Eine junge Frau sitzt auf einer Couch und spielt ein Videospiel.
Beim Zocken ist es wichtig, die richtige Haltung zu bewahren. © gorodenkoff / iStock / Getty Images Plus

Gaming | zu Hause bleiben

MEHR VIDEOSPIELE, WENIGER AFK

Für passionierte Gamer gibt es kaum etwas Besseres als ein fesselndes Videospiel und während der Pandemie sind immer mehr, vor allem Kinder und Jugendliche, auf den Geschmack gekommen. Sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief dazu auf, zu Hause zu bleiben und zu zocken.

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In Zeiten der Krise, während das öffentliche Leben eingeschränkt war, waren virtuelle Ausflüge in Videospielen ein willkommener Ausgleich zur sozialen Isolation. Kein Wunder also, dass sich diese immer größerer Beliebtheit erfreuen. Laut einer Studie zur Mediennutzung, die in Zusammenarbeit der Krankenkasse DAK und Forschern*innen des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) entstanden ist, haben Kinder und Jugendliche 75 Prozent mehr Zeit mit digitalen Spielen verbracht, während das öffentliche Leben eingeschränkt war. Dafür wurden mehr als 1200 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren erst im September 2019, dann im April 2020 befragt. Gründe dafür seien Langeweile und der Wunsch, mit Freunden*innen zu kommunizieren. Jedes dritte Kind gab an, dass es unter anderem Computerspiele nutzt, um weniger Stress zu haben oder sich in eine andere Welt zu flüchten.

Sogar die WHO empfahl im Frühjahr zusammen mit Spieleentwicklern wie Activision Blizzard und Riot Games sowie dem Streaming-Dienst Twitch, mit der Kampagne „#PlayApartTogether“ zu Hause zu bleiben und zu zocken. Auch heute noch ist es wichtig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, zu Hause zu bleiben. Und auch heute ist es schön, der Pandemie für eine kurze Zeit in eine andere Welt zu entfliehen. Doch wer regelmäßig zum Beispiel am Computer sitzt, sei es bei der Arbeit und/oder beim Spielen, der verlangt seinem Körper eine Menge ab und hat sicherlich schon mit unangenehmen bis schmerzhaften Begleiterscheinungen Bekanntschaft gemacht: brennende Augen, Kopf- und/oder Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen und mehr. Um dem entgegenzuwirken sowie irreparable Schäden zu vermeiden, können Sie diese Tipps anwenden und an Ihre Kunden weiterreichen:

Die optimale Haltung 
- Knie (Oberschenkel zu Unterschenkel) sollen einen 90-Grad-Winkel haben.
- Der Rücken (Oberkörper zu Oberschenkel) hat einen Winkel von 90 bis 135 Grad.
- Der Winkel zwischen Rücken und Beinen sollte, um Überlastungen zu vermeiden, variieren.
- Der Bildschirm sollte so hoch sein, dass sich beim Geradeausschauen die Augen auf derselben Höhe befinden wie das obere Drittel des Bildschirms. 
- Die Krone des Kopfes sollte sich direkt über der Wirbelsäule beziehungsweise dem Kreuzbein befinden.
- Die Arme und Schultern ruhen auf dem Schreibtisch oder den Armlehnen. Ein Schweben der Arme sollte vermieden werden.
- Die Vermeidung einer Bewegung oder Haltung, die Schmerzen verursacht, kann in manchen Fällen zu mehr Schmerzen führen, also sollten Sie von einer Schonhaltung abraten.
- Wenn die Schmerzen über einen längeren Zeitraum anhalten, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.

Sonstiges:
- Ausgleichssport, Dehnübungen und regelmäßige Positionswechsel können Schmerzen entgegenwirken.
- Alle 25 bis 30 Minuten sollte eine kleine Bildschirm-Pause eingelegt werden, die zwei bis fünf Minuten dauern sollte. In dieser sollte man sich bewegen und seine Augen erfrischen, indem man auf etwas Entferntes schaut.
- Eine gesunde Ernährung steigert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit – Trinken nicht vergessen.
- Hygiene an PC und Konsole: Die Hände sollten regelmäßig gewaschen und die Utensilien gereinigt werden.

Doch Vorsicht, wenn‘s zu viel wird
Auch wenn alle Tipps verinnerlicht wurden und angewendet werden, birgt das Spielen Gefahren psychischer Natur, denn Videospiele haben ein Suchtpotenzial. Der DAK-Studie zufolge könnten mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche in Deutschland einen gefährlichen Umgang mit Computerspielen haben. Das könnte laut WHO unter anderem mit der Vernachlässigung anderer Aktivitäten einhergehen. Für diejenigen, die sich ablenken und zocken möchten gilt: Allzu viel ist ungesund.

Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quellen:
https://www.buffed.de/World-of-Warcraft-Spiel-42971/Guides/eSport-Ergonomie-Tipps-fuer-richtiges-Spielen-und-Entspannung-am-Computer-1215830/
https://www.gameswelt.de/sonstiges-aus-der-welt-der-spiele/special/besser-spielen-239810
https://www.computerbild.de/artikel/cbs-News-PS4-Coronavirus-WHO-Gaming-Krise-PlayApartTogether-25533445.html
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gaming-in-corona-pandemie-kinder-und-jugendliche-spielen-waehrend-beschraenkungen-mehr-online-a-613920ec-e9f4-483d-af28-e7f8de923c66
https://kinder.wdr.de/radio/kiraka/nachrichten/klicker/Viel-Zeit-zum-Zocken-100.html
https://www.dak.de/dak/bundesthemen/computerspielsucht-2296282.html

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