Tierseuchen | Wildschweine
AFRIKANISCHE SCHWEINEPEST JETZT AUCH IN BELGIEN
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Bislang waren eher die osteuropäischen Staaten Polen, Tschechien, Ungarn und das Baltikum betroffen. Das für den Menschen ungefährliche Virus wird in seinen afrikanischen Ursprungsländern vor allem durch Lederzecken übertragen. Hierzulande erfolgt die Ansteckung durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren (über Körpersekrete), durch das Fressen von Speiseabfällen sowie indirekt über kontaminierte Jagdausrüstung oder landwirtschaftliche Gerätschaften. Nach einer Infektion zeigen die Wildschweine schwere, aber unspezifische Allgemeinsymptome wie Fieber, Schwäche, Fressunlust oder Atemprobleme sowie Durchfall oder eine erhöhte Blutungsneigung – innerhalb einer Woche versterben die meisten Tiere.
Auch wenn der Mensch nicht empfänglich für das Virus ist, fürchten Züchter einen Seuchenausbruch unter ihren Schweinebeständen. In Deutschland ist die Wildschweindichte sehr hoch, eine schnelle Ausbreitung bei Eintrag der Afrikanischen Schweinepest wird befürchtet.
Deutsche Behörden proben bereits für den Ernstfall, ein Maßnahmenkatalog ist bereits erstellt. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat zusammen mit dem Deutschen Jägerverband einen Katalog mit Vorschlägen erstellt. Im Falle eines Seuchenausbruchs der Afrikanischen Schweinepest entscheidet allerdings jedes Veterinäramt für sich, wie es vorgehen möchte. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Bedingungen in den verschiedenen Gebieten Deutschlands.
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner erklärte gegenüber dem Handelsblatt, dass sie die Situation ernst nehme: „Die Afrikanische Schweinepest stellt seit längerem auch für Deutschland eine Bedrohung dar und unsere Vorbereitungen für den Krisenfall laufen.“ Der Deutsche Bauernverband fürchtet sich vor geschätzten Verlusten in Milliardenhöhe, ebenso vor Kosten zur Seuchenbekämpfung im zweistelligen Milliardenbereich.
Etliche Länder außerhalb der EU verhängten jetzt einen Importstopp gegen belgisches Schweinefleisch, darunter die wichtigen Abnehmer Südkorea und China. Innerhalb der Europäischen Union läuft der Handel weiter.
Farina Haase,
Apothekerin, Volontärin
Quelle: dpa
Handelsblatt