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Marketing

DER WEG ZUM KUNDEN

Kennen Sie noch das Startlied der Sesamstraße? Wer wie was – der die das – wieso weshalb warum – wer nicht fragt bleibt dumm! … oder erstellt „dumme“ Werbematerialien.

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Ein Flyer liegt im Briefkasten – die Einladung zu einer Stadtteilfeier. Das Musikprogramm klingt attraktiv, der Termin passt, der Eintrittspreis scheint angemessen, da gehen wir hin! Aber Moment mal – wo findet denn die Party statt? Das steht dort leider nicht. Und auch eine Telefonnummer suchen wir vergebens, gleiches gilt für Mail-Adresse oder Internetseite. Keine Möglichkeit also nachzufragen, wo denn gefeiert werden soll. Und so landet der Flyer im Altpapier, der Samstagabend wird anders gestaltet.

Restaurant im Nirgendwo Eine Anzeige in der Lokalzeitung – ein Restaurant preist seine Angebote an, Monatsmenü, Erlebnisweinprobe, Sonntagsbrunch, Biergarten. Das macht Lust aufs Ausprobieren, da könnte man doch mal hin gehen. Nur – wo hin gehen? Leider findet sich keine Adresse in der Anzeige. Und Fehlanzeige gilt im wahrsten Sinne des Wortes auch für andere Möglichkeiten herauszufinden, wo denn das Restaurant zu finden ist – keine Telefonnummer, keine Internet- oder Mail-Adresse. Selbst ein „Googeln“ des Restaurantnamens führt nicht zum Ziel, also bleibt dieses Lokal trotz Lokalzeitungsanzeige von uns, und sicher zahlreichen anderen Zeitungslesern, unbesucht.

Ladenschluss! – Ladenöffnung? „Für Sie jetzt bis 20 Uhr geöffnet!“ So wirbt das Sportbekleidungsgeschäft des Ortes auf dem aktuellen Prospekt. Das auffällige Angebot und die angepriesenen schicken Shirts verlieren aber schnell an Attraktivität, weil leider zwei weitere Details der Öffnungszeiten unerwähnt bleiben: Wann macht das Geschäft morgens auf? Gibt es eine Mittagspause?

Denn ich möchte nicht am Abend einkaufen. Vielmehr möchte ich am arbeitsfreien Tag den Vormittag nutzen oder vielleicht mal rasch in der Mittagspause dort stöbern gehen. Dafür brauche ich aber Informationen über die gesamten Öffnungszeiten, nicht nur über den abendlichen Ladenschluss. Also Telefonnummer recherchieren und anrufen? – So dringend brauche ich sie dann doch nicht, die schicken Shirts.

Dumm? Oder selbstverständlich? Es ist immer leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen und mit „Wie dumm ist das denn?!“ zu kommentieren. Nach dem ersten Eindruck drängt sich das bei diesen Beispielen zwar auf, aber letztlich kann es dann doch jedem passieren – gerade auch den erfahrenen Marketinghasen. Denn wer engagiert tief im Thema steckt, vergisst eben schon mal, dass das, was für einen selbst selbstverständlich ist, für andere dagegen einen wichtigen Informationsbaustein bedeutet. … ist doch klar, dass die Stadtteilfeier immer im großen Saal des Bürgerhauses stattfindet oder?! Klassischer Fall von Betriebsblindheit.

Check mit W-Fragen! Dagegen hilft eine Dosis Sesamstraße. Oder – etwas weniger kindlich – das, was Journalisten die „7 W-Fragen der Nachricht“ nennen: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher? Diese W-Fragen sollten Sie bei jedem Flyer, jeder Anzeige, jedem Veranstaltungsplakat, jeder Einladung, jedem Internettext etc. als Checkliste einsetzen. Vor allem die ersten vier sind Grundvoraussetzung, dass Ihre Werbung dem Empfänger die entscheidenden Informationen vermittelt: Wer bietet etwas an? Was bietet er an? Wann kann man das Angebot wahrnehmen? Wo kann man das Angebot wahrnehmen?

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/14 auf Seite 26.

Verena Gertz, Marketingfachfrau

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