Pigmentflecken
AUFHELLENDE SCHÖNMACHER
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Nicht nur durch Sonnenbäder können Verfärbungen, gerne im Gesicht, auf Handrücken, am Dekolleté oder an den Streckseiten der Unterarme auftreten. Diese Melaninansammlungen sind entweder angeboren, wie beispielsweise Muttermale oder Leberflecken. Sie können auch Folge eines harmlosen, genetischen Defekts sein. Er führt dazu, dass sich Pigmente stellenweise nicht gleichmäßig in den Hautzellen verteilen: Es gibt Sommersprossen.
Besonders bedeutend für jüngere Frauen ist beispielsweise die Schwangerschaft oder die Einnahme stark estrogenhaltiger Anti-Baby-Pillen. Eine Schwangerschaftsmaske, auch Melasma oder Chloasma genannt, zeigt sich als großflächige, dunkle Pigmentierung im Gesicht. Sie ist Ausdruck hormoneller Veränderungen während diesem Lebensabschnitt. Meistens zeigen sich Verfärbungen ab dem zweiten Schwangerschaftsmonat. Die guten Nachrichten: Nicht jede werdende Mutter ist betroffen und wenn, bilden sie sich nach der Entbindung im Regelfall langsam wieder zurück.
Auch nach Einnahme bestimmter Medikamente, wie beispielsweise Antiepileptika, Antiallergika oder Breitbandantibiotika, kann ein Chloasma auftreten. Gleiches gilt für bestimmte Duftöle und Parfüms. Insbesondere, wenn sie vor dem Sonnenbad aufgetragen wurden. Neben hormonellen Einflüssen und Entzündungsprozessen in der Haut, ist UV-Licht ein entscheidender Faktor, der zur Überproduktion der Melanozyten beiträgt.
Sonne und Alter Die häufigsten Pigmentveränderungen sind Lentigines solares (Sonnenflecken) und Lentigines seniles (Altersflecken). Sie bilden sich, wenn die Haut regelmäßig der Sonne ausgeliefert ist. Veränderungen mit steigendem Alter tun ihr nötiges dazu: Es bilden sich bis zu einem Zentimeter große, scharf umrissene Flecken. Im Alter gesellen sich zu den Melanozyten abgestorbene Pigmentzellen und Lipofuszin. Dieser bräunlich-gelbe Reststoff von Fettsäuren wird dank des langsamer werdenden Stoffwechsels reifer Haut schlechter abgebaut.
Im Beratungsgespräch ist eine Anamnese wichtig: Seit wann zeigen sich Hautflecken? Haben sie sich vermehrt oder treten nur punktuell auf? Nimmt die Kundin die Pille, war sie schwanger oder ist sie in den Wechseljahren? Fragen Sie auch nach den genannten Medikamenten, auch sie können des Übels Ursache sein. Letztlich ist es besonders wichtig zu klären, ob es sich um harmlose Pigmentflecken oder bösartige Hautveränderungen dreht. Das kann nur ein Dermatologe restlos klären. Mittels Auflicht- oder Videomikroskop können Pigmentflecken um ihr 70-faches vergrößert werden. Auch schwarze Melanome sowie Vorstufen von hellem Hautkrebs lassen sich damit erkennen.
Und was hilft? Handelt es sich um besagte Hyperpigmentierungen, gibt es mittlerweile gut verträgliche und wirksame Cremes, Tinkturen, spezielle Stifte und Seren, die großflächig oder punktuell aufgetragen werden. Bei stärkeren Verfärbungen bieten sich intensive Peelings oder Laserbehandlungen. Hier bedarf es immer der Rücksprache mit einem Dermatologen. Entsprechende Produkte sind im Hinblick auf ihre Wirkstoffe sehr hoch konzentriert und rezeptpflichtig.
»Die ultimative Präventivmaßnahme: Pflege mit Lichtschutz verwenden!«
Ein typischer Inhaltsstoff dieser Mittel ist aufhellendes Hydrochinon, in Kombination mit Vitamin-A-Säure (Tretinoin) und Kortison. Da die Haut mit Reizungen reagieren kann, sollte die Therapie vom Facharzt begleitet werden. Frei verkäufliche Pflegeprodukte enthalten beispielsweise Extrakte aus Bärentraubenblättern, Preiselbeeren, Brunnenkresse, Süßholz, Dicarbonsäuren oder auch Viniferine, ein Wirkstoff aus dem Saft der Weinranken. Der Wirkstoff B-Resorcinol reguliert die Umwandlung der Aminosäure Tyrosin in Melanin. Eine überschüssige Melaninproduktion wird damit blockiert.
Glycyrrhetinsäure wird Produkten zugesetzt, um die Zellen vor hautschädigenden Einflüssen zu schützen, damit sie sich besser regenerieren kann. Doch wie es bei Pflege üblich ist, sollte morgens und abends gecremt werden. Und das mindestens einen Monat. So lange dauert ein Regenerationszyklus der Haut.
Unterstützend wirken spezielle Stifte oder Seren, die immer nur punktuell aufgetragen werden. Bei großflächigerer Anwendung kann sich sonst ein heller Ring um den Fleck bilden (Halo-Effekt). Bei herkömmlichen Anti-Pigment-Pflegeprodukten passiert dies nicht. Der Teint wirkt durch sie etwas heller und ebenmäßiger, ohne blass und fahl zu erscheinen. Die ultimative Präventivmaßnahme für alle Kundinnen, ganz gleich ob mit oder ohne Flecken: tägliche Pflege mit Lichtschutz verwenden.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/13 ab Seite 64.
Kirsten Metternich, Freie Journalistin