Psychische Auslöser, wie beispielsweise Stress, Depression oder finanzielle Sorgen können einen Herzinfarkt begünstigen. © Marian Vejcik / 123rf.com

Herz | Finanzen

AUCH GELDPROBLEME KÖNNEN DAS RISIKO FÜR EINEN HERZINFARKT ERHÖHEN

Dass Diabetes, Bluthochdruck oder auch Adipositas einen Herzinfarkt begünstigen können, ist bekannt. Bei Menschen, die finanzielle Sorgen haben, scheint das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, ebenfalls erhöht zu sein, wie die Ergebnisse einer neuen Studie zeigen.

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Über 300 000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Herzinfarkt, 170 000 sterben daran. Immer mehr Faktoren werden als potenzielles Risiko eingestuft. Neben den bereits erwähnten Faktoren Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas, fallen auch Rauchen, erhöhter Cholesterinspiegel, Stress und wie es scheint auch finanzielle Probleme in diesen Sektor.

Man muss kein Hellseher sein, um sich vorstellen zu können, dass Stress, vor allem wenn er langfristig anhält, mit der Entstehung von Arteriosklerose in Verbindung gebracht werden kann. Als logische Folge dann auch mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko. Dies bestätigt die INTERHEART-Studie, bei der 11 119 Patienten in 52 Ländern nach ihrem Myokardinfarkt befragt wurden. Die Teilnehmer hatten angegeben, dass sie vor der Erkrankung vermehrt unter Stress innerhalb der Familie oder am Arbeitsplatz gelitten haben und Geldprobleme hatten. Das errechnete Risikoverhältnis, die sogenannten Odds Ratios lag etwa doppelt so hoch.

Jüngste Ergebnisse einer Fall-Kontroll-Studie, die auf dem Kongress der South African Heart Association in Johannisburg vorgestellt wurden, zeigen, dass sich die Situation in Südafrika anders darstellt. Befragt wurden 106 Patienten, die vor kurzem einen Herzinfarkt erlitten hatten. Verglichen wurden ihre Antworten mit denen von Patienten ohne Herzerkrankung. Hinsichtlich des Faktors Stress erklärten 96 Prozent der Patienten, dass sie unter Stress litten, bevor sie einen Herzinfarkt bekamen. 40 Prozent stuften ihren Stresslevel sogar als hoch ein. Nach der Befragung lag ein deutlicher Unterschied zwischen den Patienten und der Kontrollgruppe vor. Der Forscher Denishan Govender von der Witwatersrand-Universität in Johannisburg ermittelte ein 5,6-fach erhöhtes Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, der durch Stress ausgelöst wurde.

Bei dem Faktor Finanzen sieht es noch wesentlich schlechter aus. Hier wurde ein 13-fach höheres Risiko ermittelt. Dass dieser Faktor so enorm für einen Myokardinfarkt verantwortlich sein kann, war laut dem Forscher den Kardiologen in Südafrika nicht bekannt. Da auch der Faktor Depression ein dreifach erhöhtes Risiko aufweist, sieht es so aus, als würden die psychischen Auslöser eine stärkere Rolle einnehmen als bisher gedacht.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Ärzteblatt
   www.herzstiftung.de

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