sechs Menschen stoßen mit unterschiedlichen, bunten Cocktails an
Ein Cocktail-Abend mit Freunden ist für viele etwas besonderes. Auf zu viele Cocktails folgt oft der Nachdurst. © bridgesward / pixabay.com

Biochemie | Alkoholkonsum

DER GROSSE DURST NACH DER FEIER

Nach einer durchzechten Nacht wacht der ein oder andere vielleicht mit Kopfschmerzen oder Übelkeit, aber fast alle mit einem brennendem Durstgefühl auf. Eine Studie hat nun gezeigt, dass bei der Entstehung des „Brands“ ein Leberhormon beteiligt ist.

Seite 1/1 1 Minute

Seite 1/1 1 Minute

Abgesehen von Gleichgewichts- und Sehstörungen, euphorischen Gefühlen und Schlafstörungen, kann der übermäßige Genuss von Alkohol zu einer Dehydration des Körpers führen. Die diuretischen Effekte von Ethanol führen schlimmstenfalls zu Müdigkeit, Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen – am nächsten Tag aber vor allem zu einem starken Durstgefühl. Das verlorene Wasser muss schließlich wieder aufgefüllt werden, um den Wasserhaushalt unseres Körpers, und wir bestehen schließlich zum größten Teil aus Wasser, wieder zu normalisieren.

Ein Forscherteam vom University of Texas Southwestern Medical Center in Dallas entdeckte einen Botenstoff aus der Leber, der das Durstzentrum im Gehirn stimuliert und so zu dem starken Durstgefühl führt. In einem Experiment wurden Labormäuse gentechnisch verändert, sodass sie das Leberhormon FGF21 nicht mehr produzierten. Den Mäusen wurde ein Stoff appliziert, der ähnliche Auswirkungen im Körper zeigt wie Alkohol. Im Gegensatz zu der Kontrollgruppe (nicht gentechnisch verändert) zeigten die veränderten Mäuse keine Änderung ihres Trinkverhaltens, entwickelten also keinen Nachdurst. Damit konnten die Wissenschaftler belegen, dass sich FGF21 stimulierend auf das Durstzentrum des Gehirns ausübt, wenn auch wahrscheinlich auf einem anderen Signalweg als der physiologischen Durstaktivierung.

Auch bei Untersuchungen am Menschen konnten die Ergebnisse bestätigt werden: Die Blutuntersuchungen der Probanden zeigten einen Anstieg der FGF21-Werte nach dem Alkoholkonsum, ein Maximum konnte nach etwa zwei Stunden registriert werden. Erhielten die Probanden Saft, ließ sich kein Anstieg des Leberhormons feststellen. Zudem entdeckten die Forscher eine zusätzliche Eigenschaft von FGF21, die in Zukunft vielleicht therapeutisch genutzt werden könnte. Ein Anstieg des Leberhormonwerts führe laut des Forscherteams dazu, dass die Lust auf weiteren Alkoholkonsum eingedämmt werde.

Farina Haase,                                                                                                                    Apothekerin, Volontärin

Quelle: wissenschaft.de

×