DR. KADE Pharmazeutische Fabrik GmbH | Leitliniengerechte Therapie der Säureblockade

DAS EMPFEHLEN DEUTSCHE APOTHEKEN BEI AKUTEM SODBRENNEN

Sodbrennen ist eines der häufigsten gastrointestinalen Symptome, mit denen Apothekenteams konfrontiert werden. Eine systematische Analyse der weltweiten Belastung durch die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) schätzt die Inzidenz auf 3.793 Betroffene pro 100.000 Einwohner.1

Seite 1/1 5 Minuten

Seite 1/1 5 Minuten

Das brennende Gefühl im oberen Bauchbereich, hinter dem Brustbein oder im Hals sowie saures Aufstoßen sind dabei nicht nur unangenehm, sie können auch die Lebensqualität stark beeinträchtigen.2 Zur akuten Symptomkontrolle empfiehlt die aktuelle Behandlungsleitlinie3 nun neben Protonenpumpenhemmern (PPI) auch alternativ den Einsatz von z. B. Antazida oder Alginaten.

Wie es tatsächlich um das Empfehlungsverhalten in Apotheken steht und ob dies leitlinienentsprechend ist, das hat eine Umfrage4 unter Apotheker:innen und PTA genauer untersucht. Einen Überblick über die aktuelle Leitlinie sowie zum Einsatz von Medikamenten wie PPI und Antazida präsentierte Prof. Dr. Ahmed Madisch, Gastroenterologe aus Frankfurt und Erstautor der aktuellen Leitlinie, beim digitalen Fachpressegespräch „Experten-Update zur therapeutischen Rolle von PPI und Antazida“ von DR. KADE.

Antazida: Beratungsfavorit bei akutem Sodbrennen

Wie die Ergebnisse der aktuellen Umfrage4 zeigen, steht die Beratung zu Sodbrennen (51%), saurem Aufstoßen (50%) und Reflux (40%) in deutschen Apotheken mehrmals pro Woche auf der Agenda. Während es mehr als ein Viertel (28%) der Kund:innen sind, die konkret nach einem Präparat fragen und nicht offen für Empfehlungen sind, äußern 64 Prozent der Kund:innen häufig keinen expliziten Präparatwunsch.
Ob mit oder ohne Wunsch nach einem bestimmten Präparat – insbesondere bei der Beratung zu akutem Sodbrennen zeigt sich eine klare Empfehlung: 83 Prozent der Befragten raten Kund:innen in diesem Fall zu einem Antazidum, 39 Prozent zu einem Alginat und 6 Prozent zu einem PPI.

Das Empfehlungsverhalten ist dabei auf das Wissen um die Vorteile von Antazida bei der Linderung von Akutbeschwerden gestützt: 33 Prozent der Befragten sind eher der Meinung, dass PPI für die Langzeitanwendung bei Sodbrennen geeignet sind, jedoch bei akutem Sodbrennen eher nicht hilfreich sind (42 %).
67 Prozent der Befragten stimmen darüber hinaus der Aussage zu, dass der schnelle Wirkeintritt von Antazida bei der Linderung von akutem Sodbrennen ein Vorteil gegenüber Protonenpumpenhemmern (PPI) ist. Ebenso punktet für 48 Prozent die Zuverlässigkeit von Antazida in der Neutralisierung überschüssiger Magensäure. 

Kund:innen mit akutem Sodbrennen leitliniengerecht beraten

Das Beratungsverhalten der Apotheker:innen und PTA spiegelt auch die Empfehlungen der aktuellen Leitlinie zur Behandlung von Refluxbeschwerden und GERD3 wider. Diese stellt, neben Lebensstiländerungen, bei typischen Refluxsymptomen ohne Alarmsignale abgesehen von PPI auch den Einsatz von Alginaten oder Antazida heraus. „Zur Symptomkontrolle sind auch alternative Therapien mit z. B. Antazida oder Alginaten empfohlen. Gerade in der Langzeitbehandlung soll auch auf PPI wenn immer möglich verzichtet werden, hier kann auf die bedarfsabhängige Therapie mit z. B. Antazida oder Alginaten zurückgegriffen werden“, sagt Prof. Madisch hierzu.

Als bewährte Option zur effektiven Behandlung von akuten Symptomen haben sich insbesondere Schichtgitter-Antazida erwiesen. Diese werden von 59 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA klassischen Antazida (Carbonaten) sogar vorgezogen.
Und das nicht ohne Grund: Sie enthalten Wirkstoffe wie Magaldrat (z. B. Riopan® Magen Gel), welches eine Schutzschicht auf der Magenschleimhaut bildet, die Schleimproduktion anregt und zusätzlich sekundäre Aggressoren wie Gallensäuren bindet.

Das bestätigt auch Prof. Madisch: „Schichtgitter-Antazida binden überschüssige Magensäure schnell, sodass rasche Linderung eintritt. Nicht verbrauchter Wirkstoff verbleibt im Magen und schützt so langanhaltend – und das auch vor einem sogenannten Säure-Rebound. Anders als Protonenpumpenhemmer (PPI) müssen Schichtgitter-Antazida nicht vorsorglich eingenommen werden, sondern helfen im Akutfall.“ Schichtgitter-Antazida stellen insgesamt eine gute Empfehlung für Kund:innen mit akutem Sodbrennen dar, die verlässliche Linderung der Beschwerden und eine zielgerichtete Symptomkontrolle wünschen.

Die differenzierte Verwendung von PPI und Antazida in der klinischen Praxis
Interview mit Prof. Dr. Ahmed Madisch, Gastroenterologe, Frankfurt.

