Botanisch gesehen ist die Kokosnuss gar keine Nuss, sondern eine Steinfrucht © id-art / iStock / Getty Images Plus

Kokosnuss

DIE VIELEN GESICHTER DER KOKOSNUSS

Sie ist nicht nur in der Küche sehr beliebt – die Kokosnuss. Egal ob als Butterersatz, als Süßigkeit, als Pflegeprodukt für die Haut oder als Soßen-Verfeinerer, die Kokosnuss ist zu einem Alleskönner geworden. Was genau macht sie eigentlich so vielseitig?

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Sommer, Sonne, Strand und dazu einen leckeren Cocktail. So oder so ähnlich hat das bestimmt der ein oder andere von ihnen schon mal erlebt. Neben Caipirinha und Mai Thai stand vielleicht auch Piña Colada, Batida de Coco auf der Getränkekarte. Natürlich kennt man Kokosmilch auch als Soßen-Verfeinerer in leckeren Currys. Doch nicht nur die Kokosmilch liegt im Trend. Den Allrounder gibt es auch als Kokosöl, Kokoswasser, Kokosmehl und Kokosflocken.

Botanisch gesehen ist die Kokosnuss gar keine Nuss, sondern eine Steinfrucht von der bis zu 25 Meter hohen Kokospalme, die ein Gewicht von bis zu 2500 Gramm auf die Waage bringen kann. Kokosnüsse wachsen an dem tropischen Baum Cocos nucifera aus der Pflanzenfamilie der Palmengewächse. Um ihre volle Pracht zu entfalten, benötigt die Kokospalme ein feuchtwarmes Klima. Betrachtet man sich die Blätter, so fällt auf, dass sie zu gefiederten Wedeln umgewandelt wurden. Bis zu sieben Meter können sie lang werden und ein Gewicht von bis zu 15 Kilogramm erreichen. Die Blätter verraten einem auch etwas über das Alter. Während im ersten Lebensjahr die Blätter aufrecht stehen, sind sie im zweiten Jahr bereits waagerecht angeordnet. Im darauffolgenden Jahr hängen sie dann herunter und fallen anschließend ab. Die Kokospalmen können bis zu 100 Jahre alt werden und im Jahr bis zu 80 Nüsse produzieren. Bei der Ernte können sie jeweils einen unterschiedlichen Reifegrad haben. Hauptanbaugebiete sind Südostasien sowie Zentral- und Südamerika. Wo die Kokosnuss ursprünglich herkommt, ist nicht bekannt, da sie eine lange Zeit im Meer treiben kann, bevor sie an Land gespült wird, wo sie erneut keimen kann.

Wie wird die reife Frucht nun geerntet? Die Kokosnuss erreicht in der Regel eine Größe, die der eines Fußballs gleicht. Geerntet werden die Früchte per Hand, indem man an den Stämmen hochklettert und die reifen Nüsse dann mit einem Messer abschneidet. In manchen Regionen übernehmen diese Aufgabe auch dressierte Affen. Schaut man sich die Frucht einmal aus der Nähe an, so lässt sie sich in drei Schichten aufteilen: Eine grüne Außenschicht, eine darunterliegende Faserschicht und eine Innenschale. Die Kokosnuss ist kalorienreich. Das Fruchtfleisch besteht zu einem Drittel aus Fett und zur Hälfte aus Wasser. Beim Fettanteil handelt es sich größtenteils um gesättigte Fettsäuren, die weniger gesund sind. Zudem enthält die Kokosnuss aber viele Ballaststoffe. Und außerdem eine Vielzahl von Mineralstoffen, wie Magnesium, Eisen, Natrium und Selen. 100 Gramm des Fruchtfleisches bringen rund 360 Kilokalorien auf die Waage. Das Wasser der Kokosnuss soll eine positive Wirkung bei Sodbrennen haben und auch das Öl wird für die äußerliche Anwendung als besonders gesund eingestuft. Es soll antibakteriell und pilzhemmend wirken.

