Schüßler-Salze: Salz des Monats
NR. 9 NATRIUM PHOSPHORICUM D6
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Zu den Säuren, die häufig Endprodukt biochemischer Prozesse sind, zählen: Fettsäuren , Milchsäure (durch Milchgenuss, auch Laktatazidose nach intensiver Muskelbeanspruchung), Harnsäure (bei Gicht), Gerbsäure (durch Kaffeegenuss), Magensäure (bei Reflux, hyperacider Gastritis) oder Essigsäure (durch Fett- und Zuckerverstoffwechselung). Aus biochemischer Sicht gehört zu der Säure-Affinität ebenso alles mit säuerlichem Geruch/Geschmack wie Erbrochenes oder der oft säuerlich riechende Säuglingsdurchfall.
Hilfreich im Darm nach üppigen Mahlzeiten Natrium phosphoricum hilft im Verdauungstrakt bei der Verseifung von aufgenommenen Fetten. Wie das funktioniert, haben Sie schon oft selbst gesehen: Essensfett lässt sich am besten mit Spülmittel lösen. Das ist ein chemischer Prozess, den man Verseifung nennt. Auf den Körper gemünzt heißt das, dass über die Nahrung aufgenommene Fette besser aufgespalten werden – bei ausreichender Bildung von Gallensaft durch die Leber funktioniert das über die Gallensäuren; die Verdauung wird dadurch erleichtert.
Natriumphosphat ist ein basisches Salz und hilft, wie die Nr. 23 Natrium bicarbonicum, im Körper Säuren zu neutralisieren (abzupuffern). Ich empfehle meinen Patienten, nach üppigen abendlichen Mahlzeiten vor und nach dem Essen die Nr. 9 einzunehmen – das Resultat lässt viele, die manchmal nachts vor Blähungen nicht schlafen können, auf die Schüßlersche Biochemie schwören.
MEIN TIPP
Bei Personen mit rezidivierenden Zystitiden helfen die Salze Nr. 3 und Nr. 9 oft innerhalb weniger Stunden, werden sie gleich bei den ersten Symptomen eingenommen. Bei der Dosierung hat sich viertelstündlich eine Tablette im Wechsel bewährt.
Von Adipositas bis Roemheld-Syndrom Das Salz Nr. 9 hilft bei den folgenden Beschwerden: Bei Adipositas, um die Fettverdauung zu fördern; bei Gicht, um Harnsäure zu neutralisieren und in Kombination mit Nr. 11 Silicea D12 und Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 auszuleiten; bei der hyperaziden Gastritis und bei Sodbrennen; bei Störungen des Galleflusses (Cholestase – in Kombination mit der Nr. 10 Natrium sulfuricum D6); bei Reiseübelkeit, Tonsillitis, bei Sodbrennen und Unverträglichkeit von Milchsäure (z. B. Verdauungsbeschwerden nach Milchgenuss).
Zu den Beschwerden zählen außerdem: Flatulenz und Meteorismus, Roemheld-Syndrom, säuerliche Ausscheidungen (Schweiß, Durchfall, Erbrochenes), gelblich-grünliche Durchfälle mit Bauchschmerzen; akute Blasen- und Harnleiterentzündung, Muskelkater; Akne und Mitesser – vor allem bei fettreicher Haut, Milchschorf und fettige Haaren, schwammiger Haut. Unterstützend zur medizinischen Behandlung empfehle ich die Nr. 9 bei Diabetes mellitus – in Kombination mit der Nr. 10 Natrium sulfuricum D6.
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/11 auf Seite 22.
Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor