Immunität | Kinderkrankheiten
MASERN: BIS ZUR HERDENIMMUNITÄT BLEIBT VIEL ZU TUN
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Nach Daten des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) kam es besonders in zentraleuropäischen Ländern wie Frankreich, Italien und auch Deutschland zu vielen Masernfällen. Über-20-Jährige machten dabei fast die Hälfte der Fälle aus. Elf Prozent der Infektionen entfielen jedoch auf Säuglinge im ersten Lebensjahr, weitere 17 Prozent auf Kinder bis zu vier Jahren. Für kleine Kinder ist die Viruserkrankung besonders gefährlich, sie kann sogar tödlich verlaufen.
„Obwohl es Mut macht, dass die Zahl der Masernfälle in den EU/EWR-Ländern zurückgeht, ist es noch nicht die Zeit für Nachlässigkeit“, meint die Direktorin des ECDC, Andrea Ammon. Zwar habe es 2017 und 2018 noch 18 000 bestätigte Masernfälle gegeben, doch 2015 waren es nur 4000, 2016 lediglich 600. „Die Ausbreitung der Masern in den EU/EWR-Ländern unterstreicht die Bedeutung kontinuierlicher Bemühungen, die Abdeckung routinemäßiger Impfprogramme für Kinder zu verbessern und Immunitätslücken bei Jugendlichen und Erwachsenen zu schließen, die in der Vergangenheit die Impfung verpasst haben“, so Ammon weiter. Die Impfpflicht für Kitas und Schulen in Deutschland ist ein Schritt in diese Richtung.
Ziel ist dabei die Herdenimmunität. Wenn 95 Prozent der Gesellschaft gegen Masern geimpft sind, profitiert die Gemeinschaft: Dann sind auch diejenigen vor einer Infektion geschützt, die selbst nicht geimpft werden können – Säuglinge zum Beispiel, oder Menschen mit Vorerkrankungen, bei denen die Impfung kontraindiziert ist.
Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quelle: Pharma Fakten