Astrazeneca: Was sagt Drosten?

Viele Impfstoff-Ampullen auf einem Tisch.

Bisher sind drei Impfstoffe gegen das Coronavirus in der EU zugelassen, ein vierter ist im Zulassungsverfahren. © Ipopba / iStock / Getty Images Plus

CORONA

Vektor-Impfstoff | Meinung

Studienergebnissen zufolge ist die Wirksamkeit des Impfstoffes von AstraZeneca etwas schlechter als die von BioNTech/Pfizer und Moderna. Berichte zeigen, dass es sogar eine geringere Bereitschaft für Impfungen mit dem Vakzin gibt. Und was sagt der Virologe Professor Dr. Christian Drosten dazu?

Seite 1/1 2 Minuten 26. Februar 2021

Drosten meint, dass vieles falsch verstanden wurde. Grundsätzliche Bedenken gegen den AstraZeneca-Impfstoff hält er für unbegründet und er spricht sich für einen breiten Einsatz des Präparats aus, obwohl er weniger effektiv wirken soll. Kürzlich wurde auch bekannt, dass das es bei der zunächst in Südafrika entdeckten Variante wohl weniger vor milden und schweren Verläufen von COVID-19 schützt. Doch Drosten sieht „einige Einschränkungen“ der Studie.

Außerdem hält er die Variante aus Großbritannien (B.1.1.7) eher für relevant, weil deren Anteil in Deutschland wächst. B.1.1.7 bedeutet aber laut einer Studie keinen Nachteil für die Schutzwirkung des AstraZeneca-Impfstoffs, erklärt Drosten.

Ein großes Problem im Zusammenhang mit dem AstraZeneca-Impfstoff ist, dass sich in der Bevölkerung eine geringere Impfbereitschaft zeigt. So kritisierte die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann, dass am Wochenende bei einer „Sonderimpfung im medizinischen Bereich“ 54 Prozent von 200 zur Impfung angemeldeten Personen nicht erschienen sind, ohne den Termin abzusagen. Grund für die Ablehnung sind neben den Studienergebnissen auch negative Kommentare gegenüber der Vakzin. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sprach sich gegen eine Astrazeneca-Impfung bei medizinischem Personal aus – die Probleme ließen sich nicht „wegdiskutieren“. Drosten hingegen meint:

Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen. Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe, und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf.

Mai Thi Nguyen-Kim, die unter anderem auf dem YouTube-Kanal maiLab über wissenschaftliche Themen aufklärt, verdeutlicht in diesem Video ab 2:10 Minuten: Auch der AstraZeneca-Impfstoff ist wirksam genug.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte: „Alle Impfstoffe haben ein reguläres Zulassungsverfahren durchlaufen und sind hochwirksam. Da momentan nicht ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen, muss priorisiert werden. Solange das so ist, kann es keine Wahlmöglichkeiten geben.“

Was jedoch die Impfung von Kindern und Jugendlichen betrifft, gibt es noch keinen Zeitplan. So berichtet das Gesundheitsministerium: „Wann bei COVID-19-Impfstoffen mit einer Zulassungserweiterung in der Europäischen Union für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen zu rechnen ist, ist derzeit noch nicht absehbar.“ Dabei wäre auch ein Impfstoff, vor allem für vorerkrankte Kinder, wünschenswert.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: apotheke-adhoc

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