Haarbürsten © K-Paul / iStock / Getty Images Plus
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Haare

VERWIRRUNG AUFGEKLÄRT

Eine Bürste findet sich wohl in jedem Bad. Bei der großen Auswahl an speziellen Werkzeugen, um die Haare zu bändigen, stellt sich die Frage: was passt zu wem? Wir klären auf und geben Tipps, wie sich damit am besten arbeiten lässt.

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Welche Bürste bietet sich zum Glätten der Haare an? Wie steht es um Bürsten für mehr Volumen und reicht nicht eine Bürste für alles? Erklären Sie solch praktische Dinge, zum Beispiel wenn es im Beratungsgespräch um Themen zur Haarpflege geht. Denn viele Kunden wissen nicht, dass individuell ausgewählte Werkzeuge das Styling und Kämmen bedeutend einfacher, schonender und angenehmer machen.

Eine Wohltat zum Entwirren Seit einigen Jahren gibt es sogenannte Entwirrbürsten (Tangle® Teezer) aus buntem Kunststoff. Sie helfen verwirrtes Haar schonend zu entwirren. Insbesondere im nassen Zustand ist dies sehr wichtig, zum Schutz jeder einzelnen Haarfaser. Ebenso erleichtert solch eine Bürste das Kämmen von Haaren bei Kindern. Denn die flexiblen Borsten biegen sich beim Kämmen genau so weit, bis das Haar entknotet ist. Gerade bei den Kleinen kommt es öfter zu Verknotungen in längerem Haar. Und das Auskämmen kann dabei zur tränenreichen Angelegenheit werden. Zur schmerzfreien Anwendung empfehlen Sie die verknotete Haarpartie mit der Hand zu umfassen und mit der Bürste von den Spitzen zum Haaransatz vorzuarbeiten.

Diese Bürsten unterscheiden sich in Größe und Form. Dennoch sind alle gleichermaßen optimal geeignet, nasses Haar direkt nach der Haarwäsche schonend durchzukämmen. Neben einem schmerzfreien Entknoten verwirrter Haare massieren sie gleichzeitig die Kopfhaut und regen so die Durchblutung an. Das kann sich positiv aufs Haarwachstum auswirken. Und sie können noch mehr: Dank ihrer flexiblen, unterschiedlich langen Kunststoffborsten lässt sich damit eine Haarmaske gleichmäßig ins komplette Haar einarbeiten. Ihr pflegeleichtes Material ermöglicht es, sie sich nach der Anwendung unter lauwarmem Wasser schnell abzuspülen und zu reinigen. Auf einem Handtuch trocknen lassen, schon ist sie wieder einsatzbereit.

Wer sollte damit kämmen? Entwirrbürsten eignen sich hervorragend zur Pflege von nassem, aber auch von trockenem Haar. Vor allem Kundinnen und Kunden mit langem Haar werden damit gut zurechtkommen. Selbst sehr glattes Haar ist nach dem Kämmen nicht mehr elektrostatisch aufgeladen, wie es bei anderen Bürsten und Kämmen öfter vorkommt. Sogar bei Haarverlängerungen (Extensions) muss keine teure Spezialbürste her, es klappt auch mit dem Entwirrmodell. Das Leichtgewicht eignet sich für die Sport- oder Handtasche. Ein wichtiges Auswahlkriterium sollte sein, dass die Bürste gut in der Hand der Kundin oder des Kunden liegt. Was so eine Bürste allerdings nicht kann: Sie bietet sie keinen besonderen Nutzen zum Stylen und Föhnen.

Eine Bürste für alle Fälle Die klassische Allzweckbürste ist ein passendes Tool, um Stylingrückstände wie Haarspray, Gel oder Schaum aus dem Haar zu bürsten. Dank eines Mixes aus Nylon- und Naturhaarborsten in unterschiedlicher Länge, wird beim Durchkämmen die Kopfhaut massiert und der am Ansatz sitzende Talg (Sebum) in die Längen bis zu den Enden verteilt. Allerdings kann dies die Talgproduktion anregen, was besonders bei fettigem Haar schneller zu erneutem Nachfetten führt. Mit dieser Bürste vom Ansatz über die Längen, bis zu den Spitzen kämmen.

Zum Abschluss noch einmal kopfüber bürsten, so richten sich die Haarwurzeln auf, was für natürliches Volumen sorgt. Solche Bürsten sind praktisch Universalmodelle. Besonders Frauen mit dickem, lockigem Haar bevorzugen Skelettbürsten. Ihre weit auseinander stehenden Borsten machen es möglich, das Haar besonders leicht und einfach zu kämmen. Dabei bleiben die Locken erhalten und werden nicht ausgekämmt, was schnell struppig und nach stumpfem Haar aussieht. Sogar zum Toupieren bieten sie sich an. Jedoch ist Toupieren nicht sonderlich schonend fürs Haar, da jede Faser dabei stark aufgeraut wird.

Statt Glätteisen – Bürsten Dass ständige Nutzung des Glätteisens alles andere als gesund fürs Haar ist, wissen die meisten Ihrer Kundinnen. Es geht auch schonender mit einer Paddlebrush. Diese rechteckigen Modelle haben eine große Borstenfläche. Dank des Gummikissens, auf dem die Noppen befestigt sind, gibt die Bürste bei jedem Strich nach und greift die Haarfaser nicht an. Die weichen Kunststoffnoppen darauf massieren beim Durchkämmen zunächst einmal die Kopfhaut. Zum Trockenföhnen und gleichzeitigen Glätten die Haare partieweise vom Ansatz zu den Spitzen über die Bürste ziehen. Das klappt einfach und schnell, da diese Modelle sehr breit sind. Damit ®das Ergebnis tatsächlich glatte Haare werden, den Föhn parallel zum Haar mitführen.

Eine Runde Bändigung und Volumen Für Kundinnen mit sehr feinem Haar oder platten Ansätzen bieten sich Rundbürsten in verschiedenen Größen an. Eine Borstenkombination aus Natur- und Kunststoffborsten gleitet dabei besonders leicht durchs Haar. Raten Sie dazu, diese erst dann zu verwenden, wenn die Haare fast vollständig trocken sind. Dann Haare in einzelne Partien unterteilen. Die Rundbürste am Haaransatz ansetzen und den Föhn direkt auf die Bürste richten. Dabei das Haar auf Spannung halten. Eine Extraportion Volumen gibt es, wenn die Bürste nach dem Föhnen nach oben und nicht nach unten herausgezogen wird. Keramik-Rundbürsten sind dank ihres beschichteten Bürstenkörpers ideal gegen fliegende Haare.

Zudem helfen sie dabei die Trocknungszeit beim Föhnen zu reduzieren und gleichzeitig Glanz zu verleihen, da sie die Haarstruktur bändigen. Damit sämtliche Bürsten hygienisch sauber bleiben, empfehlen Sie jedes Modell mit einem Bürstenreiniger zu enthaaren. Diese kleinen Helfer sehen aus wie ein Gartenrechen in Miniatur. Borsten ab und zu, je nach Nutzungsgrad, etwa ein- bis zweimal im Monat mit einer milden Lauge aus warmem Wasser und Haarshampoo waschen. Zum Trocknen auf ein Tuch, mit den Borsten nach unten, legen. Holzgriffe nicht ins Waschwasser legen, sonst werden sie porös. Mit passender Auswahl, Handling und Pflege ist Haarstyling und Kämmen ganz einfach und schonend fürs Haar.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/2021 ab Seite 100.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin

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