Entscheidung | Glyphosat
ZULASSUNG UM FÜNF JAHRE VERLÄNGERT!
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Bisher wurde ein Urteil immer wieder verschoben, weil es zu keiner Einigung innerhalb der EU-Länder kam. Da die Zulassung bereits Mitte Dezember diesen Jahres ausläuft, musste ein Vermittlungsausschuss eingesetzt werden. Im Gegensatz zu den vergangenen Abstimmungen, hat es in diesem Fall für eine Mehrheit gereicht: 18 Mitgliedstaaten waren für eine fünfjährige Verlängerung, neun dagegen, ein Land hatte sich enthalten. Auch Deutschland, das bei den letzten Tagungen eine neutrale Haltung hatte, da es zu keinem Konsens zwischen SPD und Union kam, stimmte dieses Mal für den Vorschlag.
Grüne, SPD und FDP kritisieren die Entscheidung. Die Sozialdemokraten lehnten eine Verlängerung der Zulassung wegen möglicher Krebsrisiken bisher strikt ab und fühlen sich nun von der Entscheidung verraten. Die Grünen bezweifeln eine Absprache des Bundesagrarministers (Schmidt, CSU) mit der Bundeskanzlerin und fordern im Falle eines Alleinganges seine Entlassung. Auch die FDP setzt sich für eine Untersuchung der Vorgänge ein.
Frankreichs Präsident hat wiederum angekündigt, entgegen der EU-weiten Entscheidung den Unkrautvernichter in seinem Land so früh wie möglich, spätestens jedoch nach drei Jahren zu verbieten. Frankreich stimmte im Votum gegen eine Verlängerung um weitere fünf Jahre.
Glyphosat ist ein preiswertes und gleichzeitig sehr wirksames Pflanzenschutzmittel und wird weltweit zur Verbesserung des Ernteertrages eingesetzt. Seit es die Weltgesundheitsorganisation 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" für den Menschen eingestuft hat und immer weitere Expertenberichte von einem Einsatz zum Schutz von Mensch und Umwelt abraten, gilt das Herbizid als umstritten.
Farina Haase, Volontärin
Quelle: www.spiegel.de