© Alikaj2582 / iStock / Getty Images

Kosmetik

ALLES FRISCH BEI CREME & CO.

Übler Geruch oder Schimmel in Kosmetik? Das möchte niemand haben. Konservierungsstoffe sorgen dafür, dass Keime keine Chance haben und das Produkt in einem ansprechenden Zustand bleibt.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Kosmetika müssen so einiges aushalten: subtropische Temperaturen im Badezimmer und Finger, die täglich in den Cremetiegel eintauchen. Oft werden Verpackungen nach dem Gebrauch auch nicht gleich wieder verschlossen. Ideale Bedingungen also, um Bakterien, Hefen und Pilze wachsen zu lassen. Damit das nicht passiert und Verbraucher die Produkte ohne Bedenken verwenden können, tun die Hersteller so einiges. Die Art der Verpackung und die Auswahl der Inhalts- und Konservierungsstoffe sorgen unter anderem dafür, dass sich keine Keime vermehren können.

Unterschiedliche Produkte, unterschiedliche Konservierung Im ungeöffneten Zustand sind kosmetische Mittel praktisch frei von Keimen. Erst wenn ein Verbraucher die Verpackung öffnet, können Mikroorganismen in das Produkt gelangen. Welche Art der Konservierung ein Produkt dann braucht, hängt von seinen Inhaltsstoffen ab. Ein hoher Alkoholgehalt, wie ihn zum Beispiel Parfums haben, sorgt für eine geringe Keimanfälligkeit. Auch ein hoher pH-Wert macht Haarentfernungsmittel beispielsweise besonders widerstandsfähig. Und wasserfreie Produkte wie Puder oder Haarsprays bleiben ebenfalls von alleine lange frisch. Doch sobald Wasser ins Spiel kommt oder Formulierungen einen hohen Anteil an Eiweißverbindungen enthalten, finden Bakterien, Hefen und Pilze den perfekten Nährboden.

Bei einem Befall mit Keimen sind ein unangenehmer Geruch, Verfärbungen oder eine veränderte Konsistenz oft die Folge. Nicht nur zum Schutze des Produktes, auch für die Gesund des Verbrauchers ist die Konservierung kosmetischer Produkte daher unbedingt notwendig. Den Herstellern steht hierfür ein vielseitiges Spektrum an Stoffen zur Verfügung. In der EU sind derzeit circa 50 Stoffe als Konservierungsstoffe in Kosmetika zugelassen. Häufig werden mehrere Stoffe miteinander kombiniert, um alle relevanten Keime abzudecken. Hierbei achten die Hersteller immer darauf, die Konzentration der Stoffe so gering wie möglich zu halten.

Gibt es konservierungsfreie Kosmetik? Wasserfreie Puder beispielsweise benötigen aufgrund ihrer Zusammensetzung oftmals keine Konservierung. Ein Aufdruck „frei von Konservierungsstoffen“ bedeutet, dass das betreffende Kosmetikprodukt keinen Stoff enthält, der ausschließlich der Haltbarmachung dient. Als „frei von Konservierungsstoffen“ gelten auch Produkte mit Inhaltsstoffen, die nur als Nebeneffekt konservieren. Damit fallen sie nicht unter den Begriff „Konservierungsstoff“ im Sinne des Kosmetikrechts. Zum Beispiel haben ätherische Öle oft die Hauptfunktion, Geruchseindrücke zu vermitteln. Sie dienen aber gleichzeitig auch der Konservierung. Zurzeit gibt es circa 150 bis 200 solcher „multifunktionellen Inhaltsstoffe“.

Hygiene macht haltbar Neben der richtigen Kombination von Inhaltsstoffen und Verpackung kommt es für eine lange Haltbarkeit von Kosmetikprodukten vor allem auf die Hygiene an – beim Anrühren und Abfüllen von Kosmetikprodukten genauso wie bei ihrer Aufbewahrung und Entnahme. Spenderflakons oder Vakuumtuben wurden in erster Linie deshalb entwickelt, weil die Produkte so mit weniger Luft in Berührung kommen. Generell sollten Kosmetika nur zum unmittelbaren Gebrauch geöffnet und danach sorgfältig wieder verschlossen werden. Ihr Wissen über die Konservierung kosmetischer Produkte können Sie mit dem englischsprachigen Quiz von Cosmetics Europe testen: https://productpreservation.cosmeticseurope.eu/quiz

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 03/19 auf Seite 134.

Birgit Huber, IKW (Industrieverband Kosmetik und Waschmittel e.V.)

×