Schüßler-Salze: Salz des Monats
NR. 10 NATRIUM SULFURICUM D6
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Die Nr. 10 wird auch als „Klärsalz“ bezeichnet , da es eine „reinigende“ Wirkung auf den Extrazellularraum ausübt. Kein Salz wirkt so intensiv auf Ausscheidungsprozesse im Körper. Es regt die Darmausscheidung an, entzieht dem Körper überflüssiges Wasser und reinigt das Bindegewebe und das Interstitium von „Schlackenstoffen“.
Die ausscheidende Wirkung beruht auf Schwefelsäure. Koppelt sich diese an toxische Stoffe, können sie ausgeschieden werden. Aus diesem Grund wurden die Sulfatsalze von mir zur biochemischen Sulfatkur zusammengefasst. Die Sulfatwirkung unterstützt die Leber in ihrer Funktion. Dadurch werden mehr Gallensäuren ausgeschieden, was wiederum den Verdauungsprozess anregt (vorwiegend die Fettverdauung) und Blähungen mindert.
Natriumsulfat bewirkt einen Einstrom von Wasser in den Darm, dadurch wird seine Wand gedehnt und Rezeptoren melden an das Nervensystem, dass die Entleerung stattfinden kann. Im Vergleich zu dem bei Fastenkuren gebräuchlichen Bittersalz (Magnesiumsulfat) wird Glaubersalz eher bei Leber-Galle-bedingten Verdauungsstörungen eingesetzt. Die Nr. 10 reguliert überdies hinaus die Darmtätigkeit bei chronischem Durchfall und fördert die Bildung von Bauchspeichel.
Dr. Schüßler hat die folgenden Modalitäten zu diesem Salz beschrieben: Natriumsulfat-abhängige Beschwerden verschlimmern sich bei feuchtem Wetter und in der Nähe von Gewässern. Sie bessern sich bei trockenem Wetter und in trockenen Räumen.
MEIN TIPP
Empfehlen Sie Ihren Kunden bei venös bedingten Ödeme im Sommer die Nr. 10 als „Heiße Sieben“ – eine Aktivierung der Venenmuskelpumpe mit einer Venenwippe unterstützt das Abschwellen der Beine.
Vorwiegend bei Ödemen und Darmproblemen Natrium sulfuricum wird bei den folgenden Beschwerden eingesetzt: Ödeme (z. B. sommerliche Unterschenkelödeme bei Venenschwäche); generell bei allen Störungen des Fettstoffwechsels wie Adipositas; Depressionen nach Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen; Neigung zur Melancholie; Katarrhe mit gelb-grünem Sekret, grippale Infekte und ebenso chronisch-hartnäckige Schleimhautkatarrhe; Bronchialasthma und Bronchitis – vor allem wenn diese in feuchter Luft schlimmer werden;
Obstipation und Diarrhö (vor allem morgendlicher Durchfall und gelbgrünlicher Durchfall) sowie Meteorismus und Flatulenz; vermehrte oder verminderte Sekretion von Gallensäuren (auffällig durch Laborparameter oder hellbraunem Stuhl oder gelblicher Verfärbung der Skleren; Störungen der Sekretabsonderung von Verdauungsorganen; unwillkürlicher Harnabgang, Tröpfeln und Bettnässen; rheumatische Beschwerden, die auftreten, wenn das Barometer fällt (Barometerrheumatismus); Hautbläschen mit gelblicher Flüssigkeit (z. B. bei Herpes simplex) und nässende Hautausschläge, fettige Haut. Feigwarzen; aggressive Entzündungen wie heftige Akne, Rosacea.
Bei chronischen Beschwerden, die unter ärztlicher Aufsicht stehen, lässt sich unterstützend die Nr. 10 bei den folgenden Beschwerden einsetzen: Intestinal- und Dermatomykosen sowie Diabetes mellitus (zusammen mit Nr. 9 Natrium phosphoricum D6).
Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 10/11 auf Seite 56.
Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor