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Top im Job

NEUES VOM JOJO-EFFEKT

Abnehmen ist schwer, danach schlank zu bleiben aber noch viel schwerer. Warum nimmt man nach einer Diät noch schneller wieder zu? Nach neuen Untersuchungen scheint es an der Darmflora zu liegen.

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Übergewicht und Fettleibigkeit sind ein gesundheitliches und volkswirtschaftliches Problem, das vor allem die Industrienationen betrifft. Diabetes, Herz-Kreislauf- Erkrankungen, aber auch erhöhter Gelenkverschleiß sind nur ein Teil der möglichen Folgen. Deswegen versuchen viele Menschen ihr Gewicht zu reduzieren. Entsprechend viele Diätansätze gibt es, die bei entsprechender Konsequenz meist auch gute Erfolge zeigen. Das dicke Ende kommt aber nach der Diät. Denn 80 Prozent der Frischerschlankten schaffen es nicht, das neue Gewicht dauerhaft zu halten. Häufig wiegen sie nach kurzer Zeit sogar mehr als vor der Diät.

Alte Gewohnheiten Das mag daran liegen, dass sie schnell wieder in ihre ungesunden Ernährungsweisen verfallen. Was aber nicht erklärt, wieso sie so schnell zunehmen und bald mehr als vorher wiegen. Ist es tatsächlich so, dass der Körper durch die Diät auf „schlechte Zeiten“ programmiert wird und die Nahrung nun besser verwertet. Das klingt logisch, aber wie macht er das? Dieses Phänomen wurde am Weizmann Institute in Rechovot in Israel vom Wissenschaftler Christoph Thaiss und seinen Kollegen an Mäusen untersucht.

Veränderungen im Körper Für die Studie bekamen die Mäuse für einige Wochen fettreiche Nahrung und nahmen zu. Anschließend folgte eine Diät mit kalorien- und fettreduzierter Kost. Wie erwartet nahmen die Mäuse wieder ab. Die Zyklen wurden mehrfach wiederholt und es zeigte sich schnell der Jojo-Effekt. Nach einer Diät nahmen sie schneller wieder zu, selbst wenn sie zuvor ihr Normalgewicht erreicht hatten. Der Körper hat offenbar ein Gedächtnis für Übergewicht. Untersuchungen zeigten, dass der Stoffwechsel der Jojo-Mäuse vergleichbar mit dem einer Gruppe schon immer schlanker Mäuse war. Weder die Energieverbrennung, noch die Insulinproduktion oder die Cholesterinwerte hatten sich verändert. Auch im Bewegungsverhalten ließen sich keine Unterschiede feststellen. Erst als die Wissenschaftler die Darmflora der Mäuse untersuchten, wurden sie fündig.

Charakteristische Mikrobiom- SignaturSchon länger weiß man, dass Übergewicht zu einer Verschiebung der Bakterienzusammensetzung im Darm führt. Im Mäuseexperiment war die Bakterienflora nach der Diät nicht in den ursprünglichen Zustand zurückgekehrt. Die erschlankten Mäuse behielten die Darmflora von übergewichtigen Mäusen. Der Stoffwechsel von Mäusen unterscheidet sich nicht wesentlich von dem des Menschen. Auch er will sein einmal gewonnenes Übergewicht nicht hergeben und vermutlich hilft auch ihm die Darmflora dabei. Bei den Mäusen dauerte es 21 Monate, bis die Darmbakterien in ihrer Zusammensetzung wieder denen dauerhaft schlanker Mäuse glichen. Wie lange es beim Menschen dauert, weiß man noch nicht. Dies wird zurzeit am Weizmann-Institut untersucht – mit 100 Probanden über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren. Wir sind gespannt!

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 03/17 auf Seite 26.

Sabine Breuer, Apothekerin/Redaktion

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