Ein Apothekenmitarbeiter mit Tablet kontrolliert die Arzneimittelbestände
Lieferengpässe, Hamsterkäufe, Notbevorratung - die Warenwirtschaftssituation in der Apotheke ist derzeit noch angespannter. © MJ_Prototype / iStock / Getty Images Plus

Corona-Krise | Berufsalltag

ANSTURM AUF APOTHEKEN

Sie wissen es aktuell bestimmt am besten - aber auch von offizieller Seite hieß es jetzt: Apotheken in Deutschland erleben angesichts der Angst vor dem Coronavirus einen Ansturm. "Die Nachfrage nach Arzneien und die Unsicherheit der Menschen ist hoch", sagte eine Sprecherin der Apothekervereinigung ABDA. Der Beratungsbedarf, etwa bei Desinfektionsmitteln, sei groß und zeitaufwendig.

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Gekauft würden vor allem Erkältungsmedikamente wie Fieber-, Schmerz- und Schnupfenmittel. Bei solchen rezeptfreien Arzneien gebe es viele Präparate verschiedener Hersteller und daher keinen Mangel. "Die Apotheken haben sich vorbereitet und die Lagerbestände erhöht." Es gebe keinen Grund, Arzneimittel zu hamstern.

Die Apothekerschaft sehe nach wie vor keine durch die Corona-Krise verursachten Engpässe in der Arzneiversorgung, betonte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt am Montag. "Wir können natürlich nicht ausschließen, dass Auswirkungen der Krise im Laufe des Jahres auch in der Arzneimittelversorgung in Deutschland spürbar werden". Aber derzeit könne man die Patienten ordentlich versorgen. "Auch die Herstellung von Desinfektionsmitteln in den apothekeneigenen Laboren ist zwischenzeitlich gut angelaufen."

Über Lieferengpässe bei manchen Medikamenten klagen die Apotheker unabhängig von der Corona-Krise schon länger. Sie fordern eine stärkere Arzneiproduktion in Europa. Viele Wirkstoffe werden in Fernost herstellen - etwa Antibiotika in China und Indien. Die Folge: Steht die Produktion zeitweilig still oder kommt es wegen Verunreinigungen zu Arznei-Rückrufen, hakt es in der Lieferkette.

Quelle:dpa

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