Kontrazeptiva
THROMBOSE BEI HORMONELLEN VERHÜTUNGSMITTELN
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Transdermale Pflaster und Vaginalringe erhöhen demnach das Thromboserisiko mehr als orale Standard-Kontrazeptiva, während subkutan implantierte Hormonstäbchen es in geringerem Umfang erhöhen. Für intrauterine Systeme, die Levonorgestrel abgeben , war das Risiko vergleichbar mit dem gleichaltriger Frauen, die nicht hormonell verhüten. In absoluten Zahlen betrachtet sind Thrombosen jedoch selten.
Die Gynäkologen um Professor Dr. Øjvind Lidegaard von der Universität Kopenhagen untersuchten die Daten aller nicht schwangeren dänischen Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren über einen Zeitraum von neun Jahren. Bei den mehr als 1,6 Millionen Mädchen und Frauen entspricht dies rund 9,5 Millionen Patientenjahren. Ausschlusskriterium für die Bewertung waren thrombotische Erkrankungen oder Krebs in der Vorgeschichte. Insgesamt traten 5287 erstmalige venöse Thrombosen auf, in 3434 Fällen wurde die Diagnose bestätigt.
Die Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel nutzen, hatten ein Thromboserisiko von 2,1 Ereignissen pro 10.000 Frauenjahre. Mit diesem Standard und unter Berücksichtung anderer Risikofaktoren wie dem Alter verglichen die Forscher nun die hormonellen Kontrazeptiva. Demnach liegt das Thromboserisiko bei Benutzung transdermaler Verhütungspflaster 7,9-mal höher als ohne hormonelle Verhütung (9,7 Ereignisse pro 10.000 Frauenjahre). Der Hormone abgebende Vaginalring erhöht das Risiko um das 6,5-Fache (7,8 Ereignisse). Mit subkutan implantierten Stäbchen stieg das Risiko nur um das 1,4-Fache. Eine Levonorgestrel-abgebende Spirale erhöhte das Risiko im Vergleich zur Grundpopulation nicht.
Die Forscher verglichen die alternativen Verhütungsmittel auch mit oralen Kontrazeptiva. Dabei galten Pillen als Referenz, die Levonorgestrel als Gestagenkomponente sowie 30 bis 40 Mikrogramm Estrogen enthielten. Für transdermale Pflaster stieg das relative Risiko um den Faktor 2,3, für den Vaginalring um 1,9. Stäbchen und Spirale lagen darunter. Für ihre Bewertung griffen die Gynäkologen auf nationale Register Dänemarks zurück. Die Studie ist im Fachjournal «British Medical Journal» veröffentlicht. Quelle: db/pharmazeutische-zeitung.de