Good News der Woche | Demografie
ARBEITENDE FRAUEN LEBEN GESÜNDER
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Sogar nach Renteneintritt soll dies noch gelten: Die Frauen erlitten weniger Depressionen und lebten sogar länger. Um zu diesem Schluss zu kommen, analysierten Caputo und ihre Co-Autorinnen Daten aus der National Longitudinal Survey of Mature Women in den USA. Die Studie startete 1967 und begleitete die rund 5100 Teilnehmerinnen bis 2003. Zu Beginn waren die Frauen zwischen 30 und 44, am Ende der Studie zwischen 66 und 80 Jahre alt. Die Probandinnen, die die ersten 20 Studienjahre erwerbstätig waren, zeigten in den folgenden 16 Jahren sowohl weniger körperliche als auch geistige Beeinträchtigungen. Zudem wiesen sie ein um mehr als 25 Prozent geringeres Sterblichkeitsrisiko auf.
Zwar zeigten sich auch Folgen von Diskriminierung, mangelnden Engagement oder Unzufriedenheit im späteren Gesundheitszustand der Frauen. Dennoch war dieser im Schnitt immer noch besser als derer nichterwerbstätiger Frauen. „Viele Frauen in dieser Studie arbeiteten in Beschäftigungen mit niedrigem sozialen Status oder in traditionellen Männerdomänen“, erklärt Jennifer Caputo. „Unter diesen Voraussetzungen ist es noch bemerkenswerter, dass diese Frauen später im Leben gesünder waren als jene Frauen, die nicht außerhalb des Haushalts gearbeitet hatten.“ Die Höhe des Einkommens, die Branche oder die Wochenarbeitsstunden lieferten jedoch keine Erklärung für das Ergebnis.
„Unsere Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Erwerbstätigkeit die Gesundheit von Frauen fördert, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation und ihren Erfahrungen am Arbeitsplatz“, sagt Caputo. Sie fügt hinzu: „Zum ersten Mal konnten wir über viele Jahre hinweg, auch nach dem Renteneintritt, positive Langzeitbeziehungen zwischen Erwerbsarbeit und Gesundheit bei Frauen nachweisen.“ Das ist doch mal eine gute Nachricht für alle arbeitenden Frauen – vielleicht ist unter diesem Aspekt auch mal ein Lächeln im leidigen Samstagsdienst möglich.
Farina Haase,
Apothekerin/Online-Redaktion