Die Kokosmilch wird gerne in der Küche verwendet, schmeckt schön süß und auch etwas nussig. Vor allem wenn das Gericht richtig scharf ist, wie beispielsweise bei asiatischen Gerichten, wird durch die Zugabe von Kokosmilch die Schärfe abgemildert. Menschen, die an Laktoseintoleranz leiden, finden in der Kokosmilch einen tollen Ersatz für fetthaltige Produkte wie Sahne. Auch für Veganer ist sie super geeignet. Die Kokosmilch entsteht, indem das weiße Fruchtfleisch kleingerieben und ausgepresst wird und im Anschluss mit Wasser fein püriert wird. Der Fettgehalt liegt zwischen 15 und 21 Prozent. Im Kühlschrank ist eine geöffnete Dose Kokosmilch zwei bis drei Tage haltbar.

Auch beim Sport findet die Kokosnuss einen Anwendungsbereich und zwar als Durstlöscher. Mit nur durchschnittlich 15 bis 20 Kalorien pro 100 Gramm ist das Kokoswasser kalorienarm, dabei leicht bekömmlich, isotonisch und hat einen hohen Kaliumgehalt. Normalerweise wurde das Kokoswasser erhitzt, genauer pasteurisiert. Man sollte, wenn man vor den Einkaufsregalen steht, darauf achten, dass keine Geschmacks- und Zuckerzusätze enthalten sind.

Das Kokosöl wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch hergestellt. Hat es den Zusatz „nativ“ ist es kalt gepresst und naturbelassen. Dadurch bleiben alle natürlichen Inhaltsstoffe erhalten. Da das Kokosöl einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren aufweist, ist es bei Temperaturen unter 25 Grad fest und weiß. Liegt die Temperatur höher, wird es flüssig und klar. Es eignet sich hervorragend zum Braten, Frittieren und Backen. Das Kokosöl ist leicht verdaulich und enthält Laurinsäure, die antiviral und antibakteriell wirken soll.

Das Kokosmehl wird aus dem Fruchtfleisch zunächst gewonnen, dann getrocknet, entölt und letztlich fein gemahlen. Vergleicht man das Kokosmehl mit herkömmlichem Weizenvollkornmehl, so lässt sich festhalten, dass es eine deutlich höhere Menge an Ballaststoffen, Fett und Eiweiß enthält, aber auch weniger Kohlenhydrate hat. Für Menschen, die sich glutenfrei ernähren müssen oder low-carb-Ernährung favorisieren, ist es eine gute Alternative.

Die Kokosflocken werden aus dem Fruchtfleisch herausgeraspelt und getrocknet. Sie eignen sich vor allem zum Backen, für Desserts, aber auch zum Frühstück ins Joghurt oder Müsli.

Die Kokosnuss ist In, aber ist sie auch so gesund, wie man denkt? Fakt ist, dass sie viele Ballaststoffe besitzt. Zudem enthält sie mittelkettige gesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium, Kupfer, Eisen und Phosphor. Vor allem die Ballaststoffe und die mittelkettigen gesättigten Fettsäuren sind gut für die Verdauung und ideale Unterstützer für das Immunsystem. Allerdings ist die Kokosnuss aufgrund ihres hohen Fettanteils, bis auf das Kokoswasser, auch sehr kalorienreich. Dadurch ist die Frucht nicht dazu geeignet, um abzunehmen. Die Kokosnuss ist somit kein reines Gesundheitswunder, aber in Maßen ein kulinarischer Genuss.

Tipp: Wie öffnet man eine Kokosnuss?
Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass es nicht nur eine Methode gibt, um eine Kokosnuss zu öffnen. Bei einer weitverbreiteten Methode bohrt man mit einem Korkenzieher zwei der Keimlöcher, auch Augen genannt, an. Jetzt kann die Milch oder was Wasser abfließen. Nun kann die Kokosnuss mit einem Hammer von außen bearbeitet werden. Öfters mal drehen, bis die Schale letztlich aufspringt. Nun gelangt man einfach an das weiße Fruchtfleisch. Zu guter Letzt muss jetzt noch die braune Samenhaut vom Fleisch entfernt werden und dann kann das Fleisch gegessen werden.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: www.apotheken-umschau.de
   www.utopia.de
   www.ndr.de
   www.springlane.de



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