Erscheinungsbild der Apotheke
PKA-Fortbildung

Warenpräsentation in der Offizin

Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen in einer Vor-Ort-Apotheke einkaufen. Aber für die Kunden, die den Weg zu Ihnen gefunden haben, sollte das Erscheinungsbild Ihrer Apotheke dazu beitragen, zu überzeugten Stammkunden zu werden.

7 Minuten

Veröffentlichung der Teilnahmebescheinigung:
01. Mai 2024

Jede Apotheke ist anders, aber für jede Apotheke gibt es Möglichkeiten, die Ware für ihre Kunden nicht nur ansprechend, sondern auch verkaufsfördernd zu präsentieren. Durch Ihre Ausbildung als PKA ist ihnen natürlich klar, dass den Kunden nur ein Teil des Sortiments gezeigt werden darf.

Verschreibungspflichtige Arzneimittel müssen im Generalalphabet oder Kommissionierapparat gelagert werden, auch im Schaufenster haben Sie nichts zu suchen. Dies schreibt das Heilmittelwerbegesetz vor, um Laien, also Menschen ohne medizinische oder pharmazeutische Ausbildung, vor Fehlgebrauch von Arzneimitteln zu schützen.

Apothekenpflichtige Arzneimittel dürfen zwar im Schaufenster und in der Offizin jedem präsentiert werden, aber dort ausschließlich in der Sichtwahl, da auch von ihnen ohne fachliche Beratung Gesundheitsgefahren, wie Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen ausgehen können. Sichtwahl bedeutet also, der Kunde kann die Produkte sehen, darf sich aber nicht selbst bedienen.

LERNZIELE

Lernen Sie in dieser von der Bundesapothekerkammer akkreditierten Fortbildung unter anderem,

+ wie Sie in der Freiwahl und Sichtwahl ihre Ware optimal präsentieren,
+ was es mit Category Management auf sich hat und
+ welche Vor- und Nachteile eine digitale Sichtwahl haben kann.

Standort Sichtwahl muss kein Nachteil sein

In den meisten Apotheken ist dies der Ort, auf den die Kunden, während sie vor der Kasse warten, am längsten schauen. Und wohin genau schauen die Kunden dabei am häufigsten? Auf Regale in Blickhöhe und auch auf die in Greifhöhe. Um das typische Blickfeld des Kunden zu sehen, hilft es, wenn Sie dabei einmal durch eine Taucherbrille sehen. Dann liegt auch ihr Fokus auf der Blick- und Greifhöhe. Dieses Wissen sollten Sie nutzen, wenn Sie Ware einräumen, auf die Sie besonders aufmerksam machen möchten.

Dabei könnte es sich um neue Artikel handeln, die die Kunden noch nicht kennen und auf die Sie gezielt aufmerksam machen möchten; oder um bewährte Ware, von der Sie viele Packungen an Lager haben und die bei den Kunden in Erinnerung gerufen werden soll, um den Umsatz anzukurbeln.

In Streckhöhe sollten nach Möglichkeit nur Artikel platziert werden, die keine besondere Aufmerksamkeit benötigen. Beim Bestücken der Sichtwahlregale kann auch berücksichtigt werden, dass ein ganz überwiegender Teil der Bevölkerung Rechtshänder ist. Dadurch haben die meisten Menschen in ihrer Orientierung einen Rechtsdrall und richten ihre Aufmerksamkeit etwas mehr in diese Richtung. Die theoretisch optimalen Regalbereiche befinden sich deshalb in Blick- und Greifhöhe leicht rechts.

Auf’s Licht achten

Aber in jeder Apothekenräumlichkeit und in jedem Apothekenalltag spielen auch individuelle Aspekte eine Rolle. So kann in großen Offizinen die Ware in der Streckhöhe beim Betreten der Apotheke gut von Kunden gesehen werden. Wegen der Entfernung sind große Packungen dort besser erkennbar und zu bevorzugen.

Bei Ware in Streckhöhe ist aber die Gefahr gegeben, dass sie beim Herunterfallen kaputtgeht. Das kann in hektischen Situationen auch dem Personal passieren. Deshalb ist es ratsam, nur bruchsichere Packungen in Streckhöhe zu stellen.

Andere Gründe, um von den beschriebenen Regalhöhen abzuweichen, könnten die natürlichen Lichtverhältnisse sein. Falls das Tageslicht mehr auf die linke Seite scheint, ist das ein möglicher Grund, auch in diese Region Aufmerksamtkeit zu legen. Auf alle Fälle kann in der Apotheke mit gezielter Beleuchtung das natürliche Licht ausgeglichen und ergänzt werden. Aber natürliche Lichtquellen sparen nicht nur Energie, sondern sie sind für das menschliche Auge oft auch angenehmer und gesünder, wodurch die Mitarbeiter weniger schnell ermüden.

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