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Weleda AG | Update Trendforschung

JEDEN VIERTEN BRINGEN DIE SORGEN UM DEN SCHLAF

Eine erfreuliche Nachricht zum Jahresauftakt: Trotz der vielen „Doomsday“-Schlagzeilen* in den letzten Monaten bleibt über die Hälfte der Deutschen (58 Prozent) nach eigener Angabe auch in der aktuellen wirtschaftlichen/politischen Lage gelassen; knapp drei Viertel (73 Prozent) sind mit ihrem Leben insgesamt zufrieden – das ergab ein Update der Weleda Trendforschung 2022.1

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Diese Zahlen mögen vielleicht erstaunen, denn wer 2022 Fernsehen geschaut oder Tageszeitungen geöffnet hat, wurde mit schlechten Neuigkeiten nur so überschüttet: Krieg in Europa, gewaltsame Niederschlagung von Massenprotesten im Iran, Inflation auf Höchstwerten. Die Abfrage der stärksten gesellschaftlichen Stressoren, Einschränkungen und Ängste verdeutlicht die Tendenz vom Sommer 2022: Insbesondere steigende Preise & Co. belasten viele Menschen sehr stark – aber die Mehrheit begegnet gesellschaftlichem und individuellem Verzicht mit Akzeptanz.2

Den unrühmlichen 1. Platz auf der Liste der Dinge, die Menschen in Deutschland aktuell stressen, belegt der aktuellen Erhebung zufolge die wirtschaftliche Situation: Gut zwei Dritteln der Befragten (68 Prozent) machen steigende Preise, Inflation & Co. zu schaffen; von ihnen fühlt sich knapp jede:r Dritte (30 Prozent) sogar „sehr stark“ gestresst.

Nachrichten von Krieg, Hungersnöten, Umweltzerstörung etc. belasten 60 Prozent (davon 22 Prozent „sehr stark“). Danach folgen im momentanen Stressor-Ranking die Einschränkungen durch Pandemie, Krieg etc.: Jede:r zweite Befragte (50 Prozent) fühlt sich dadurch gestresst.

Allen drei Faktoren ist gemein, dass sie die Deutschen inzwischen schon eine ganze Weile beschäftigen. So decken sich diese Ergebnisse auch mit der Weleda Trendforschung im Sommer 2022.2 Einsamkeit ist zwar heute für deutlich weniger Leute präsent, doch immerhin noch 19 Prozent leiden nach eigener Angabe (sehr) stark darunter – und wie schon in vorherigen Umfragen beobachtet, sind Jüngere am stärksten vom ungewollten Alleinsein betroffen.

Wenn Verzicht unverzichtbar ist: kein Konsumrausch und Heizung runter

Wird der Gürtel enger geschnallt, müssen als erstes größere Neuanschaffungen dran glauben: 66 Prozent der Befragten schränken sich hierbei aktuell (sehr) stark ein. Die Zustimmungswerte hängen dabei offenbar mit dem Einkommen zusammen: 78 Prozent derjenigen in einem Haushalt mit einem monatlichen Nettoeinkommen < 1.300 € gaben dies an, gegenüber 59 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2.600–3.600 €. Eine kühlere Raumtemperatur nehmen 6 von 10 (60 Prozent) in Kauf, wobei die 60–69-Jährigen offenbar besonders bereitwillig für den Frieden frieren (73 Prozent).

Fast genauso viele Befragte (58 Prozent) schränken sich (sehr) stark bei Freizeitaktivitäten wie Kino, Restaurantbesuche, Reisen ein (30–39 J.: 76 Prozent); und auch hier zeigt sich die Tendenz „weniger Geld = mehr Verzicht“ (< 1.300 €: 81 Prozent, 2.600–3.600 €: 44 Prozent).

Ähnliches ist beim Kauf von Kleidung und Kosmetik-/Pflegeprodukten zu beobachten: Auch in diesen Konsumsparten ist ein niedrigeres Einkommen mit stärkeren Zustimmungswerten bei Einschränkungen korreliert. Ganz auf den hinteren Rängen der privaten Sparmaßnahmen liegt der Wasserverbrauch: Nur 9 Prozent der Befragten schränken sich hier sehr stark ein.

Etwa jeden Zweiten plagen Zukunftsängste

Diese Sorgen und Einschränkungen gehen wie zu erwarten weder an der aktuellen Einstellung noch dem Blick in die Zukunft spurlos vorbei: Jede:r dritte Befragte (33 Prozent) hat Existenzangst (18–29 J.: 47 Prozent, > 60 J.: 19,5 Prozent), etwas mehr als der Hälfte (53 Prozent) macht die Zukunft Angst.

Den Jüngeren machen die Aussichten besonders häufig Angst: Unter den 18–29-Jährigen sind es 60 Prozent, in der Altersgruppe darüber (30–39 J.) sogar noch mehr (71 Prozent). Ein niedriges Einkommen scheint dabei auch hier ein verstärkender Faktor zu sein: Unter den Befragten, die (auf den Haushalt gesehen) monatlich weniger als 1.300 € Einkommen zur Verfügung haben, blicken mehr als 6 von 10 (63 Prozent) mit Sorge in die Zukunft.

Ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) bringen ihre Sorgen um den Schlaf (18–29 J. 35 Prozent). Dennoch bleibt über die Hälfte (58 Prozent) auch in der aktuellen wirtschaftlichen/politischen Lage gelassen. Könnte auch das eine Frage des Geldes sein? Die Antworten unterscheiden sich je nach finanzieller Situation: Gut zwei Drittel (69 Prozent) der Personen in Haushalten mit 3.600–5.000 € monatlichem Nettoeinkommen sehen die Dinge locker – gegenüber 44 Prozent der Menschen mit < 1.300 €.

Situationen außerhalb der eigenen Kontrolle nimmt dabei offenbar – wie schon im Sommer 2022 – auch jetzt die Mehrheit ohne Widerstand hin: 60 Prozent akzeptieren, dass im Moment eine (andauernde) Ausnahmesituation herrscht und zurzeit alle – sie selbst eingeschlossen – auf bestimmte Dinge verzichten müssen.

Trotz allem scheint eine Grundzufriedenheit mit dem eigenen Leben vorzuherrschen: Nur 7 von 100 sind „sehr unzufrieden“; während knapp drei Viertel (73 Prozent) mindestens „eher zufrieden“ sind. Zum Vergleich: Im Sommer 2022 waren es 79 Prozent, es ist also möglicherweise eine leicht negative Tendenz erkennbar – aber nichtsdestotrotz können uns diese Zustimmungswerte noch immer ermutigen.

Stressbedingten Beschwerden natürlich begegnen

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* in etwa: Weltuntergangsnachrichten, von Engl. doomsday („Tag des Jüngsten Gerichts“)
1 UPDATE Weleda Trendforschung 2022, Umfrage von Bilendi im Auftrag von Weleda, Stichprobe: 253 Personen der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren, Befragungszeitraum 23.11. bis 30.11.2022, Erhebungsart: online.
2 Weleda Trendforschung 2022, repräsentative Umfrage von Bilendi im Auftrag von Weleda, Stichprobe: 1.031 Personen der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren, Befragungszeitraum 14.07. bis 27.07.2022, Erhebungsart: online.

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