Wie beurteilen Sie den weit verbreiteten Einsatz von Protonenpumpenhemmern (PPI) bei Sodbrennen? Welche Risiken sehen Sie in diesem Zusammenhang im Dauergebrauch dieser Medikamente?
Protonenpumpeninhibitoren (PPI) sind sichere Medikamente und immer noch Therapie der Wahl bei allen Manifestationen der Refluxkrankheit. Jedoch gab es im Rahmen der neuen S2k-Leitlinie insgesamt ein Downgrade der PPI, da bei über 90 Prozent der Patientinnen und Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) die Symptombehandlung das alleinige Therapieziel darstellt. Daher sind hier auch alternative Therapien mit z. B. Antazida oder Alginaten empfohlen. Gerade in der Langzeitbehandlung soll auch auf PPI wann immer möglich verzichtet werden, hier kann auf die bedarfsabhängige Therapie mit z. B. Antazida oder Alginaten zurückgegriffen werden.

Wie unterscheiden sich die Einsatzgebiete von PPI und Antazida, insbesondere hinsichtlich der Eignung für die Akutbehandlung von Sodbrennen? Unter welchen Umständen könnten Antazida gegenüber PPIs als Therapieoption bevorzugt werden?
Antazida haben vor allem in der Bedarfstherapie einen Vorteil, da sie unmittelbar bei Einnahme wirken, während die Protonenpumpeninhibitoren 60 bis 90 Minuten benötigen, bis die Refluxsymptome sich bessern. Auch hält die Wirkung über eine längere Zeit (> 120 min) an.

Wie wirken Schichtgitter-Antazida und wie unterscheiden sich diese von traditionellen Antazida?
Schichtgitter-Antazida binden überschüssige Magensäure schnell, sodass rasche Linderung eintritt. Nicht verbrauchter Wirkstoff verbleibt im Magen und schützt so langanhaltend – und das auch vor einem sogenannten Säure-Rebound. Anders als Protonenpumpenhemmer (PPI) müssen Schichtgitter-Antazida nicht vorsorglich eingenommen werden, sondern helfen im Akutfall. Herkömmliche Antazida wie Carbonate werden schnell vollständig umgesetzt. Das kann zu einer Alkalisierung des Magensaftes führen. Carbonate reagieren mit Magensäure zu CO2, was zu Aufstoßen und Blähungen führen kann.

Welche Basismaßnahmen empfehlen Sie, um die Refluxbeschwerden zu verringern bzw. um wenigstens eine weitere Zunahme der Beschwerden zu vermeiden?
Die Allgemeinmaßnahmen bekommen in der neuen Leitlinie einen sehr hohen Stellenwert im Sinne einer „Soll“-Empfehlung. Hier stehen folgende Empfehlungen, die jedem Patienten und jeder Patientin mit GERD angeboten werden sollen, im Vordergrund: Gewichtsreduktion (bei Übergewicht) und auch die Veränderung der Schlafposition, bei der der Oberkörper erhöht und besser in Linksseitenlage liegen sollte. Darüber hinaus sollten auch Lifestyle-Modifikationen wie eine gesunde, v. a. mediterrane Ernährung, der Verzicht auf kohlensäurehaltige Getränke sowie ein Rauch- und Alkoholverzicht und körperliche Bewegung umgesetzt werden. Auch ein Zwerchfelltraining (durch Bauchatmung) trägt dazu bei, die Refluxbeschwerden zu verringern.


1Li N et al. Burden of gastroesophageal reflux disease in 204 countries and territories, 1990-2019: a systematic analysis for the Global Burden of Disease study 2019. BMC Public Health 2023 ;23 (1): 582.
2Becher A, El-Serag H. Systematic review: the association between symptomatic response to proton pump inhibitors and health-related quality of life in patients with gastro-oesophageal reflux disease. Aliment Pharmacol Ther 2011; 34: 618–627.
3Madisch A et al. S2k-Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis der Deutschen Gesellschaft für Gastroentero-logie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), März 2023 – AWMF-Registernummer: 021 – 013.
4Aposcope-Online-Befragung unter 303 verifizierten Apotheker:innen und PTA zum Thema Sodbrennen im Auftrag von DR. KADE, 12. bis 13. März 2024.


RIOPAN® Magen Gel 1600 mg Gel zum Einnehmen Wirkstoff: Magaldrat Zus.: RIOPAN Magen Gel: Beutel zu 10 ml enth. 1600 mg wasserfreies Magaldrat. Sonst. Bestandt.: Sil-bersulfat, Chlorhexidindigluconat, Natriumhypochlorit, Arabisches Gummi, Hypromellose, Natriumcyclamat, Simethicon-Emulsion, Karamellaroma, Sahnearoma, 3-Hydroxy-2-methyl-pyran-4-on (Maltol), gereinigtes Wasser. Anw.: Sodbrennen u. säurebedingte Magenbeschwerden; symptomatische Behandlung von Magen- u. Zwölffingerdarmgeschwüren. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gg. Magal-drat od. einen der sonstigen Bestandteile. Nebenw.: Sehr häufig: weicher Stuhl; sehr selten: Diarrhoen, Erweichung der Knochen (nur nach langjähriger Einnahme hoher Dosen). Bei Niereninsuffizienz u. bei langfristiger Einnahme hoher Dosen kann die Einnahme einen erhöhten Aluminium- u. Magnesium-gehalt im Blut verursachen. Dies kann zu Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- u. Knochengewebe u. zu Phosphatver-armung führen. Packungsbeilage beachten. Stand: 03/2023 DR. KADE Pharmazeutische Fabrik GmbH, Berlin  

×