Hormone
MEHR TESTOSTERON, WENIGER ENTZÜNDUNGEN?
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Das fanden jetzt Jenaer Pharmazeuten um Professor Dr. Oliver Werz mittels In-vitro-Versuchen heraus. «In einer Reihe von Untersuchungen konnten wir zeigen, dass die Zellen, die für die Entstehung von Entzündungen verantwortlich sind, bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich reagieren», sagte Erstautorin Dr. Carlo Pergola vom Institut für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität.
Die Forscher beobachteten, dass in Monozyten von Männern das Enzym Phospholipase D ungefähr halb so aktiv ist wie bei Frauen. Es gilt als Schlüsselenzym der Leukotrien-Biosynthese. In der Folge schütten die männlichen Zellen weniger entzündungsfördernde Substanzen aus. Gaben die Wissenschaftler weibliche Monozyten in männliches Plasma, sank auch hier die Enzymaktivität, berichten sie im Fachmagazin «FASEB Journal».
Es war laut Angaben bereits bekannt, dass Testosteron Männer vor Atherosklerose schützt. Nach diesen neuen Erkenntnissen könnte das männliche Sexualhormon auch der Grund sein, weshalb Frauen öfter an rheumatoider Arthritis, Psoriasis oder Asthma leiden. Der Pharmazeutische Chemiker Werz plädiert daher dafür, mehr Frauen an klinischen Prüfungen von Arzneimitteln gegen Entzündungserkrankungen zu beteiligen. «Nach wie vor ist es in aller Regel so, dass neue Therapien ausschließlich an männlichen Probanden getestet werden», kritisiert Werz. Die Testergebnisse ließen sich jedoch nicht direkt auf Frauen übertragen. Quelle: pharmazeutische-zeitung.de