Tipps zur Grippesaison
VIREN IM ANMARSCH
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Die unerwünschten Krankheitserreger lauern im Herbst und Winter fast überall: an Orten wie Türklinken, an Geldstücken oder in der Atemluft. Wichtig sind daher Maßnahmen wie Abstandhalten zu Personen mit einer akuten Atemwegserkrankung oder eine ausreichende Handhygiene, die aus häufigerem Händewaschen und gegebenenfalls Desinfizieren besteht.
Doch nicht immer reicht dies aus: In Deutschland sterben Schätzungen zufolge zwischen 5000 und 10 000 Menschen jährlich an der saisonalen Grippe. Ganze 19 Wochen dauerte die letzte Krankheitsperiode , wobei 3,4 Millionen Menschen (zwischen 15 und 59 Jahren) grippebedingt krank geschrieben waren, die höchste Zahl seit zehn Jahren. Auch die Mediziner hatten viel zu tun, denn es gab durch die Influenza geschätzte 7,7 Millionen Arztbesuche.
Impfung oder „nur“ Hygiene? Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät insbesondere Personen mit einem gesteigerten Krankheits- oder Komplikationsrisiko zur Grippeschutzimpfung. Dazu gehören solche mit Grunderkrankungen, Schwangere, ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr, Betreuer von Risikopatienten sowie medizinisches Personal. Am besten lässt man sich im Oktober oder November impfen, denn später besteht die Gefahr, dass man sich infiziert, noch bevor der Schutz besteht. Da bei älteren Menschen die Zahl der gebildeten Antikörper rascher abnimmt, empfehlen Experten bei dieser Gruppe Ende Oktober als optimalen Impfzeitpunkt.
Prophylaxe auch für Kinder und Jugendliche Für Erwachsene steht, wie jedes Jahr, ein inaktivierter saisonaler Impfstoff zur Verfügung, der per Injektion appliziert wird. Entgegen der Befürchtungen vieler Menschen kann der Totimpfstoff keine Grippe auslösen. Kinder und Jugendliche können der unbeliebten Spritze entgehen, da es eine Impfung mit Lebendimpfstoff gibt, die als Nasenspray verabreicht wird.
Gemeine Keime Bei den Erregern der Influenza handelt es sich um so genannte Orthomyxoviren, die in die Typen A, B und C eingeteilt werden. Für den Menschen sind lediglich die A- und B-Viren relevant. Weil sie sich ständig verändern, wird die Stammzusammensetzung des Impfstoffes jedes Jahr an die aktuelle epidemiologische Situation angeglichen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestimmt die genaue Zusammensetzung, woraufhin die Angleichung in einem Verfahren zur Änderung der Zulassung geprüft wird. Bevor sie in den Handel gelangen, kontrolliert das Paul-Ehrlich-Institut die Impfstoffe chargenweise und stellt sie schließlich frei.
ZUSATZINFORMATIONEN
2013/2014 besteht die Impfstoffzusammensetzung aus:
– A/California/07/2009 (H1N1) pdm 09
– A/Victoria/361/2011 (H3N2)- ähnlich A7Texas/50/2012
– B/Massachusetts/2/2012.
A und B stehen dabei für die Virustypen, der Ort gibt Auskunft über die Virusisolierung, die Nummern kennzeichnen den Stamm und die Buchstaben H und N bezeichnen die Proteine der Virushülle Hämagglutinin und Neuraminidase mit ihren Subtypen (die entsprechenden Nummern). Letztere machen die charakteristische, spikeartige Oberflächenstruktur der Influenza-A- und -B-Viren aus.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das RKI klären durch ihre Kampagne „Wir kommen der Grippe zuvor“ über die Grippeimpfung auf, sie stehen auch in Kooperation mit der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände), um Apotheken über das kostenlos bestellbare Informationsmaterial zu informieren.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 11/13 auf Seite 24.
Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)