aufgeschlagenes Hühnerei
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Insektizid | Verzehrwarnung

VORSICHT, GIFT IM EI

Mit dem Kontaktgift Fipronil belastete Hühnereier sind nun auch in Deutschland in den Handel gelangt. Die Supermärkte Rewe und Penny nahmen alle aus den Niederlanden stammenden Eier aus dem Regal.

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Fipronil ist ein Insektizid, das eigentlich in zu Lebensmitteln verarbeiteten Tieren absolut nichts zu suchen hat. Vermutlich ein belgischer Händler hat das aber durch Beimischung von Fipronil in ein Desinfektionsmittel zum Reinigen der Geflügelställe provoziert. In einer Kettenreaktion sind jetzt 17 Geflügelbetriebe in den Niederlanden und vier deutsche bereits gesperrt. Die Zahl dürfte noch steigen, da noch nicht alle Testergebnisse vorliegen.

Es kann sich niemand mit dem Verzehr seines Frühstückseis umbringen. «Für Erwachsene ist das noch nicht gefährlich», sagte eine Sprecherin des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Wegen Analyseergebnissen in Belgien hatte das BfR allerdings vor einem potenziell akuten Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr der Eier gewarnt. Auf Basis europäischer Verzehrsdaten für Kinder ergibt sich demnach eine Überschreitung der akuten Referenzdosis (ARfD) bis um das 1,6-Fache bei den betroffenen Hühnereiern. Dies gilt aber nur bei dem höchsten Wert, der in Belgien gemessen wurde. In höheren Dosen kann Fipronil bei Menschen Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen. Das berichtet die Pharmazeutische Zeitung online.

Die Hühnereier aus den Niederlanden sind bis heute bereits in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern, Hessen und Bremen aufgetaucht, sie sind zu erkennen an einem „NL“ in der aufgedruckten Chargennummer. Konkret gab das niedersächsische Landwirtschaftsministerium die Prüfnummern 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 sowie die Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) 14.08.2017 und 16.08.2017 heraus. In Nordrhein-Westfalen sind die Chargen 1-NL 4128604 oder 1-NL 4286001 betroffen. Die Legedaten liegen zwischen dem 9. bis 21. Juli. In Bayern lauten die aufgedruckten Nummern 1-NL-4331901, 1-NL-4035701, 1-NL-4339912 und 1-NL-4339301. In oben genannten Supermärkten können alle Packungen, deren Aufdruck „NL“ beinhaltet, gegen Kostenerstattung zurückgegeben werden.

Die niederländische Lebensmittelaufsichtsbehörde prüft nun auch andere Nahrungsmittel, die Eier enthalten wie Mayonnaise, Pasta oder Eis auf Spuren des Insektizids.

Alexandra Regner, PTA und Redaktion

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