Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG | Gingko
NEUE STUDIE: KEIN HINWEIS AUF ARZNEIMITTELWECHSELWIRKUNGEN MIT GINKGO BILOBA EGB 761® ODER SILYBUM MARIANARUM EXTRAKTEN
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Die zuletzt genannten Extrakte verringerten die Bioverfügbarkeit verschreibungspflichtiger Arzneimittel, die über das Cytochrom P450 System (CYP3A4) metabolisiert werden. Auch grüner Tee kann laut einer qualitativen Analyse die Bioverfügbarkeit von synthetischen Arzneimitteln verringern; vermutlich über eine kompetitive Hemmung des OATP1A2-Transporters*.
So lauten die Ergebnisse einer großangelegten Datenbankrecherche und einer systematischen Analyse (Januar 2000 bis Juni 2018) methodisch hochwertiger Studien (Awortwe et al., 2019). Für Ginkgo biloba EGb 761®, Johanniskraut, Purpur-Sonnenhut und Mariendistel lag eine ausreichende Anzahl Studien vor, so dass die Durchführung von Metaanalysen möglich war. Andere Phytoprodukte konnten mangels hochwertiger Studien nicht bewertet werden.
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Einnahme von Mariendistel oder Ginkgo biloba-Arzneimitteln als sicher anzusehen und die Wahrscheinlichkeit für klinisch relevante Interaktionen gering sei. Bei der Verwendung von Extrakten aus Johanniskraut oder Purpur-Sonnenhut sowie Grünem Tee seien Wechselwirkungen u.a. mit Arzneimitteln, die Substrate von CYP3A4 oder OATP1A2 sind, zu beachten.
Mehr als 50% aller Arzneimittel werden über CYP3A4 metabolisiert; verschiedene oral verabreichte pharmakologische Wirkstoffe werden über OATP1A2 im Gastrointestinaltrakt aufgenommen.
*OATP1A2 = organic anion transporting polypeptide 1A2
Quelle
Awortwe C, Bruckmueller H, Cascorbi I. Interaction of herbal products with prescribed medications: A systematic review and meta-analysis. Pharmacol Res 2019; 141: 397-408. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30660822