Tuberkulose gehört zu den ältesten Krankheiten der Menschen. © Liliia Lysenko / iStock / Getty Images Plus

Welttuberkulosetag | WHO

TUBERKULOSE: BEKÄMPFUNG BLEIBT EINE HERAUSFORDERUNG

Sie ist eine der ältesten Krankheiten der Menschen – Tuberkulose. Obwohl sie vermeidbar und heilbar ist, erkranken weltweit immer noch Menschen daran. Am heutigen Welt-Tuberkulosetag soll noch einmal darauf aufmerksam gemacht werden, die Krankheit bis 2050 zu eliminieren. So lautet das Ziel der WHO.

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Die Zahl der Erkrankungen in Deutschland war 2018 ähnlich hoch wie 2017. Das Ziel der WHO ist es, jährlich einen Rückgang um zehn Prozent zu erreichen, um die Krankheit bis spätestens 2050 vollständig einzudämmen. Dem Robert-Koch-Institut wurden 2018 insgesamt 5429 Fälle gemeldet. 2017 lag die Zahl der Erkrankungen bei 5486 Fällen. Für Lothar H. Wieler, Präsident des RKI sind zusätzliche Anstrengungen zur Erreichung des Ziels notwendig.

Dabei sind die Voraussetzungen in Deutschland gut. Es gibt modernste Diagnoseverfahren, wirksame Medikamente, nationale Leitlinien und ein gutes Überwachungs (Surveillance)-System. Leider wird die Erkrankung immer noch zu spät diagnostiziert. Daher ist es enorm wichtig, in der Tuberkulosekontrolle leistungsfähige Gesundheitsämter zu haben, die im Umfeld des Tuberkulosepatienten infizierte oder bereits erkrankte Personen identifizieren können, um so eine weitere Verbreitung zu vermeiden. Anlässlich des heutigen Welt-Tuberkulosetages fanden hierzu am 18. und 19. März in Berlin zwei Tagungen statt.

Anzeichen für eine mögliche Tuberkulose sind unter anderem länger bestehender Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme. Wichtig sind weiterhin auch eine frühzeitige Resistenztestung und eine resistenzgerechte Behandlung. „Auch die molekulare Surveillance ist ein wichtiger Beitrag zur Elimination der Tuberkulose und sollte landesweit etabliert werden“, so Wieler. Bei dieser Behandlungsform wird die Erbsubstanz der Tuberkulosebakterien mit modernen Sequenzierverfahren entschlüsselt und der dadurch gewonnene genetische Fingerabdruck mit Meldedaten verknüpft. Dadurch können Übertragungswege besser aufgeklärt und Ausbruchsgeschehen erkannt und gestoppt werden.

 

WHO / Tuberkulose
                                                                                        
Tödlichste Infektionskrankheit der Welt bleibt Tuberkulose

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 Um die Krankheit dauerhaft zu eliminieren, ist es notwendig, dass sich alle Partner, die sich in der Prävention und Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland engagieren, kontinuierlich austauschen. Aus diesem Grund gibt es seit einigen Jahren kurz vor dem Welt-Tuberkulosetag eine Tagung, die das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt. Das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose, das Forschungszentrum Borstel sowie das RKI sind die Veranstalter der Tagung.

Auch bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen war Tuberkulose bereits Thema. Im Herbst 2018 wurde eine historische politische Deklaration verabschiedet, die das Ziel beinhaltet, den weltweiten Kampf für die Elimination einer der ältesten Krankheiten der Menschheit zu beschleunigen. Eine gemeinsame Veranstaltung des Bundesministeriums für Gesundheit und des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation bringt zum zweiten Mal nach 2018 nationale und internationale Partner und Experten im Robert Koch-Institut an einen Tisch, um über die nächsten Schritte auf dem Weg zur Elimination zu beratschlagen.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft 
   Robert-Koch-Institut

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