Jubiläum

EIN BERUF IM WANDEL DER ZEIT

Die PTA ist inzwischen aus der Apotheke gar nicht mehr wegzudenken. Und nicht nur das, sie stellt noch dazu die größte Berufsgruppe in deutschen Apotheken. Dabei war das einmal ganz anders.

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Als der Beruf am 24. März 1968 per Gesetz geschaffen wurde, wünschten sich die Apotheker einen Assistenten zur Unterstützung. Sie wollten sich im Labor bei der Prüfung der Ausgangsstoffe sowie bei der Herstellung von Rezepturen und Defekturen von „untergeordneten“ Tätigkeiten befreien. Vorexaminierte oder Apothekerassistenten, die diese Arbeiten übernehmen konnten, wurden nur noch bis 1973 ausgebildet. Damals bestand die Ausbildung zum Apotheker aus einer zweijährigen Lehre in einer Apotheke, studiert wurde anschließend.

Der Abschluss der Lehre war das pharmazeutische Vorexamen. Die Absolventen konnten auch ohne weiteres Studium als Vorexaminierte oder Apothekerassistenten pharmazeutische Tätigkeiten ausüben und den Apotheker sogar einen Monat pro Jahr vertreten. Mit der Änderung der Studienordnung wurden dann aber keine Apothekerassistenten mehr ausgebildet und es entstand eine Lücke.

Man brauchte dringend einen neuen Assistenzberuf – die Geburtsstunde der PTA. Nach der Wiedervereinigung wurden dann die Apothekenassistenten der DDR den PTA gleichgestellt. Seitdem werden in ganz Deutschland PTA ausgebildet.

Neue Aufgaben Das Berufsbild der PTA hat sich seit der Anfangszeit deutlich verändert. Heute spielt die Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln eine eher untergeordnete Rolle, sieht man einmal von Krankenhausapotheken oder öffentlichen Apotheken, die Zytostatika herstellen, ab.

Die Apotheken haben sich unter den veränderten politischen Bedingungen und unter dem steigenden Konkurrenzdruck gewandelt. Sie sind keine reinen Abgabestellen für Arzneimittel mehr. Sie bieten eine Menge Service und leisten ihren Beitrag zur Gesundheitsberatung und Prävention. Damit haben sich auch der Berufsalltag und die Anforderungen an das Wissen der PTA verändert.

Die Beratung der Kunden steht immer mehr im Vordergrund. Als PTA muss man nicht nur über Arzneimittel und das umfangreiche Randsortiment, mit Kosmetik, Nahrungsergänzungsmitteln, Medizinprodukten usw. Bescheid wissen, sondern auch stets über die vielen neuen Produkte und die zahlreichen gesetzlichen Bestimmungen im Bilde sein. Kommunikative Fähigkeiten und die ständige Bereitschaft zur Fortbildung sind mehr denn je Grundvoraussetzungen für die berufliche Praxis. Der Bereich der Selbstmedikation ist mittlerweile das Haupteinsatzgebiet für die PTA. Etwa 80 Prozent aller Arzneimittel werden von PTA in den Apotheken verkauft.

Ein Beruf mit Zukunft Laut Angaben der ABDA arbeiten rund 52 000 PTA in deutschen Apotheken. Auch wenn die Verdienst- und Karrieremöglichkeiten in der Apotheke begrenzt sind, ist der Beruf der PTA nach wie vor beliebt. Kein Wunder, denn wer naturwissenschaftlich orientiert ist und den Umgang mit Kunden schätzt, findet in der Apotheke zumeist in kleinen kollegialen Teams eine anspruchsvolle Aufgabe. Teilzeitarbeit ist wie in kaum einem anderen Beruf möglich, günstig für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Durch ihre breit gefächerte Ausbildung finden PTA auch Aufstiegsmöglichkeiten in Kliniken, Kosmetikbranche, pharmazeutischer Industrie oder Verwaltung. Wir dürfen gespannt sein, wohin der Weg noch führt. Eines ist jedenfalls sicher: Der Beruf PTA hat sich von einem reinen Assistenzberuf zu einer vielseitigen und verantwortungsvollen Säule im Gesundheitswesen entwickelt.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/11 ab Seite 76.



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