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Haare

SOS-TIPPS

Zu gelb gefärbtes Blond, Spliss, Schuppen, irritierte Kopfhaut. Die Probleme auf dem Schopf sind vielfältig. Für sämtliche Desaster haben Sie etwas im Angebot.

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Manchmal kommen sie quasi über Nacht: haarige Veränderungen, die darauf hinweisen, dass etwas auf dem Kopf nicht stimmt. Tatsächlich entwickeln sie sich meistens über einen längeren Zeitraum. Wenn der Kunde Schuppen, Spliss und Co. bemerkt, hat er oft den Eindruck, alles habe sich über Nacht entwickelt. Es gibt es eine Fülle an wirksamen Produkten, die einen aus der Balance geratenen Schopf wieder in die Spur bringen.

Haare verändern sich Um passend und individuell zu helfen, fragen Sie, seit wann der Kunde die entsprechende Veränderung bemerkt hat. Vielleicht hat er selbst schon eine Erklärung: Lebensumstände wie psychische Anspannung, Schlafmangel, Stress oder der Übergang zur Menopause. Auch Erkrankungen wie Diabetes oder eine Schilddrüsenfehlfunktion, Verwendung eines oder mehrerer neuer Pflegeprodukte oder die Einnahme von Medikamenten sowie sehr häufiges Tragen von Kopfbedeckungen können zu Problemen auf dem Kopf führen.

Oft sind Kunden besorgt und verunsichert, wenn es zu Veränderungen wie beispielsweise sichtbaren Ekzemen auf der Kopfhaut und daraus resultierenden Schürf- oder nässenden Wunden kommt. Empfehlen Sie in solchen Fällen vorab die medizinische Abklärung. So lässt sich besser eingrenzen, was eine mögliche Ursache sein kann. Im Anschluss können Sie Pflegeprodukte auswählen, die schonend zur Kopfhaut und zum Haar sind und trotzdem effektiv helfen den Zustand zu verbessern.

Wenn’s Blond verpfuscht ist Etwa 70 Prozent der Frauen färben ihre Haare im Schnitt fünfmal pro Jahr. Ob beim Friseur oder Do it yourself (DIY) im heimischen Bad: Die beliebteste Farbe ist dabei Blond, gefolgt von verschiedenen Brauntönen. Das richtige Blond genau zu treffen ist hohe Friseurkunst. Damit es kein böses Erwachen nach dem Färben gibt, empfehlen Sie Ihren Kundinnen sich individuell dazu beim Friseur beraten zu lassen. Insbesondere, wenn von Dunkel auf Hell gefärbt werden soll. Wer selbst färben möchte, sollte sich an den Zahlen auf der Verpackung orientieren. Die Skala reicht dabei von 10 (Lichtblond) bis 1 (Schwarz).

Nur was danach folgt, ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Die erste Nummer steht für die Grundfarbe. Stehen dahinter ein oder zwei weitere Zahlen, geben sie Auskunft über die Farbausrichtung, wie Gold, Asch oder Pearl. Bei DIY- Blondierungen ist das Ergebnis oft zu gelb- oder grünstichig. Hier kann ein Schuppenshampoo Abhilfe leisten. Bei regelmäßiger Anwendung lässt sich ein Teil der Farbe leichter wieder von der Haarfaser lösen. Empfehlen Sie dazu einmal wöchentlich eine Pflegekur für strapaziertes Haar. Um den Gelbstich abzumildern eignen sich außerdem Shampoo, Spülungen und Kuren für graues Haar.

Auf einmal rieselt es von oben Verstärkter Juckreiz und damit verbundenes Kratzen macht sie auf einmal sichtbar: Schuppen. Empfehlen Sie spezielle Shampoos und Seren, auch Produkte aus dem Babypflegesortiment eignen sich. Sind die Schuppen durch einen Hefepilz verursacht, können Shampoos mit Bifonazol oder Ketoconazol Linderung verschaffen. Die entsprechenden Produkte entfalten ihre Wirkung am besten, wenn sie nach dem Shampoonieren fünf Minuten auf dem Kopf bleiben. Anschließend mit lauwarmem Wasser sehr gründlich ausspülen. Damit sie nicht wiederkommen, empfehlen Sie die Haare maximal alle zwei Tage zu waschen und das spezielle Anti-Schuppen-Produkt mindestens sechs bis acht Wochen anzuwenden. Damit auf Dauer kein Rückfall auftritt, kann das Produkt in den nächsten sechs Monaten ein- bis zweimal wöchentlich zum Einsatz kommen.

Haarspaltereien ein Ende machen Sobald Haare auf den Schultern aufliegen, bildet sich Spliss. Nicht nur das: Trockene Haare, zu aggressive Shampoos, häufiges Blondieren, ständig zu heißes Föhnen oder Glätten zeigen sich meist auch als Spliss. Empfehlen Sie Kundinnen mit glattem und auch gelocktem Haar dazu regelmäßig (alle sechs bis acht Wochen) einen Pflegeschnitt beim Friseur. Hier wird nur so viel abgeschnitten, wie unbedingt nötig ist. Auch wenn Ihre Kundin die Haare wachsen lassen möchte, empfiehlt sich dieser Pflegeschnitt.

Damit lässt sich vermeiden, dass sich Haare immer mehr spalten und letztendlich mehr der Schere zum Opfer fällt als ursprünglich gedacht. Empfehlen Sie heißes Styling als Ausnahme. Trocknen ohne Föhn oder mit lauwarmer Luft ist schonender. Vor dem Trocknen empfiehlt es sich, etwas Haaröl oder Haarspitzenfluid, beispielsweise mit Nussölen, Avocado oder Zinnkraut in die Spitzen einzuarbeiten. Für entspanntes und gesundes Haar raten Sie zusätzlich ein- bis zweimal pro Woche eine feuchtigkeitsspendende Haarkur für trockenes Haar einwirken zu lassen.

Haarausfall – und was jetzt hilft Fallen täglich mehr als 100 Haare der Bürste zum Opfer, ist die Kopfhaut zunehmend sichtbar oder das Haar insgesamt lichter, können spezielle Kopfhauttinkturen, beispielsweise mit Coffein, Weidenrinde oder Klettenwurzel, helfen. Dazu nach dem Waschen das Produkt sanft in die Kopfhaut einmassieren. Ganz besonders wichtig ist es jetzt, die Haare wie ein rohes Ei zu behandeln. Jegliches Ziehen und Reißen gilt es zu vermeiden. Nach dem Waschen im Handtuchturban vortrocken und mit einer speziellen Entwirrbürste (Tangle Teezer) kämmen. Dazu eine Partie am Haaransatz festhalten und vorsichtig die Längen kämmen. Besteht das Problem schon längere Zeit, empfehlen Sie auch hier zunächst die medizinische Abklärung.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/17 ab Seite 128.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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