EXTRAPORTION VITAMIN D GEGEN ATEMWEGSINFEKTE?
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US-amerikanische Forscher stellen dies jetzt zur Diskussion. In einer Studie haben sie unter anderem eine inverse Korrelation zwischen 25-hydroxy-Vitamin D - Spiegeln in Nabelschnurblut und Atemwegsinfekten in den ersten drei Lebensmonaten beobachtet.
Nach aktuellen Studiendaten könnte eine Vitamin-D-Therapie im Winter auch Asthma bei Kindern günstig beeinflussen. In ihrer Studie haben die Forscher um Professor Carlos A. Camargo vom Massachusetts General Hospital in Boston bei 922 Neugeborenen die 25-OHD-Spiegel im Nabelschnurblut bestimmt. Mindestens jedes fünfte Kind (über 20 Prozent der Studienteilnehmer) hatte einen Wert unter 25 nmol/l. Selbst der als Median erhobene Wert von 44 nmol/l werde von vielen Experten noch als zu niedrig betrachtet; manche gingen davon aus, dass für die meisten Menschen der Zielwert bei 100 nmol/l liegen sollte, schreibt das Massachusetts General Hospital in einer Mitteilung zur Studie.
Die Analyse der dann prospektiv erhobenen Daten ergab: Bei einem 25-OHD-Spiegel im Nabelschnurblut unter 25 nmol/l traten in den kommenden drei Monaten Atemwegsinfekte doppelt so häufig auf wie bei 25-OHD-Spiegeln über einem Wert von mindestens 75 nmol/l. Ein niedriger 25-OHD-Spiegel sei auch mit dem Auftreten von pfeifenden, giemenden Atemgeräuschen ("wheezing") in einem Alter von 15 Monaten und bei den Kontrolluntersuchungen nach 3 und 5 Jahren assoziiert gewesen, so Camargo und seine Kollegen in der Veröffentlichung der Studie in "Pediatrics". Einen Zusammenhang zwischen niedrigen 25-OHD-Spiegeln im Nabelschnurblut und bis zum Alter von fünf Jahren neu diagnostizierten Asthma-Erkrankungen konnten die US-Forscher aber nicht feststellen.
Mittlerweile sei ja bekannt, dass Vitamin D nicht nur für den Knochenstoffwechsel wichtig sei, sondern auch Einfluss auf die Immunabwehr habe, heißt es in der Mitteilung zur Studie. Camargo selbst will nicht ausschließen, dass eine Vitamin-D-Supplementierung gerade im Herbst und Winter Vorteile auch in puncto Asthma bringen könnte.
"Wahrscheinlich unterscheiden sich die Faktoren, die Asthma verursachen, von denen, die bereits bestehendes Asthma verstärken", wird Camargo in der Mitteilung der Klinik zitiert. Da Atemwegsinfekte die häufigste Ursache von Asthma-Exazerbationen seien, könnte eine Supplementierung mit Vitamin D dazu beitragen, solche Vorfälle zu verhindern, besonders in Herbst und Winter, wenn die Vitamin-Spiegel im Blut sinken und die Zahl von Asthma-Exazerbationen steigt. "Diese Idee muss in einer randomisierten klinischen Studie überprüft werden", so Camargo. Im kommenden Jahr hofft er, eine solche starten zu können. Quelle: www.aerztezeitung.de