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Schon mal da gewesen?

ANATOMIE GESTERN UND HEUTE

„Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen – ungewöhnliche Dinge sind zurzeit in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu sehen! Blickt man in die Ausstellungsräume, so „lächelt“ einen dort ein Skelett an!

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Traut man sich hinein, sieht man zwar auch Bücher, so wie es sich für eine Ausstellung in einer Bibliothek gehört, aber die Blicke fallen auch auf in Alkohol eingelegte Herzen und Nieren, menschliche Schädel oder präparierte Plazenten. Worum also geht es hier? All diese Objekte sind Teil einer Ausstellung, die die Universitätsbibliothek zusammen mit dem Institut für Anatomie und Zellbiologie erarbeitet hat und in der ganz unterschiedliche Aspekte der Anatomie gezeigt werden.

Überblick Zu Beginn der Ausstellung werden das Heidelberger Institut und seine Aufgaben vorgestellt. Hier erhält man einerseits einen grundlegenden Einblick in die Vermittlung anatomischer Grundkenntnisse an die Studierenden der Medizin. Andererseits geht es auch um die Forschungsschwerpunkte der Heidelberger Anatomen, die sich überwiegend mit neurowissenschaftlichen Fragestellungen befassen.

Eine zweite Abteilung gibt einen Überblick über mehr als 130 Jahre der Geschichte des Heidelberger Instituts, die 1805 mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Anatomie begann. Im Mittelpunkt stehen die Institutsleiter, die jeweils prägend wirkten. Der dritte Teil der Schau widmet sich den anatomischen Lehrmitteln. Hier werden unter anderem Präparationstechniken und anatomische Modelle präsentiert.

Der vierte Abschnitt spannt einen weiten Bogen von der historisch gewachsenen Heidelberger Anatomische Sammlung bis zur seit den 1960er-Jahren möglichen freiwilligen Körperspende. In einem letzten Abschnitt wird schließlich die allgemeine Entwicklung anatomischer Illustrationen anhand von Druckwerken des 16. bis 19. Jahrhunderts veranschaulicht.

Wer steckt dahinter? Bei dem oben erwähnten Skelett handelt es sich übrigens um die sterblichen Überreste des „Schwarzen Jonas“, der 1774 geborene Christian Reinhard. Der Räuber war zusammen mit seinem Freund und Räuberhauptmann Johannes Bückler, genannt „Schinderhannes“, am 21. November 1803 in Mainz durch die Guillotine hingerichtet und anschließend in die örtliche Anatomie gebracht worden. Der damals dort tätige Anatom Jacob Fidelius Ackermann präparierte das Skelett und brachte es 1805 mit nach Heidelberg.

Weitere Infos Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Februar 2014 täglich von 10 bis 18 Uhr in der UB zu sehen. Zu der „Virtuellen Ausstellung“ (http://anatomie2013.uni-hd.de) haben Sie „rund um die Uhr“ Zugang.

Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen (erhältlich im UB-Shop): „Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen. Anatomie in Heidelberg gestern und heute.” hrsg. von Maria Effinger und Joachim Kirsch, Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2013 (Schriften d. Universitätsbibliothek Heidelberg, Bd. 13), ISBN 978-3-82536-135-8, Preis: 16 Euro.

Kontakt
Universitätsbibliothek
Heidelberg
Plöck 107 – 109
69117 Heidelberg
Telefon: +49 6221 54 2380
www.ub.uni-heidelberg.de

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/13 auf Seite 115.

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