© Jonas Glaubitz / fotolia.com

Tipps gegen Vitamin-D-Mangel

BLICK INS LICHT

Der Organismus bildet das Vitamin in der Haut mithilfe von UV-B-Strahlung – im Winter ist die Synthese daher eingeschränkt. Um einen Mangel zu vermeiden, muss die Zufuhr dann gesichert werden.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Sonnenlicht ist die wichtigste Vitamin-D-Quelle: Immerhin 80 Prozent des Bedarfs werden durch die körpereigene Produktion abgedeckt, lediglich ein kleiner Teil wird über die Nahrung zugeführt. Viele Kunden glauben dennoch, dass sie mit einer gesunden Ernährung eine ausreichende Zufuhr an Vitamin D gewährleisten.

Jedoch reichen selbst die wichtigsten Lieferanten (Pilze, Milch, Innereien, Eier, Hering oder Makrele) in der Regel nicht aus, um den Organismus adäquat mit dem Nährstoff zu versorgen. Ist der Mensch ausreichend mit Vitamin D versorgt, hat dies positive Auswirkungen auf den Organismus: Die Immunabwehr ist gestärkt, obendrein steigert Cholecalciferol die Kalziumaufnahme im Darm und sichert eine adäquate Mineralisierung der Knochen.

Außerdem korreliert eine Unterversorgung möglicherweise mit Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus Typ 1, Krebs, Autoimmun- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Erste Symptome einer unzureichenden Zufuhr sind Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder Schlafstörungen, bei einem schweren Defizit kommt es zur Entkalkung der Knochen.

Was tun? Wie erwartet ist der Vitamin-D-Spiegel von der Jahreszeit abhängig – im Winter sind die Werte niedriger, im Sommer höher. Bestätigt wird dies beispielhaft an folgenden Ergebnissen aus Untersuchungen des Robert Koch-Institutes: In der kalten Jahreszeit besteht bei 31 Prozent der Frauen im Alter von 65 bis 79 Jahren ein schwerer bis moderater Vitamin-D-Mangel (Werte unter 25 nmol/l). Im Sommer hingegen lag der Anteil bei 23 Prozent. Immerhin bei 4 Prozent der Mädchen zwischen 3 und 17 Jahren und 3,6 Prozent der Jungen derselben Alterskategorie ist es um die Vitamin-D-Aufnahme schlecht bestellt.

Auch bettlägerige und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen (wie Personen in Pflegeheimen) sowie die ältere Bevölkerung sind oft schlecht versorgt, denn die Fähigkeit der Haut, Vitamin D herzustellen, nimmt mit steigendem Alter ab. Hinzu kommt, dass sich Senioren häufig nicht genügend im Freien aufhalten. Personen mit dunkler Haut sind ebenfalls gefährdet: Sie kann es leichter treffen, da sie im Vergleich zu Hellhäutigen eine vielfach höhere Sonnenstrahlung benötigen, um eine ähnliche Synthese zu erreichen.

Empfehlungen Für Kinder ab einem Jahr und Erwachsene aller Altersstufen gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein Schätzwert von 20 Mikrogramm (800 Internationale Einheiten) pro Tag an, der Schätzwert bei Säuglingen beträgt 10 Mikrogramm täglich. In den sonnenreichen Monaten ist bei ausreichender endogener Bildung von Vitamin D laut DGE davon auszugehen, dass der geschätzte Bedarf ausreichend gedeckt ist.

Eine generelle Empfehlung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D liegt daher nicht vor – ob und in welcher Dosierung gerade daher im Winter Präparate notwendig sind, sollte der Arzt entscheiden. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass ältere Menschen dadurch weniger stürzen und seltener Knochenbrüchen erleiden. Auch Bettlägerige könnten von einer generellen Supplementierung profitieren.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/15 auf Seite 24.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

×