Lockdown | Studie
TOD VON 3,1 MILLIONEN MENSCHEN ABGEWENDET
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Dass die Einschränkungen der Bundesregierung wie Grenz- und Schulschließungen sowie Kontaktsperren wirkungsvoll waren, wurde bereits in Studien nachgewiesen. Das Imperial College in London kommt nun durch eine Modellrechnung zu dem Ergebnis, dass die Restriktionen in elf europäischen Ländern allein bis Anfang Mai 3,1 Millionen Corona-Tote verhindert hätten.
Als Grundlage ihrer Auswertungen berufen die Forscher sich auf die Reproduktionszahl und die Zahl der Neuinfektionen sowie die Sterbedaten aus elf Ländern (unter anderem Großbritannien, Spanien, Italien, Deutschland und Belgien). „Diese Daten deuten darauf hin, dass es ohne Interventionen wie Lockdown und Schulschließungen noch viel mehr Todesfälle durch Covid-19 gegeben haben könnte”, erklärt Dr. Samit Bhatt, Mitautor der Studie.
Die Übertragung des Virus sei in allen untersuchten Ländern auf ein kontrollierbares Niveau abgeflaut, die Reproduktionszahl um durchschnittlich 82 Prozent gesunken. Anhand dieser Ergebnisse solle nun über weiterführende Maßnahmen nachgedacht werden. „Unsere Analyse legt auch nahe, dass in diesen europäischen Ländern weit mehr Infektionen auftreten als bisher geschätzt”, so Dr. Bhatt. Die Wissenschaftler gehen von zwölf bis fünfzehn Millionen Infizierten bis zum 4. Mai aus. Statistiker mahnen, die Modellzahlen vorsichtig zu betrachten - es gebe eine Schwankungsbreite, die Zahlen seien also teilweise ungenau.
Eine weitere Studie hat Corona-Fälle in China, Südkorea, Italien, Iran, Frankreich und den USA bis zum 6. April ausgewertet. Diese sechs Länder waren alle stark von der Pandemie betroffen. Das Forscherteam um Solomon Hsiang von der UC Berkeley kommt zu dem Ergebnis, dass 530 Millionen Infektionen abgewendet worden seien. „Ich denke, kein anderes menschliches Unterfangen hat jemals in so kurzer Zeit so viele Leben gerettet“, so der Studienleiter.
Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland