Eine Frau mit Mundschutz ekelt sich davor, einen Einkaufswagen anzufassen.
Marketagent-Umfrage: Fast 41 Prozent der Befragten ekelt sich davor, Einaufswagen anzufassen. © champja / iStock / Getty Images Plus

Studie | Handel

EKEL VOR EINKAUFSWAGEN

Laut einer aktuellen Studie wünschen sich über 60 Prozent der befragten Menschen eine Reinigung und Desinfektion von Einkaufswagen nach jedem Gebrauch. Der Infektiologe und Mikrobiologe Prof. Dr. Reinier Mutters hält die Hygienebedenken der Bevölkerung für begründet.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

„Oftmals befinden sich mehr Keime auf einem Einkaufswagen als auf einer öffentlichen Toilette“, erklärt Prof. Dr. Reinier Mutters, ehemaliger Leiter der Krankenhaushygiene am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Philipps Universität Marburg. Demnach kann ein Einkaufswagen ein gesundheitliches Risiko für den Verwender darstellen. Gerade in Zeiten von Corona möchte man dieses Risiko nicht tragen. Das österreichische Unternehmen TROLLEY WASH Services arbeitet gemeinsam mit Prof. Dr. Mutters an einem Projekt im Bereich der Desinfektionsreinigung, welches noch in diesem Herbst präsentiert werden soll.

Eine von TROLLEY WASH Services in Auftrag gegebene Marketagent-Umfrage in Österreich und Deutschland, bei der 1200 Menschen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt wurden, zeigt, dass sich immer mehr Menschen Gedanken darüber machen, wie hygienisch und sicher die Handhabung eines Einkaufswagens ist. Laut Umfrage ekeln sich mehr als 41 Prozent davor, Einkaufswagen im Handel anzufassen. Der Ekel bezieht sich dabei vor allem auf den Griff, allerdings zeigten circa 24 Prozent der Befragten bei der Frage nach dem gesamten Einkaufswagen Bedenken bezüglich der Hygiene.

Oftmals befinden sich mehr Keime auf einem Einkaufswagen als auf einer öffentlichen Toilette.

Seit Corona hat sich das Problembewusstsein verändert. Vor der Pandemie waren noch circa 12 Prozent skeptisch bezüglich der Hygiene von Einkaufswagen. Dieser Wert ist während des Lockdowns auf 27,4 gestiegen. Insgesamt haben sich durch Corona die Bedenken hinsichtlich der Einkaufswagen-Nutzung um 250 Prozent gesteigert. Daher wünschen sich 56,9 Prozent der Österreicher und 70,3 Prozent der Deutschen eine entsprechende Reinigung nach der Nutzung. Fast ein Viertel wäre sogar bereit, dafür zu zahlen.

Laut Expertenmeinung reicht ein einfaches Abwischen des Einkaufswagens nicht, sondern es bedarf einer fachgerechten Desinfektionsreinigung, um dieses Hygieneproblem der Handelsunternehmen zu lösen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung von COVID-19 und der Übertragung von multiresistenten Keimen wie MRSA zu leisten. „Der Einkaufswagen stellt durch die ständige Verwendung laufend wechselnder Personen, den täglich passierenden Waren sowie den Transport von Kindern und Hunden einen primären Keim-Vektor unserer Zeit dar“, erklärt Prof. Dr. Mutters. „Dies bezieht sich jedoch nicht nur auf den Griff, sondern auch auf den gesamten Korb.“

Das Problem: Keime und Viren, wie SARS-CoV-2 sind noch einige Zeit auf künstlichen Flächen nachweisbar. Bei Zimmertemperatur waren die Coronaviren noch bis zu neun Tage nachweisbar. Der Handel sollte also entsprechende Maßnahmen einleiten, um ein sicheres und hygienisch sauberes Einkaufserlebnis zu gewährleisten.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: Pressecenter Reichl und Partner

×