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Forschung

SCHNELLER DURCH DIE HAUTBARRIERE

Freiburger Forscher haben herausgefunden, dass auch große Moleküle selbstständig die Haut durchdringen können.

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Laut einer in Amerika veröffentlichten Studie können bestimmte, in der Natur vorkommende, große Moleküle die Haut schneller durchdringen, als es ihre Größe vermuten lässt. Die Studie zeigte, dass Avicin, ein aus Pflanzen gewonnenes Naturprodukt mit einem Molekulargewicht von über 2000, die menschliche Haut selbständig durchdringt.

Avicin kann in den fetthaltigen Bestandteil der Hornschicht, der äußersten Hautschicht, die als Molekülbarriere dient, vordringen. Das liegt an seiner einzigartigen Struktur: Es besteht aus Zuckerresten, die an einen fettlöslichen Kern gebunden sind. Die Forscher untersuchten die Fähigkeit verschiedener Fragmente von Avicin. Dabei stellten sie fest, dass die Zuckerreste des Avicins beim Eindringen der Moleküle in die Hornhaut und beim Durchwandern der Hornhaut eine Schlüsselrolle spielen.

Die Ergebnisse der Studie könnten neue Möglichkeiten beim Verabreichen von Medikamenten über Hautpflaster eröffnen. Die Aufnahme von Medikamenten über die Haut bietet zahlreiche Vorteile, unter anderem die vereinfachte Handhabung im Vergleich zu Tabletten und die im Gegensatz zu Injektionen schmerzfreie Anwendung. Allerdings kamen dafür bisher nur kleine, öllösliche Moleküle wie Nikotin und Östrogen in Betracht. Die Forscher hoffen, die Ergebnisse der Studie über die Fähigkeit von Avicin zur Entwicklung von Medikamenten und Proteinen für die Verabreichung über die Haut nutzen zu können. Quelle: idw-online.de

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