Coronavirus | Politik
MERKEL DANKT DEM GESUNDHEITSWESEN IN IHRER REDE
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Die Rede von Angela Merkel wurde am Mittwochabend ausgestrahlt. Die schnelle Ausbreitung des Coronavirus und die zahlreichen einschränkenden Maßnahmen hatten dies zum ersten Mal während ihrer Kanzlerschaft erfordert. Unsere Vorstellung von Normalität und sozialem Miteinander würden auf die Probe gestellt, so Merkel. Millionen könnten nicht zur Arbeit oder in die Schule gehen, daher fehlten Begegnungen, die sonst selbstverständlich seien. Sie wolle nun politische Entscheidungen transparent machen und erläutern.
Die Bewältigung der Krise sei Aufgabe jedes Einzelnen. „Es ist ernst, nehmen Sie es auch ernst“, wandte die Kanzlerin sich an die Zuschauer. Da es derzeit weder Therapien noch Impfungen gibt, sei das Ziel, die Ausbreitung des Coronavirus hinauszuzögern, um Zeit zu gewinnen für die Forschung. Mit dem Ziel, Erkrankte bestmöglich versorgen zu können. Hinter abstrakten Zahlen in der Statistik stehen Einzelne: Großeltern, Eltern und Partner, betonte Merkel.
Das Gesundheitswesen stehe in vorderster Linie: „Jeden Tag gehen Sie auf´s Neue an Ihre Arbeit und sind für die Menschen da. Was Sie leisten, ist gewaltig. Ich danke Ihnen aus ganzem Herzen dafür“, zeigte die Kanzlerin ihre Anerkennung.
Das öffentliche Leben solle mit Vernunft und Augenmaß heruntergefahren werden, die Versorgung sei selbstverständlich gewährleistet. Alles, was die Gemeinschaft und Einzelne gefährdet, solle reduziert werden. Sie sei sich bewusst, dass die vorgenommenen Schließungen in unser demokratisches Selbstverständnis eingreifen, daher würden sie nicht leichtfertig und nur temporär vorgenommen, denn sie seien unverzichtbar, um Leben zu retten, versicherte sie. Aufgabe der Regierung sei es, wirtschaftliche Folgen abzufedern und Arbeitsplätze zu sichern.
Außerdem warnte Merkel vor ausschweifenden Großeinkäufen: Vorratshaltung sei nur in dem gleichen Maß sinnvoll wie sonst auch, Hamstern nicht. Das wirksamste Mittel gegen Corona seien wir selbst: Wir sollen nicht in Panik verfallen, niemand sei verzichtbar, alle zählen. Wir seien verwundbar und abhängig vom rücksichtsvollen Verhalten anderer.
Die Regierung werde auf die dynamische Situation reagieren, indem bereits ergriffene Maßnahmen gegebenenfalls korrigiert, dafür andere Instrumente genutzt würden. Die Situation sei ernst und offen, die Disziplin jedes Einzelnen entscheidend. „Wir müssen […] zeigen, dass wir herzlich und vernünftig handeln“, riet die Kanzlerin an.
Gesa van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin
Quelle: Ansprache der Bundeskanzlerin, ZDF 18.03.2020 19:30 Uhr