API Aufklärungskampagne

API KINDER- UND JUGENDSTIFTUNG PRÄSENTIERT BUNDESWEITE AUFKLÄRUNGSKAMPAGNE #SCHÜTTELNTÖTET ÜBER SCHÜTTELTRAUMATA BEI KINDERN

Andächtige Stille herrschte gestern Mittag im Seziersaal des Medizinhistorischen Museums des Universitätsklinikums Hamburg. In einer 60-minütigen Inszenierung, moderiert von Johannes B. Kerner, stellte die API Kinder- und Jugendstiftung ihre bundesweite Plakat-, Online- und Kinokampagne #schüttelntötet erstmals der Öffentlichkeit vor. Ziel ist, tödliche Schütteltraumata bei Säuglingen und Kleinkindern zu verhindern.

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Die engagierte Vorsitzende der Stiftung, Imme Adler, und ihre Töchter Mika, Julie und Mandy erarbeiteten drei Jahre lang mit den Rechtsmedizinern PD Dr. Dragana Seifert und Prof. Dr. Jan Sperhake das Herzstück der Kampagne. „Wir wirken im Hintergrund, ebnen Wege und sind leise. Jetzt aber müssen wir laut werden. Denn wir haben zu tun mit einer Thematik, die es nicht mehr gestattet zu schweigen oder gar so leise zu reden, so dass es keiner hört“, sagte Imme Adler in ihrer Begrüßung. Jährlich sterben rund 200 Kinder daran, dass sie in einem Moment der Überforderung, Verzweiflung oder Unwissenheit von einem wütenden Elternteil geschüttelt und damit lebensgefährlich verletzt werden. 20 Prozent aller geschüttelten kleinen Kinder sterben, 66 Prozent leben schwerstbehindert weiter. Die Dunkelziffer ist hoch.

Der Produzent Felix Müller hat mit dem aus Schweden stammenden Creative und Art Director Kalle Haasum und dem Texter Alexander Schierl die sensibel deklinierte Aufklärungskampagne #schüttelntötet entwickelt. In fünf verschiedenen (Bewegt-)Plakaten, die heute bis Weihnachten in Berlin, Hamburg, Köln, Bremen und Bremerhaven gehängt werden, und einem 45-sekündigen Kinospot geht es um Wut und Verzweiflung, es geht um Menschen aller gesellschaftlicher Schichten, die die Kontrolle über sich und die Situation verlieren. Wenn Kinder tagelang nicht aufhören zu schreien, liegen die Nerven blank. Und genau hier spricht die API-Kampagne ein unerwartetes Wort: Man gratuliert all denjenigen, die etwas anderes gemacht haben in ihrer Wut. Denn alles andere ist besser als Wut am Kind auslassen. Alles ist besser als ein Kind zu schütteln. Ein fröhliches Kinderlied begleitet die Bilder einer teilzerstörten Wohnung vom zersplitterten Fernseher, einer gebrochenen Computertastatur bis hin zum vollem Aschenbecher auf dem Balkon. Alles hinterlässt beim Betrachter ein süss-saures, sehr ambivalentes Gefühl: Betroffen, weil eben fast etwas Schlimmes passiert wäre. Erleichtert, dass eben nichts Schlimmeres passiert ist.

Noch bis Weihnachten wird die Kampagne #schüttelntötet andauern und in Deutschland für viel Gesprächsstoff sorgen.

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