Die Plastikproduktion ist in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Auf dem dritten UN-Umweltgipfel sollen nun entscheidende Weichen für den Kampf gegen die Umweltverschmutzung gestellt werden. © Fabien MONTEIL / 123rf.com

UN-Umweltgipfel | Plastikproduktion

PLASTIKVERSCHMUTZUNG MUSS REDUZIERT WERDEN

Man sieht es immer mal wieder – Plastikmüll, der in Flüssen oder auf dem Meer seine Runde dreht. Mittlerweile kommt diese Situation gehäuft vor und bei Umweltverbänden und Umweltschützern läuten die Alarmglocken. Es besteht Handlungsbedarf.

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So sieht es auch der Leiter des UN-Umweltprogramms, Erik Solheim, der sich bei einem dreitätigen UN-Umweltgipfel im kenianischen Nairobi klar positionierte und einen weltweiten Rückgang der Plastikproduktion forderte. Kunststoffe wie Strohhalme oder Verpackungen von Lebensmitteln werden eindeutig zu viel produziert. Kein Wunder also, dass jährlich etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren landen.

Aber wie geht man nun am besten dieses Umweltproblem an? Für Solheim stehen ganz klar die Regierungen und auch der Privatsekttor in der Pflicht, den Plastikmüll zu reduzieren. Es liegt also nicht nur an der Politik, jeder einzelne kann selbst etwas dazu beitragen. Als einen Vorreiter nannte er Kenia, dem es nach längerem Hin und Her gelungen ist, ein Plastikverbot festzulegen. Damit gehört Kenia zu einer Gruppe von etwa 40 Ländern, die beschlossen haben, sich durch Beschränkungen oder Verbote von Tüten, dem Problem entgegenzustellen und eine Verbesserung zu erzielen.

Doch es geht bei dem Umweltgipfel nicht nur um Plastikmüll. Mehr als 100 Umweltminister sowie einige Staats- und Regierungschefs, Wissenschaftler, Aktivisten und Vertreter aus dem Privatsektor wollen auch weitere Themen besprechen und diskutieren, die sich in diesem Sektor bewegen. Denn laut der UN sterben jährlich etwa 12,6 Millionen Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung. Eine deutlich zu hohe Zahl, die es zu reduzieren gilt.

Für Solheim geht es nun darum, das die Beteiligten des Gipfels mutig sind, Entscheidungen treffen, die die Welt im Kampf gegen Umweltverschmutzung voranbringen. Dazu gehört es auch, Maßnahmen und Mühen der beteiligten Länder zu koordinieren. Denn nur so ist eine Wirkung in der Realität zu erzielen, gibt der Umweltminister Costa Ricas und gleichzeitig Präsident des Gipfels, Edgar Gutierrez zu bedenken.

Nun gilt es abzuwarten, welche Nachhaltigkeit die Entscheidungen des Gipfels erzielt. Der UN-Umweltversammlung, die sich 2014 das erste Mal zusammensetzte, fehlt es laut Qian Cheng, einer leitenden Vertreterin von Greenpeace, noch an Durchsetzungskraft. Dennoch ist es möglich, dass die Vertreter der Länder den Weg für verbindliche, globale Entscheidungen ebnen. Zahlreiche Resolutionen stehen bei dem Umweltgipfel zur Diskussion. Es ist zu erwarten, dass mindestens sieben von ihnen angenommen werden. Nun liegt es an den mehr als 4000 Menschen aus allen 193 UN-Mitgliedsstaaten, den dritten UN-Umweltgipfel zu einem Erfolg zu machen.

Nadine Hofmann.
Leiterin Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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