokumentation
+ Vertrauen ist gut … Kontrolle ist besser?
+ Kennzeichnung – was muss/kann/darf aufs Etikett?
+ QMS – wie viel muss sein?
+ Wasser zur Arzneimittelherstellung
+ Konservierung – Garant für lange Haltbarkeit?
+ Herstellung von Rezepturarzneimitteln – am praktischen Beispiel aufgezeigt
+ Packmittel – ein (un)wichtiges Detail?
+ Vorbereitung der Beratung

Auch wenn Letztere sich teilweise erstmalig im Gesetzestext verankert finden, können viele Forderungen bezüglich Arzneimittelherstellung nicht als wirklich neu betrachtet werden, sondern waren bereits Bestandteil der Qualitätssicherung unter anderem nach den Leitlinien der Bundesapothekerkammer. Wir möchten Ihnen Mut machen, mit offenen Augen den „Rezepturalltag“ in ihrer Apotheke zu betrachten und gemeinsam mit dem Team die gesetzlichen Vorgaben effizient und praxistauglich umzusetzen ohne „übers Ziel hinaus zu schießen“.

Das im Herbst 2012 veröffentlichte Praxishandbuch „Rezeptur – Qualität in 7 Schritten“ (Fischer/Schüler; Deutscher Apothekerverlag) enthält weiterführende Informationen und zahlreiche Beispiele zu den vorgestellten Themen sowie vorbereitete Checklisten und Unterlagen zur Schulung. Testen Sie Ihr Wissen mit Cora Emsig – die PTA begleitet Sie durch das Handbuch und stellt Praxissituationen zur Diskussion. Schicken Sie Ihre Rückmeldungen und Hinweise sowie Fragen zum Thema Rezeptur gerne unter 7-Schritt-Methode@web.de.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/13 ab Seite 106.

Dr. Ulrike Fischer / Dipl.-Med.-Paed. Katrin Schüler

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