Infektionskrankheiten/Resistenz

EU: SCHÄRFERE REGELN FÜR ANTIBIOTIKA

Laut EU-Kommission sterben in der EU jedes Jahr rund 25 000 Menschen aufgrund von Antibiotikaresistenzen an Infektionen.

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Die Kommission forderte Ende der Woche in Brüssel die EU-Staaten auf, verstärkt nach neuen Antibiotika zu forschen und für mehr Hygiene in Krankenhäusern zu sorgen. Nicht nur bei Menschen, auch bei Tieren wirken Antibiotika gegen Bakterien immer seltener. Resistente Bakterien können jedoch unter anderem über Fleisch in den menschlichen Organismus gelangen. Deshalb will die EU auch die Vorschriften für Tierarzneimittel verschärfen.

EU-Gesundheitskommissar John Dalli prangerte an, dass gesunde Tiere vorsorglich mit Medikamenten «vollgepumpt» werden. Die Kommission erwägt zudem für die Viehhaltung ein Verbot von bestimmten Antibiotika, die für die Behandlung von Krankheiten beim Menschen besonders wichtig sind. Grundlage der EU-Empfehlungen ist eine Studie des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten in Stockholm und der Europäischen Medizinbehörde EMEA in London.

Die Experten schätzen, dass das Problem jedes Jahr mehr als 1,5 Milliarden zusätzliche Kosten in den EU-Ländern verursacht, zum Beispiel weil Kranke nicht arbeiten können. Die Berechnungen beziehen sich nur auf die fünf häufigsten resistenten Erreger. Laut ECDC werden Bakterien vor allem deshalb unempfindlicher, weil Antibiotika zu häufig verschrieben werden. Quelle: PZ/dpa

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