In Großbritannien wird seit kurzem eine Steuer auf Getränke mit zugesetztem Zucker erhoben. © choneschones / 123rf.com

Großbritannien | Softdrink-Steuer

SÜSSE SOFTDRINKS WERDEN IN GROSSBRITANNIEN TEURER

Wer gerne süße Getränke trinkt, der wird bald tiefer in die Tasche greifen müssen, zumindest in Großbritannien. Seit Anfang April gibt es dort nun eine Softdrink-Steuer, mit der die Regierung vor allem gegen das Übergewicht bei Kindern vorgehen möchte.

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Der Grund für dieses Vorgehen ist eigentlich ganz einfach, denn es ist belegt, dass Kinder etwa ein Fünftes ihres Zuckerkonsums allein durch Cola und Limonade zu sich nehmen. Das Geld, das durch diese Erhöhung eingenommen wird, soll in den Schulsport fließen. Zunächst bedeutet das allerdings mehr Ausgaben für die Hersteller, denn sie müssen ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter eine Sonderabgabe von 18 Pence (etwa 20 Cent) zahlen. Sind mehr als acht Gramm Zucker in einem Getränk enthalten, kostet es 24 Pence.

Diese Steuer greift ausschließlich bei Getränken, denen Zucker zugesetzt wurde. Fruchtsäfte oder zuckerfreie Limonaden fallen nicht darunter. Durch diese Maßnahme rechnet die Regierung 2018 mit zusätzlichen Einnahmen von 275 Millionen Euro. Neben Großbritannien erheben auch die skandinavischen Länder, Frankreich, Ungarn und Mexiko ähnliche Steuern.

Verbraucherorganisationen wie Foodwatch fordern auch für Deutschland seit langem eine solche Steuer. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner von der CDU mahnte vor kurzem noch vor einfach klingenden Lösungen: „Es mag sein, dass der Zuckergehalt in manchen Produkten sinkt. Das gilt aber nicht automatisch für den Gesamtkaloriengehalt“. Klöckner favorisiert eine Gesamtstrategie, die die Reduktion von Fett, Zucker und Salz beinhaltet.

Das Thema ist auch bei den Herstellern präsent. So haben Supermärkte bereits angekündigt, die Rezepturen ihrer Eigenmarken freiwillig von allein zu ändern. Und auch Coca-Cola springt auf diesen Zug auf und will den Zuckergehalt in den Limonaden in Europa bis 2020 durchschnittlich um zehn Prozent senken. In Großbritannien wurde dies bei Fanta und Sprite bereits umgesetzt.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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